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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Lieutenant — jedenfalls ausreichend lange, um zu wissen, daß der
nächstliegende Verdächtige meist der richtige ist. Diesmal allerdings nicht.
Julie ist ein wirklich nettes Mädchen. Die Kleine könnte keiner Fliege was
zuleide tun, geschweige denn jemanden umbringen.«
    »Wenn sie Lloyd nicht
umgebracht hat, wer dann?«
    »Sie haben natürlich schon mit
der Witwe geredet?«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Das ist ein arrogantes Luder«,
sagte er beiläufig. »Lloyd hat mich einmal zu einer Party in ihrem Haus
aufgefordert, zog aber dann die Einladung zurück. Ich hörte später, daß sich
seine Frau geweigert hatte, Angestellte bei sich zu empfangen — und wenn sie
etwas sowieso nicht ertragen könnte, dann Krüppel.«
    »Hat Lloyd Ihnen das erzählt?«
    »Er erzählte es Julie Trent,
und von ihr erfuhr ich es. Aber das ist nicht das, was ich Ihnen mitteilen
wollte, Lieutenant. Ich kann es Ihnen aus ethischen Gründen nicht sagen, weil
ich hier angestellt bin und die Sache vertraulich ist. Sie müssen sich also an
Cotlow wenden. Aber setzen Sie ihm tüchtig zu, bitte.«
    »Okay«, sagte ich. »Weshalb
soll ich ihm zusetzen?«
    »Wegen des derzeitigen
Auftrags, den Nathan Lloyd übernommen hatte«, sagte er. »Offen gestanden weiß
ich selbst nicht allzu viel darüber, aber am Anfang habe ich einen Teil der
>Laufarbeiten< erledigt. Solange, bis Lloyd fand, die Sache sei zu
wichtig, und er wolle sie lieber selbst übernehmen.«
    »Sie vermuten also, der Grund
für seine Ermordung hängt mit dem Auftrag, den er übernommen hatte, zusammen?«
fragte ich.
    »Ich halte es jedenfalls für
möglich«, sagte er. »Und ich nehme an, daß Sie Cotlow wirklich hart zusetzen
müssen, wenn er etwas aushusten soll.«
    »Schön, das werde ich tun.
Vielen Dank.«
    »Gern geschehen.« Er zuckte
erneut die Schultern.
    »Und Sie sind der Ansicht, ich
solle die nächstliegende Verdächtige ignorieren?«
    »Julie Trent hat Lloyd nie und
nimmer umgebracht«, erwiderte er kalt. »Sie ist ein großartiges Mädchen und
kann, wie gesagt, keiner Fliege etwas zuleide tun.«
    »So wie Sie reden, klingt es,
als hegten Sie ihr gegenüber starke Gefühle.«
    »Schön, ich bin
voreingenommen«, sagte er. »Ich bin verrückt nach ihr, aber dabei spiele ich
die Rolle des Burschen, der die wundervolle Auslage im Schaufenster betrachtet
und weiß, daß er sich die Ware niemals wird leisten können.«
    »Aber Ihre Chancen sind doch
jetzt beträchtlich gestiegen, seit Lloyd aus dem Weg ist.«
    »Das ändert nichts an der
Situation, Lieutenant«, sagte er. »Nicht mit einem Bein wie dem meinen.«
    »Vielleicht sind Sie da
übersensibel?« wandte ich ein. »Was bedeutet schon ein bißchen Hinken zwischen
Liebenden?«
    »Es ist der peinliche Moment,
der mich irritiert«, sagte er ruhig. »Wenn alles soweit ist, aber noch einige
Präliminarien erforderlich sind. Wie zum Beispiel sich ausziehen und
dergleichen. Was sage ich dann? >Entschuldige mal einen Augenblick, Honey,
ich muß noch mein Bein abschnallen?<«
    Ich starrte ihn verdutzt an,
und er grinste wieder.
    »Es ist aus Kunststoff,
Lieutenant. Gleich unterhalb des Knies amputiert. Wenn Sie also zufällig auf
den Gedanken kommen sollten, mich zu verdächtigen, ich hätte meinen Rivalen aus
dem Weg räumen wollen, dann können Sie die Idee fallenlassen.«
    »Tut mir leid«, sagte ich mit
erstickter Stimme.
    »Wie Sie gesagt haben — vielleicht
habe ich Glück gehabt. Diese Mine hätte mir auch beide Beine wegpusten können.
Vielleicht auch noch meine gesamten Genitalien.« Sein Gesicht wurde starr.
»Manchmal wünsche ich mir, es wäre so gewesen.«
    Ich kehrte ins Vorzimmer zurück
und hatte das Gefühl, höchstens fünfzehn Zentimeter groß zu sein. Ein Zwergenlieutenant mit einem Zwergengehirn ,
der soeben einem Mann mit einem Bein wohlwollend mitgeteilt hatte, er hätte
vielleicht noch Glück gehabt! Lynn Andrews lächelte mir gewinnend zu.
    »Haben Sie sich gut mit Bill
unterhalten, Lieutenant?«
    »Ausgezeichnet«, sagte ich.
»Ich habe ihm erzählt, was für Glück er gehabt habe, daß ihm in Vietnam nichts
Schlimmeres zugestoßen sei. Das war, bevor ich erfuhr, daß er sein Bein verloren
hat.«
    Sie zog eine Grimasse. »So ein
Lapsus kann vermutlich jedem mal passieren.«
    »Dagegen habe ich auch nichts«,
sagte ich. »Ich habe nur was dagegen, wenn er mir passiert.«
    In diesem Augenblick kam Cotlow
ins Büro gestürzt und blieb, als er mich sah, wie angewurzelt stehen.
    »Was, zum Teufel,

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