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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mit Daddy in Europa und blieb nach seiner Rückkehr noch
vier Monate dort. Dann machte Diana zu Beginn dieses Jahres eine Reise nach
Südamerika und blieb für drei Monate weg. Aber bei unserer Freundschaft spielt
das keine Rolle. Am ersten Tag, an dem wir wieder zusammen sind, ist es, als ob
keine von uns weggewesen wäre.«
    »Wann ist sie aus Südamerika
zurückgekommen?«
    »Vor ungefähr einem Monat.
Weshalb alle diese Fragen über Diana, Wheeler? Sind Sie auch ganz sicher, ob
Sie sie von uns beiden nicht doch vorziehen würden?«
    »Ganz sicher«, erwiderte ich.
»Wie viele andere derartige Episoden mit dem Fleischmesser hat es schon vorher
gegeben, und wie weit reichen sie zurück?«
    »Es ist ihr einziges wirkliches
Problem«, sagte Zana. »Sie hat ein völlig unbeherrschtes Temperament. Aber ich
war immer dabei und konnte verhindern, daß etwas Schlimmes passiert.«
    »Sofern Sie dabei sind«, sagte
ich.
    »Was, zum Teufel, soll das
heißen?«
    »Sie wissen nicht, was
geschehen ist, während Sie in Europa waren oder Diana in Südamerika war, oder?«
    »Nichts ist geschehen«,
erklärte sie rundheraus. »Wenn es so gewesen wäre, hätte es Diana mir erzählt.«
    Es klingelte an der Tür, und
das enthob mich der Anstrengung, mich mit einem erstklassigen Exemplar
weiblicher Logik herumzustreiten. Ich hoffte aufrichtig, Annabelle hätte nicht
den klassischen falschen Augenblick erwischt, um bei mir Trost wegen eines
verpfuschten Rendezvous zu suchen. In dem Moment, als ich die Tür öffnete,
wußte ich allerdings, daß ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, jedenfalls
nicht Annabelles wegen. Sie standen zu zweit draußen. Ich konnte mich nur noch
flüchtig darüber wundern, daß Diana Connelly nun trotz der heißen
Mittsommernacht einen Mantel trug, dann zog Earl Jamison eine Pistole aus
seiner Jackettasche und rammte mir den Lauf kräftig in die Gegend des
Solarplexus.
    »Sie Dreckskerl«, sagte er mit
belegter Stimme. »Sie stinkendes Schwein! Ich sollte Ihre Eingeweide hier über
die Wände verspritzen!«
    »Schaff ihn rein«, sagte die
Dunkelhaarige eindringlich. »Willst du, daß die Nachbarn dazukommen?«
    Ich wich gehorsam zurück, als
sich der Pistolenlauf noch einen halben Zentimeter tiefer in meinen Solarplexus
bohrte, und wir landeten schließlich mitten ihm Wohnzimmer.
    »Diana?« Zana Whitney stand mit
einem Ausdruck blanken Erstaunens auf dem Gesicht auf. »Was hast denn du wieder
hier zu suchen?«
    »Du hinterhältiges Luder!« Ein
Ausdruck mörderischer Wut lag auf Dianas Zügen, als sie auf ihre Freundin
zuging. »Du bist hinterher wieder hierher zurückgekrochen? Obwohl du wußtest,
was er mir vorher angetan hat?«
    »Ich weiß überhaupt nicht,
wovon du redest«, sagte Zana.
    Das dunkelhaarige Mädchen gab
einen erstickten, aus der Tiefe ihrer Kehle dringenden Laut von sich, dann
holte sie von unten, ungefähr auf Kniehöhe aus und knallte die Faust seitlich
gegen Zanas Kinn, so daß die Blonde geradewegs auf die Couch zurückfiel.
    »Was, zum Kuckuck, soll das
eigentlich heißen?« fragte ich Jamison.
    »Wollen Sie vielleicht
behaupten, Sie wüßten es nicht?« fragte er höhnisch.
    »Sagen Sie bloß nicht, daß Sie
es bereits vergessen haben, Wheeler!« Diana wandte sich mir zu, ihr Gesicht war
vor lauter Triumph gerötet. »Vielleicht wird das dazu beitragen, Ihr Gedächtnis
aufzufrischen.«
    Sie riß sich den Mantel vom
Leib und ließ ihn auf den Boden fallen. Darunter war sie nackt bis auf die zerrissenen
Überreste der hellgrünen Bikinihose, die verloren an ihren Hüften hafteten.
Unter beiden Brüsten hatte sie lange Kratzwunden, und unter dem Nabel befand
sich ein riesiger, häßlich blauschwarzer Fleck, der von einer Quetschung
herrührte.
    »Ich habe mich gewehrt«, sagte
sie mit plötzlich gedämpfter Stimme. »Aber er schlug und kratzte mich immer
weiter und schrie, er würde mich umbringen, wenn ich nicht nachgäbe.« Genau zum
richtigen Zeitpunkt kam ein Schluchzen in ihre Stimme. »Ich wollte es wirklich
nicht, Earl, ehrlich! Aber ich bin nur ein Mädchen und nicht sehr groß, und
ganz gewiß hätte er mich getötet, wenn ich mich noch länger gewehrt hätte.« Nun
brach ihre Stimme vollends. »Also mußte ich ihn tun lassen, was er wollte«,
wimmerte sie.
    »Ich sollte Sie glatt
umbringen, Wheeler«, sagte Jamison in gepreßtem Ton, »aber Sie sind es nicht
wert. Also werde ich Ihnen eine ähnliche Behandlung zukommen lassen wie Sie
Diana. Aber ich werde den Pistolengriff

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