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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und so lange weiterzurennen, bis ich in
Mexico City oder noch weiter südlich angelangt bin.«
    »Damit hast du vermutlich die
Frage des Lieutenants beantwortet«, murmelte sie nach einer langen Pause.
»Klingt es sehr albern, Dane, wenn ich sage, daß es mir leid tut?«
    »Nichts braucht dir leid zu
tun«, erwiderte er in gepreßtem Ton. »Jedenfalls nichts, was mich betrifft.«
    »Und die übrigen?« fragte ich.
»Whitney, Bryant und so weiter — wie steht es mit denen?«
    »Es ergäbe keinen Sinn«, brummte
Connelly. »Sie haben alles, was sie wollen, in reichlichem Maß. Wenn jemand den
Apfelkarren umkippt, gibt’s keine Äpfel mehr.«
    »Dane hat recht.« Mrs. Siddell
trank ihr Glas leer und stellte es auf die Bar. »Ich fürchte, Sie müssen sich
was Neues einfallen lassen, Lieutenant.«
    »Das Ganze war geplant«, sagte
ich. »Ihre Tochter wurde nicht im Affekt umgebracht. Es war ein geplanter,
eiskalter Mord, und wenn er nicht deshalb begangen wurde, weil man Sie damit
zum Reden bringen wollte, was für ein Sinn soll dann in alldem liegen?«
    »Sie sind doch schließlich der
tolle, gerissene Bulle hier in diesem Kaff«, knurrte Connelly. »Sollte man
nicht von Ihnen erwarten, daß Sie’s herauskriegen?«
    »Vor allem nun, da in rund
sechsunddreißig Stunden Mrs. Siddells Ultimatum abläuft«, knurrte ich zurück.
»Inzwischen werden Whitney, Bryant, Magnusun — und ihre Mitarbeiter — ihr
Bestes tun, um Mrs. Siddell diesen Zeitpunkt nicht mehr erleben zu lassen.«
    »Vor morgen spät abends werden
sie nichts unternehmen«, sagte er zuversichtlich. »Sie werden nach wie vor
hoffen, jemand würde bis dahin den Mörder erwischt haben — selbst wenn es
jemand wie Sie sein sollte.«
    »Tausend Dank«, sagte ich.
    »Sie werden doch mit mir in
Verbindung bleiben, Lieutenant?«
    Mrs. Siddells Stimme war
deutlich zu entnehmen, daß dies eine Verabschiedung war.
    »Und falls ich nichts herausfinde,
werde ich Blumen schicken«, versicherte ich ihr.
    Connelly holte mich ein, als
ich auf der vorderen Veranda angelangt war, und legte eine Hand auf meinen Arm,
um mich aufzuhalten.
    »Gehen Sie nicht so wütend weg,
Lieutenant«, sagte er leichthin. »Sie müssen doch verstehen, was in Elizabeth
im Augenblick vorgeht. Genau das gleiche, was in mir vorging, als Sie sagten,
vielleicht sei ich es gewesen, der ihre Tochter umgebracht hat.«
    Ich entfernte behutsam seine
Hand von meinem Arm. »Ich bin nicht wütend, nur frustriert«, knurrte ich. »Und
wieso sind Sie plötzlich über meine Gefühle so besorgt?«
    »Ich wollte mich nach Diana
erkundigen«, erwiderte er. »Wie gesagt, ich habe lange Zeit nichts von ihr
gehört.«
    »Es geht ihr ausgezeichnet.«
    »Aber sie hat ein widerwärtiges
Temperament, sagten Sie?«
    »Ich habe etwas gesagt, das ihr
nicht gepaßt hat. Also ging sie mit einem Fleischmesser auf mich los. Danach zu
urteilen, was die kleine Whitney erzählt hat, war es nicht das erstemal, daß so
was passiert ist. Aber die beiden sind sehr eng befreundet, Whitneys Tochter
weiß, wie man mit ihr umgehen muß.«
    »Und wie ist sie diesmal mit
ihr umgegangen?« fragte Connelly.
    »Sie hat sie mit einem
Karatehieb k. o. geschlagen«, antwortete ich.
    Sein Mund bekam etwas
Angespanntes. »Und sie ist diejenige, die mit ihr umgehen kann? Mit einem
Karatehieb?«
    »Vermutlich ja«, sagte ich.
    »Was, zum Teufel, ist mit Diana
los? Glauben Sie, daß sie verrückt ist?«
    »Ich glaube, daß sie ärztliche
Hilfe braucht«, sagte ich. »Und ich glaube auch, daß sie selbst nicht darum
ersuchen wird. Jedenfalls nicht, bevor jemand eisern darauf besteht.«
    »Jemand wie ich zum Beispiel?«
    »Wer sonst?«
    »Ich werde sie aufsuchen,
sobald diese Sache hier erledigt ist«, sagte er. »Im Augenblick kann ich
Elizabeth noch nicht einmal für fünf Minuten allein lassen.«
    »Bis jetzt waren Sie doch so
überzeugt, daß vor morgen am späten Abend nichts passiert«, wandte ich ein.
    »Ich bleibe lediglich um
Elizabeths willen«, sagte er. »Vielleicht erleichtert es ihr die Sache. Im
Augenblick, vermute ich, sitzen die drei da, und jeder hofft, einer der anderen
würde etwas unternehmen. Aber der Zeitpunkt wird bald kommen, an dem sie
realisieren, daß keiner im Alleingang etwas tut. Dann werden sie zu dem Schluß
kommen, es sei das klügste, gemeinsam die Sache in Angriff zu nehmen. Also
werde ich versuchen, ihnen in die Suppe zu spucken.«
    »Das habe ich bereits getan«,
sagte ich selbstzufrieden.
    »Ja?« Seine toten

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