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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Sie kamen also nicht hierher, um mich in der ersten Nacht meiner Freiheit
zu verführen?«
    »Ich habe Ihre Schlüssel
zurückgebracht.«
    Ich holte sie aus meiner
Hüfttasche heraus und warf sie ihr zu.
    »Danke. Aber deshalb hätten Sie
sich keine Sorgen zu machen brauchen. Es hätte gereicht, wenn Sie sie mir am
Morgen gebracht hätten.«
    »Es ist mir schrecklich, daß
ich es Ihnen erzählen muß, Janie, aber ich glaube, Sie haben keinen Job mehr.«
    »Was?«
    Ich erzählte ihr, was passiert
war, und als ich geendet hatte, traten ihre Augen fast aus dem Kopf heraus.
    »Das ist ja schrecklich!« stieß
sie aus. »Erst wird Mr. Hamer ermordet und nun Mr. Pollock. Glauben Sie, daß
Mike Birchett die beiden umgebracht hat?« Sie schauderte leicht. »Wenn ich nur
daran denke, daß ich den ganzen Tag mit diesem abscheulichen, mordlüsternen
Verrückten allein im Laden gewesen bin!«
    »Schön, er hat Pollock
umgebracht«, sagte ich. »Ich bin nicht sicher, ob er das wollte, aber er hat es
getan. Doch ich glaube nicht, daß er Hamer getötet hat.«
    »Wer dann?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete
ich wahrheitsgemäß. »Wann haben Sie ihn zum letztenmal gesehen?«
    »Vor zwei Tagen.« Sie dachte
einen Moment lang nach. »Mike Birchett war an jenem Tag nicht da. Er hatte am
Morgen angerufen und gesagt, er wäre krank. Das kam gewöhnlich alle zwei Wochen
einmal vor. Ich vermutete, daß er die Nacht zuvor gesoffen hatte und am
nächsten Tag einfach nicht in der Lage war zu arbeiten. Ein paarmal erschien er
in einem gräßlichen Zustand, die Augen rotgerändert und mit zitternden Händen.«
    »Hamer«, erinnerte ich sie.
    »Er schaute irgendwann während
des Nachmittags herein, und ich erzählte ihm von Birchett.« Sie runzelte kurz
die Stirn. »Wenn ich jetzt so darüber nachdenke — er schien sich ziemlich lange
im Packraum aufzuhalten. Vielleicht sogar ein paar Stunden? Ich weiß nicht, was
er dort getan hat, denn er hatte die Tür zugemacht. Aber als er herauskam, war
er ganz weiß im Gesicht und sah richtig wütend aus.«
    »Hat er irgend etwas bei sich
getragen?« fragte ich hoffnungsvoll.
    Sie nickte. »Einen von diesen
Messing-Buddhas.«
    »Was geschah dann?«
    »Er verließ wortlos den Laden.
Ich schloß zur üblichen Zeit das Geschäft ab und ging nach Hause.«
    »Was war mit Pollock?«
    »Er war auch an jenem Tag nicht
da.«
    »Und das war das letzte Mal, daß
Sie Hamer lebend gesehen haben?«
    Sie nickte wieder. »Es ist
schwer zu begreifen, daß beide jetzt tot sind, Al. Ich weiß nicht, was ich
morgen früh machen soll. Ich glaube nicht, daß ich noch mal in die Nähe des
Ladens gehen möchte, nicht nachdem, was heute nacht dort passiert ist.«
    »Dann lassen Sie es bleiben«,
sagte ich. »Es ist anzunehmen, daß sie den Laden jemandem hinterlassen haben.
Ich werde sehen, was ich in Erfahrung bringen kann, und laß es Sie dann wissen.
Wenn Sie wollen, können Sie mir die Schlüssel wieder geben.«
    »Gern.« Sie gab sie mir rasch.
»Sind Sie sicher, daß Sie keinen Sherry haben wollen?«
    »Ja, ich bin ganz sicher«,
erwiderte ich und erhob mich. »Ich freue mich, daß sich die Angelegenheit mit
Ihrem Mann in gewisser Weise geklärt hat.«
    »Ja, alles ist einfach
großartig!« stieß sie hervor. »Ich habe ihn zu seinem Freund geschickt und
meinen Job verloren — und das alles in einer einzigen Nacht!«
    Falls es eine tiefschürfende
Antwort darauf gab, so fiel sie mir im Moment nicht ein. Also sagte ich nur
gute Nacht und verließ die Wohnung.
    Ich fuhr zum Antiquitätenladen
zurück und stellte fest, daß der Streifenwagen immer noch davor stand, sich
jetzt aber noch eine Reihe anderer Autos sowie der Leichenwagen dazugesellt
hatten.
    Ich parkte am Ende der
Autoschlange und ging in den Laden. Die beiden Streifenbeamten standen, wie
immer, mit gelangweilten Gesichtern herum.
    »Dr. Murphy ist vor ein paar
Minuten gegangen, Lieutenant«, sagte einer von ihnen. »Und Sergeant Sanger
beendet gerade seine Ermittlungen im Packraum.«
    Ich steuerte auf den Packraum
zu und versengte mir meine Augäpfel, als Sanger eine weitere Blitzlichtaufnahme
machte.
    »Man hält Sie auf Trab, Al«,
sagte er heiter. »Aber wie ich hörte, haben Sie ein Eigentor geschossen.«
    »Das stimmt«, bestätigte ich
und nickte in Richtung von Pollocks Leichnam hin, der immer noch auf dem
Holztisch ausgestreckt lag. »Haben Sie schon seine Habseligkeiten
durchgesehen?«
    Er deutete auf einen kleinen
Haufen, der oben auf einer Kiste

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