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Al Wheeler und die gespenstige Lady

Al Wheeler und die gespenstige Lady

Titel: Al Wheeler und die gespenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ehrgeizig !«
    »George
glaubt, tausend Fässer Öl auf der Hand würden vierhunderttausend Quadratmeter
vorwiegend mit Gebüsch bestandenen Landes aufwiegen ?« fragte ich.
    »Hübsch
ausgedrückt, Lieutenant !« Er strahlte mich einen
Augenblick lang an. »Wissen Sie, eines muß ich Henry lassen — so tragisch eine
Verbindung zwischen ihm und meiner jüngeren Tochter unvermeidlicherweise ausgegangen wäre — , er begriff zumindest die Gefühle,
die ich dem Familienbesitz gegenüber hegte.«
    »Vielleicht
weil er ein Dichter war?«
    »Hoffentlich
nicht!« Ellis schauderte leicht. »Ich habe einmal eines seiner Gedichte gelesen
— es war schrecklich .« Er schleuderte dem rückwärtigen
Teil des Hauses zu, noch immer sorgenvoll den Kopf schüttelnd.
    Ich
stieg die Treppe empor, ging zu Marthas Zimmer und klopfte höflich an die Tür.
    »Wer
ist draußen ?« rief es von innen heraus.
    »Lieutenant
Wheeler.«
    »Oh,
Lieutenant? Bitte kommen Sie herein !«
    Das
Zimmer bildete einen angenehmen Kontrast zu dem, was ich sonst von dem Haus
gesehen hatte. Das Mobiliar war hell und freundlich, und der Raum wirkte, als
sei er von einem menschlichen Wesen bewohnt und nicht von etwas, das jede Nacht
auf einem Besenstiel aus dem Fenster zu fliegen pflegt.
    Martha
saß in einem Sessel, die Hände im Schoß gefaltet. Sie trug ein strenges
schwarzes Kleid, das, verbunden mit einem völligen Mangel an Make-up, die
Blässe ihres Gesichtes betonte. Ihre Augen waren rot umrändert und verschwollen
und hatten einen trüben Ausdruck.
    »Bitte,
setzen Sie sich, Lieutenant«, sagte sie, auf einen ihr gegenüberstehenden Stuhl
deutend. »Ich muß mich bei Ihnen entschuldigen — meine Schwester hat mir
erzählt, ich hätte mich gestern nacht vor Ihnen abscheulich benommen. Es tut mir wirklich leid, obwohl ich nicht mehr
die geringste Erinnerung daran habe .«
    »Das
macht nichts«, sagte ich, während ich mich setzte. »Sie hatten kurz zuvor einen
entsetzlichen Schock erlitten und standen zudem unter Einfluß eines schweren
Beruhigungsmittels. Außerdem haben Sie nicht das geringste getan .«
    Ein
flüchtiger Funken blitzte in ihren Augen auf, während sie mich mit gespielt unschuldigem Gesicht anblickte. »Mit nichts als
einem durchsichtigen Nachthemd am Leibe vor Ihnen herumstolzieren — nennen Sie
das >nicht das geringste<, Lieutenant ?«
    »Es
war ein Vergnügen«, sagte ich aufrichtig.
    »Genau
das dachte Justine auch — .« Sie lächelte schwach. »Und ich gehe jede Wette ein, das war der Grund, weshalb
sie heute morgen auch so wütend
auf mich war. Trotzdem, vielen Dank für das Kompliment, Lieutenant.«
    »Darf
ich Ihnen ein paar Fragen stellen ?« sagte ich.
    »Bitte.«
Ihr Gesicht verwandelte sich in eine starre Maske. »Ich wollte Henry Slocombe heiraten, Lieutenant, und ich habe ihn geliebt!
Alles, was ich dazu tun kann, um seinen Mörder vor Gericht zu bringen, werde
ich mit Freuden tun !«
    Die
Worte waren großartig, aber so, wie sie sie sagte, klang die Spur eines
falschen Untertones durch.
    »Sie
glauben also nicht, daß ihn die Graue Dame umgebracht hat ?« fragte ich mit milder Stimme.
    »Natürlich
nicht«, sagte sie verächtlich. »Das ist doch eine Geschichte für Dummköpfe und
kleine Kinder .«
    »Können
Sie sich einen Grund vorstellen, aus dem heraus jemand den Wunsch hegen konnte,
Henry Slocombe umzubringen ?«
    »Mich
davon abzuhalten, ihn zu heiraten, wäre für einen Verrückten ein guter Grund
gewesen«, sagte sie scharf.
    »Wer
könnte das zum Beispiel sein ?«
    Sie
zuckte die Schultern. »Wenn ich das wüßte, hätte ich es Ihnen gleich gesagt,
Lieutenant .«
    Ich
lehnte mich ein wenig in den Stuhl zurück. »Ich habe mich heute
nachmittag mit einer alten Freundin von Ihnen recht gut unterhalten«,
sagte ich. »Mit Loraine Farrow.«
    »Diese
versoffene kleine Hure!« Sie errötete heftig, mehr aus Ärger über sich selber,
weil sie aus der Rolle der trauernden Geliebten gefallen war, vermutete ich,
als aus Verlegenheit.
    »Es
tut mir leid, Lieutenant«, flüsterte sie. »Das hätte ich nicht sagen sollen .«
    »Vielleicht
haben Sie recht, ich weiß es nicht .« Ich zuckte die
Schultern. »Sie erzählte mir, Slocombe hätte
ursprünglich vorgehabt, Ihre Schwester zu heiraten .«
    »Sie
ist die geborene Lügnerin !« fuhr Martha auf. »Oh, die
beiden sind ein paarmal miteinander aus gewesen, aber es hat überhaupt nichts
dahintergesteckt. Es war nur eine ganz lose Freundschaft, Lieutenant. Verlassen
Sie

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