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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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anschließend noch einen Meter
weiter.
    Zana griff danach und trug es
in die Küche zurück. Ich hob das dunkelhaarige Mädchen in den Armen auf und
stellte fest, daß sie wesentlich mehr wog, als ich angenommen hatte; es war
also eine Erleichterung, sie auf die Couch zu werfen.
    »Tut mir leid«, sagte die
Blonde beiläufig, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte. »Es passiert nicht oft,
aber wenn es soweit ist, gibt es kaum eine andere Möglichkeit, als sie k.o. zu
schlagen.« Ihre Unterlippe schob sich nachdenklich vor. »Meinen Sie, daß mit
ihrem Stoffwechsel was nicht in Ordnung ist?«
    »Vielleicht gehört sie ganz
einfach in eine Klapsmühle?« brummte ich.
    »Diana wird völlig okay sein,
wenn sie wieder zu sich kommt«, sagte die Blonde zuversichtlich. »Sie wird sich
nicht einmal daran erinnern, was passiert ist.«
    Wie auf ein Stichwort hin
begann die Westentaschenvenus sachte zu stöhnen, und nach ein paar Sekunden
öffnete sie die Augen. »Was ist passiert?« Was ja wohl die übliche Frage war.
    »Nichts von Belang, Honey«,
sagte Zana. »Wir wollten gerade gehen.«
    Diana richtete sich langsam auf
und rieb sich sachte die eine Seite ihres Halses. »Hab’ ich’s schon wieder
getan?« Ihre dunkelbraunen Augen blickten besorgt zu ihrer Freundin empor.
    »Geh, mach dich frisch«, sagte
Zana. »Wir wollen in einer Minute gehen.«
    Die kleine Dunkelhaarige stand
auf und schlurfte auf das Badezimmer zu; ihre eine Hand massierte noch immer
den Hals. An der Tür angelangt, blickte sie über die Schulter zurück, und ihre
Augen sahen noch besorgter drein.
    »War’s schlimm?« fragte sie
zaghaft.
    »Keinerlei Grund zur
Beunruhigung«, erwiderte Zana. »Niemand hat Schaden genommen.«
    Die Badezimmertür schloß sich
hinter Diana, und ich fummelte in den Taschen nach einer Zigarette herum.
    »Ich werde sie nach Hause
fahren und sofort ins Bett stecken«, erklärte Zana energisch. »Morgen früh wird
sie wieder völlig auf dem Damm sein.«
    »Sie bräuchte ärztlichen
Beistand«, bemerkte ich.
    »Ich werde schon damit fertig«,
sagte Zana. »Aber es ist verdammt ärgerlich, daß es jetzt gerade passiert ist.
Ich meine, was soll ich nun mit dem Rest des Abends anfangen?«
    »Ihre Karateübungen
fortsetzen?« schlug ich vor.
    »Ich habe mir überlegt, ob ich
nicht hierher zurückkomme«, sagte sie bedächtig. »Oder meinen Sie, das wäre
Zeitverschwendung?«
    »Kommen Sie doch zurück und
finden Sie es heraus.«
    Ein zögerndes Lächeln zuckte um
ihren großen Mund. »Sie sind ein verdammt selbstsicherer Dreckskerl, nicht
wahr?« sagte sie mit kehliger Stimme. »Das ist so was wie eine Herausforderung,
Wheeler. Bis ich zurückkomme, habe ich mir vielleicht eine andere Taktik der
Annäherung ausgedacht.«
    Diana tauchte wieder aus dem
Badezimmer auf, und obwohl ihr Gesicht gründlich geschrubbt wirkte, war es noch
immer zu blaß. Immerhin schleppte sie die Füße nicht mehr nach.
    »Der war’s.« Sie wies mit dem
Zeigefinger auf mich. »Es war irgendwas, das er gesagt hat.«
    »Ich erzähle es dir im Wagen«,
sagte Zana.
    »Es ist seltsam.« Diana
schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich möchte ihn noch immer umbringen, aber ich
erinnere mich einfach nicht mehr, warum.« Sie blinzelte heftig. »Ist das
schlimm?«
    »Natürlich nicht«, sagte Zana
in beruhigendem Ton, griff nach dem Arm ihrer Freundin und schob sie auf die
Korridortür zu. »Du brauchst nur ein bißchen mehr Zeit zum Nachdenken, das ist
alles.«
     
     
     

7
     
    Innerhalb einer
Dreiviertelstunde war sie zurück. Ich öffnete die Wohnungstür, und da stand
sie, ein zweifelndes Lächeln auf dem Gesicht.
    »Ich glaube, das ist Ihr großer
Augenblick, Wheeler«, sagte sie. »Sie brauchen mir nur die Tür vor der Nase
zuzuschlagen, dann können Sie den Rest der Nacht damit zubringen, sich über
Ihre heiteren Erinnerungen ins Fäustchen zu lachen.«
    »Kommen Sie schon rein«, sagte
ich. »Wie geht’s Diana?«
    »Sie schlief schon beinahe, als
ich wegging. Wie gesagt, morgen wird sie wieder völlig okay sein.«
    Wir gingen ins Wohnzimmer, und
sie ließ sich auf der Couch nieder. »Ich könnte was zu trinken vertragen,
Wheeler.«
    Ich goß ihr und mir ein Glas
ein und brachte beide aus der Küche ins Wohnzimmer. Sie trank einen Schluck
Scotch und verzog das Gesicht.
    »Ich dachte, das mindeste sei
doch wohl, daß Sie in den nächsten Schnapsladen gehen und Campari besorgen.«
    »Ich dachte, Sie würden welchen
mitbringen«, sagte ich. »Schließlich

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