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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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harsche häßliche Laut tat mir in
den Ohren weh.
    »Meine beste Freundin hat mir
jeden Mann, den ich je hatte, weggenommen«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Es
bedeutete wohl eine Art Wettbewerb für die liebe Virginia. Sie mochte Männer,
natürlich, aber am liebsten mochte sie meine Männer. Jedesmal ,
wenn sie mir einen weggenommen hatte, war das für sie ein persönlicher Sieg,
und sie ließ es mich auch wissen. Sie schätzte es, über einem ruhigen Cocktail
in einer Bar Intimitäten von sich zu geben, und zwar in allen Details — von dem
ersten Annäherungsversuch bis zum letzten verzückten Knurren. Sie liebte es,
Vergleiche zu ziehen!
    Am Anfang störte mich das nicht allzusehr , aber nach einer Weile begann es, mich zu
wurmen. Ich hätte aufhören können, mich mit ihr zu treffen, verhindern können,
daß sie den Mann, den ich im Augenblick hatte, traf — aber damit hätte ich nur
die Niederlage zugegeben! Ich mußte sie mit ihren eigenen Mitteln schlagen,
Lieutenant. Nur einmal, und meine weibliche Ehre wäre gerettet! Dann lernte ich Clyde kennen, und ich wußte, er war mir verfallen,
als ob ich die Herrscherin vom Nil wäre, und das innerhalb der ersten fünf
Minuten, nachdem wir uns getroffen hatten. Er bot mir die Art Job, die ich mir
wünschte, und das bedeutete, daß wir fast die ganze Zeit über beisammen waren. Diesmal
war ich sicher !« Sie lächelte bitter. »So sicher, daß
ich anfing, Virginia gegenüber mit ihm zu prahlen. Ich stellte ihn als den
großartigsten Liebhaber aller Zeiten dar, der mir zutiefst ergeben war, den
Boden anbetete, auf dem ich ging. Ich konnte sehen, wie sie an der Angel
zappelte, und so legte ich vergnügt den Köder aus. >Du solltest ihn
kennenlernen<, sagte ich zu ihr, >er wird dir gefallen, und vielleicht
bildet er einmal eine neue Erfahrung für dich — ein zuverlässiger Bursche — ,
jemand, dem ich völlig vertraue.< Also begleitete ich Clyde am nächsten Abend hinunter zu der Bar an der Ecke, damit wir dort zusammen mit
meiner besten Freundin ein Glas trinken würden; und ich konnte es gar nicht
erwarten, mit anzusehen, wie sie all ihre billigen Tricks an ihm ausprobieren
würde! Ich konnte es nicht erwarten, ihr Gesicht zu sehen, wenn ihr aufging,
daß sie mit ihm nicht weiter kam — daß er mein Eigentum war und es auch bleiben
wollte !«
    Wieder drang der harsche häßliche Laut an mein Ohr, als sie erneut lachte. »Es war
schätzungsweise halb sechs, als ich die beiden einander vorstellte. Gegen zehn
Uhr an diesem Abend waren sie bereits zusammen in ihrem Bett !«
    Ihre düsteren Augen schienen
eine ganze Weile durch mich hindurchzublicken .
    »Als sich mir die Chance bot, Clyde zu helfen, Virginia umzubringen, Lieutenant, war das
das Beste, was sich mir im Leben je geboten hatte !«
    Das Glockenspiel läutete mitten
in diesen dramatischen Höhepunkt hinein, und ich ging, um die Wohnungstür zu
öffnen.
    »Bin ich rechtzeitig gekommen,
Lieutenant ,« fragte Polnik ängstlich. »Ich meine, ich bin doch nicht etwa zu spät ?«
    »Haargenau zum richtigen
Zeitpunkt, Sergeant«, sagte ich. »Und sie warten beide drinnen auf Sie .«
    »Der Sheriff ist drauf und
dran, sich aufzuhängen«, sagte er bekümmert. »Er fuhr zu dem Lagerhaus hinaus —
er wies Kylie an, auf ihn zu warten, damit sie gemeinsam hineingehen könnten.
Als er diese beiden Leichen und all das Heroin fand...« Polnik schluckte gefühlvoll. » Phhh ! Was er Sie alles genannt
hat, Lieutenant !«
    »Wie steht’s mit Albard ?« fragte ich.
    »Er ist im County-Gefängnis«,
sagte er. »Deshalb machte ich mir Sorge, ob ich zu spät käme, Lieutenant. Sie
sagten, ich solle gegen drei Viertel eins hierherkommen, und dann wurde ich
aufgehalten —«
    »Hat Albard Ihnen Scherereien gemacht ?« Ich blickte ihn ungläubig
an. Nicht einmal King Kong hätte Polnik Scherereien
machen können — nach den ersten zwei Minuten nicht mehr.
    »Scherereien nicht«, sage er
ängstlich, »aber, sehen Sie, Lieutenant...«
    »Was ist mit dem alten Pace ?« unterbrach ich ihn. »Er muß für den Sheriff ein
ziemliches Problem gewesen sein — ich meine, was sollte er mit ihm anfangen ?«
    »Das wollte ich Ihnen eben
erzählen, Lieutenant«, murmelte der Sergeant mit gequälter Stimme. »Wegen dem
alten Pace wurde ich ja aufgehalten !«
    »Der Sheriff fand wohl, daß er
ein ziemliches Problem sei, was ?«
    »Kein Problem«, knurrte Polnik . »Es war nur so, daß er mich dort ließ, damit ich
auf den Leichenwagen

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