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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ihr
Gesicht sehe, kommt mir der Whisky hoch!«
    »Schon besser«, sagte ich und
grinste sie an. »Geben Sie sich ganz natürlich, benehmen Sie sich ruhig wie das
launische, übersättigte Frauenzimmer, das Sie wirklich sind!«
    »Ich habe mich schon gefragt,
warum Sie solche Angst vor mir haben«, spottete sie. »Was ist passiert — ein
Unfall?«
    »Unfall?« Einen Augenblick lang
war ich verdattert.
    »Ich meine, wo haben Sie sie
verloren?« spottete sie.
    »Was verloren?«
    »Ihre Mannbarkeit. Das ist doch
der springende Punkt, nicht wahr? Sie sind gehemmt, weil Sie nie zu irgendwas
kommen.«
    Der Healey nahm die nächste
Biegung auf zwei Rädern, und ein chromblitzendes Blechungeheuer aus Detroit
kreischte schrill und bäumte sich unter seinen Bremsen auf wie ein erschrecktes
Kaninchen.
    »Immer mit der Ruhe!« fuhr mich
Bella an. »So schlimm ist das nun auch wieder nicht, daß Sie sich gleich
umbringen müssen. Was Sie brauchen, ist ein Hobby — haben Sie es schon jemals
mit dem Stricken versucht?«
    Wir befanden uns noch zwei
Häuserblocks von dem Haus entfernt und fuhren an einer niedrigen Backsteinmauer
entlang, die ein großes Anwesen einsäumte. Unvermittelt hielt ich den Healey am
Straßenrand an und betrachtete mir das Grundstück ein bißchen genauer. Das Haus
lag so weit von der Straße ab, daß man es gar nicht sehen konnte. Ich sah
lediglich Bäume, Gras, Ziersträucher und dahinter einen kleinen Springbrunnen.
    »Soll jetzt lieber ich fahren,
Kleiner?« fragte Bella mit ekelhafter Liebenswürdigkeit. »Es geht wohl doch
jetzt über die Kräfte meines Kleinchens ? Keine Angst!
Bella fährt Sie heim.«
    Ich stieg aus, ging um den
Wagen herum und riß die Tür an ihrer Seite auf. »Raus!« fauchte ich.
    Sie stieg gleichgültig aus dem
Wagen, das Gesicht noch immer voller Spott.
    »Es ist ein netter kleiner
Spaziergang nach Hause«, sagte sie. »Das ist das erstemal ,
daß ich zu Fuß nach Hause gehen muß, weil keinerlei Möglichkeit besteht, daß es
zum Äußersten kommt!«
    Ich packte sie am Ellbogen,
achtete gar nicht erst auf ihren erschreckten Schmerzensruf und steuerte auf
die niedrige Ziegelmauer zu.
    »Und hier haben wir ein
wunderbares Grundstück vor uns«, sagte ich beiläufig. »Ich möchte, daß Sie es
sich ganz genau ansehen.« Ich schubste sie nicht gerade behutsam über die
Mauer, und sie quietschte erneut.
    Auf der anderen Seite der
Umfriedung zerrte ich sie durch die Ziersträucher raschen Schrittes auf den
Springbrunnen zu.
    Aus der Nähe betrachtet, sah er
im Mondschein sehr hübsch aus, und das Gras in seiner unmittelbaren Umgebung
war dicht und saftig, wie ich erwartet hatte.
    Bella drehte sich um und sah
mich, ihren Ellbogen sanft reibend, an. »Was soll denn dieser Unsinn?« fragte
sie erregt. »Haben Sie den Verstand denn völlig verloren?«
    »Sie haben einen Fehler
begangen«, knurrte ich. »Ich werde Ihnen jedoch in meinem angeborenen Edelmut
verzeihen. Aber da ich mich um Ihre Zukunft besorgt fühle, werde ich Ihnen eine
höchst notwendige Lektion erteilen!«
    »Aber...« Sie wich einen
weiteren Schritt zurück, und ihre Stimme klang besorgt.
    »Seit dem Zeitpunkt, als wir
uns zum erstenmal auf der Straße begegneten und Sie mich beinahe umgebracht
hätten«, sagte ich kühl, »haben Sie mir Ihren Sex nachgeworfen, als handle es
sich um Konfetti. Mal behaupten Sie, mir einen großen Gefallen zu schulden,
dann wieder nicht, dann wieder vielleicht nur einen kleinen — mal so, mal so.
Und ein gutgebautes Mädchen hat ‘ne Menge, womit sie um sich werfen kann, so
viel, daß es geradezu gefährlich ist, wenn es nicht ernst gemeint ist.«
    Verzweifelt spähte sie über
ihre Schulter nach der Straße, aber die lag jetzt weit hinten und von den
Bäumen und Sträuchern fast völlig verdeckt.
    »Wenn — wenn Sie mich anfassen,
schreie ich!« drohte sie.
    »Einen Schrei des Entzückens«,
sagte ich erfreut. »Den würde ich gern hören!«
    Plötzlich schoß sie herum und
wollte davonlaufen. Ungefähr zwei Meter hatte sie geschafft, als meine Hand sie
hinten an ihrem schwarz-braunen Baumwollpulli erwischte. Der plötzliche Ruck
warf sie aus dem Gleichgewicht, und sie fiel nach vorn auf die Knie. Ich zog
sie von hinten wieder hoch und hielt sie fest, bis sie einigermaßen ihr
Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Dann erst sah ich, daß der Pulli
durchgerissen und hin war.
    Sie fuhr herum; ihr Gesicht
glühte vor Wut, und ihre Finger verwandelten sich in Klauen, als sie mir damit
ins

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