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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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machen.«
    »Nein«, sagte sie. »Ich
verdiene es. Es ist nur recht, wenn er mich bestraft.«
    Ich sah sie lange Zeit an.
»Soll das heißen, daß Sie es gern mögen?« sagte ich bedächtig.
    »Allmählich ja.« Sie lächelte
grimmig.

8
     
    Ich kehrte am späten Nachmittag
ins Büro zurück und stellte fest, daß Annabelle Jackson es bereits verlassen
hatte. Da mich nun nichts mehr ablenken konnte, was auch nur annähernd sexy
war, setzte ich mich an den Schreibtisch des Sheriffs und las die Unterlagen
durch, die Corinne Lambert mir mitgegeben hatte. Sie enthielten nichts von
wirklichem Interesse. Die Leistungen der Firma für ihre Kunden auf dem Gebiet
der Public Relations schienen minimal zu sein und so gut wie überflüssig. Die
Honorare kamen mir dagegen äußerst hoch vor, aber davon verstand ich nichts.
Ich war gerade beim letzten Ordner angelangt, als Sergeant Peterson hereinkam.
Er sah müde aus, aber ich erinnerte mich daran, daß er schließlich immer müde
aussah.
    »Haben Sie einen angenehmen Tag
hinter sich, Lieutenant?« fragte er trübselig.
    »Mein letzter angenehmer Tag
liegt rund drei Monate zurück«, antwortete ich. »Erinnern Sie sich an den
Morgen, an dem der Sheriff seine eben angezündete Zigarre verkehrt herum in den
Mund steckte?«
    »Es sind immer die kleinen
Freuden, die zählen«, pflichtete er bei. »Wissen Sie was, Lieutenant? Dieser
Thompson war ein stinklangweiliger Bursche. Ich frage mich fortgesetzt, wie
jemand ausreichend interessiert an ihm sein konnte, um ihn umzubringen.«
    »Haben Sie seine Wohnung
inspiziert?«
    »Ja. Kein Aufzug. Seine Wäsche
wartet noch immer darauf, abgeholt zu werden.«
    »Ist das alles?«
    »Da sind seine Bankauszüge und
seine gesperrten Schecks«, fuhr Peterson fort. »Zu Anfang des Monats war er mit
siebenhundert Dollar in der Kreide. Gestern war er um fünftausend reicher.«
    »Haben Sie sich bei der Bank erkundigt?«
    »Ein gedeckter Scheck.«
    »Das hilft uns ja prima
weiter«, sagte ich düster. »Sonst noch was?«
    »Ein schäbiger kleiner Kerl,
der plötzlich zu Zaster kommt«, sagte er. »Und dann wird er abgemurkst.«
    »Vielleicht ist er zu gierig
geworden?« sagte ich. »Oder nervös? Oder beides?«
    »Tot ist er jedenfalls, das ist
sicher.« Peterson gähnte herzerweichend. »Er kannte Fennick.«
    »Wie?«
    »Da war ein Notizblock neben
dem Telefon. Fennicks Name und Adresse standen auf
der vierten oder fünften Seite. Vielleicht vor zwei Tagen hingeschrieben.«
    »Haben Sie das rausgefunden?«
    »Da war eine Pension. Fennick
war ein netter Bursche, nicht sehr gesellig, behauptete die alte Hexe, die sie
leitet. Sie war wirklich aufgeregt, als sie erfuhr, daß er tot sei, denn die
Gäste haben immer eine Woche vor ihrer Abreise zu kündigen.«
    »Fanden Sie was in seinem
Zimmer?«
    »Nur seine Kleidung und im
Badezimmer seine Zahnbür ste.«
    »Gab es irgendwelche Bekannte?«
    »Sie sah ihn nie mit jemand
anderem zusammen. Wie sie schon gesagt hatte, er war nicht gesellig.
Gelegentlich kam ein Telefonanruf für ihn, das war alles.«
    »Wie lange hat er dort
gewohnt?«
    »Ungefähr ein Jahr.«
    »Ist das alles?«
    »Das ist alles«, bestätigte er.
»Ich bin heute abend verabredet, Lieutenant. Ich muß sie für den literarischen
Abend gestern irgendwie entschädigen. Sie ist bei dem Gedanken daran noch
völlig erschüttert. Sie denkt schlicht, ich hätte sie versetzt.«
    »Noch ein Punkt, danach sind
Sie bis zum Morgen ein freier Mann«, sagte ich.
    Ich griff nach dem Telefonbuch,
suchte die erforderlichen Namen und Nummern heraus, schrieb sie auf einen
Zettel und gab ihn ihm.
    »Rufen Sie die Nummern der
Reihe nach an. Wenn sich die Betreffenden melden, sagen Sie: >Hier
Hardesty.< Sobald Sie ihre Reaktion in Erfahrung gebracht haben, hängen Sie
auf.«
    »Wenn es sich um Spiel und Spaß
dreht, ist Striptease-Poker meiner Ansicht nach nicht zu übertreffen«, murmelte
er zweifelnd.
    »Fünf Anrufe, dann haben Sie
frei«, sagte ich. »Warum fangen Sie nicht an zu telefonieren, bevor ich meine
Meinung ändere?«
    »Daß ich daran nicht gedacht
habe«, brummte er, während er nach dem Hörer griff.
    Ich rauchte eine Zigarette und
versuchte mich friedlichen Gedanken zu widmen, während Peterson seine Anrufe
hinter sich brachte. Rund zehn Minuten später legte er zum letztenmal auf und sah mich erwartungsvoll an.
    »Legen Sie Wert auf eine
bestimmte Reihenfolge, Lieutenant?«
    »Nein«, brummte ich.
    »Bei Wolfe keine Antwort. Er
ist weder in

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