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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein Bad zu nehmen; und das
bedeutet für sie eine Art Ritual, bei dem nichts übereilt geschehen darf.
Möchten Sie was trinken?«
    »Großartige
Idee!« Ich schauderte unwillkürlich. »Aber keinen japanischen Whisky, bitte.«
    »Keinen
was?«
    »Nichts
von dem, was von Ihrer Party übriggeblieben ist. Lisa Frazer hat es erwähnt,
als ich früher schon einmal da war.«
    »Da
hat sie Ihnen einen Bären aufgebunden«, sagte das dunkelhaarige Mädchen
freundlich. »Scotch?«
    »Auf
Eis, ein bißchen Soda«, erwiderte ich dankbar. »Gleich!« Sie blieb an der
Schwelle stehen und blickte besorgt zu mir zurück. »Entspannen Sie sich«, sagte
sie mit beruhigender Stimme. »Versuchen Sie tief und langsam zu atmen, und
denken Sie eine Weile an gar nichts.« So war nun meine große Konfrontation mit
Stephanie Channing im Eimer, dachte ich stumpf, nachdem die Dunkelhaarige
verschwunden war. Die einzige Spur, die ich zu haben geglaubt hatte, war die
gewesen, daß die Blondine verabsäumt hatte, die Tote in der Strandhütte als
eine Freundin zu identifizieren, mit der sie zusammen gewohnt hatte. Aber warum
hatte Marian Norton das Foto auf Chuck Henrys Schreibtisch als das seiner
Schwester bezeichnet? Eine gute Frage, gestand ich mir selber ein, aber sie mußte
auf Antwort warten, bis ich die Sekretärin danach fragen konnte. Rona Henry
erschien, zwei Drinks in der Hand, reichte mir ein Glas und ließ sich dann mir
gegenüber auf dem altmodischen Sofa nieder.
    »Ich
würde gern auf die Lebenden trinken«, sagte sie in zweifelndem Ton, »aber das
schließt mich vielleicht aus.«
    »Auf
die Lebenden!« Ich hob das Glas. »Und das schließt Sie eindeutig mit ein.«
    »Freut
mich zu hören«, sagte sie.
    Der
Scotch schmeckte gut. »Hat Stephanie Ihnen erzählt, was am letzten Freitagabend
passiert ist?«
    »Sie
hat ein scheußliches Erlebnis gehabt!« Ihr Gesicht wurde ernst. »Es ist schon
schlimm genug, wenn man entführt und während des Wochenendes unter Betäubung
gehalten wird, aber vorher noch diese Leiche zu finden. Und«, in plötzlichem
Verständnis erhellte sich ihr Gesicht, »Sie dachten, das arme Mädchen, das da
ermordet worden war, sei ich gewesen? Warum?«
    »Ich
war heute um die Mittagszeit bei der Firma Charles Henry«, sagte ich. »Da stand
ein Foto des toten Mädchens auf dem Schreibtisch Ihres Bruders, und seine
Sekretärin behauptete, das sei das Bild seiner Schwester.«
    »Sie
— hat was behauptet?« Rona Henry sah mich ungläubig an. »Warum, um alles auf der Welt,
sollte sie so was sagen?«
    »Eine
gute Frage«, gab ich zu.
    »Ich
glaube, sie ist neu. Sie ist erst seit zwei Wochen im Büro. Ich habe sie noch
nicht mal kennengelernt.« Sie zuckte leicht die Schultern. »Aber ich verstehe
trotzdem nicht, wie sie darauf kommt, das Foto auf Chucks Schreibtisch könnte
ein Bild von mir sein.«
    »Erinnern
Sie sich daran?«
    »Sie
wechseln sehr oft.« Sie lächelte flüchtig. »Chuck neigt dazu, alle paar Wochen
eine neue leidenschaftliche Liebesaffäre zu haben. Auf dem letzten Foto, an das
ich mich erinnere, war eine leicht ordinär aussehende Blondine mit schiefen
Zähnen zu sehen.«
    »Schade!«
sagte ich. »Hier hat es sich um ein dunkelhaariges Mädchen gehandelt.«
    »Ich
komme selten ins Büro«, sagte sie. »Ich verkaufe auf Kommissionsbasis für Chuck
und ziehe das allem ande ren
vor, weil ich dadurch nicht angebunden bin.«
    »Was verkaufen Sie für Ihren
Bruder?«
    »Geschenkartikel. Chuck hat
sich auf kalifornischen und Westküstenkram spezialisiert. Er hat einen guten
Absatzmarkt an der Ostküste und hier auch.«
    »Hat er deshalb das Wochenende
in New York verbracht?«
    Sie nickte. »Er hat ein paar
Exklusivvertretungen von Fabrikanten an der Westküste, und das bedeutet sehr
viel Geld für ihn.«
    »Um was für Souvenirs handelt
es sich im einzelnen?« beharrte ich.
    »Um alles mögliche.« Sie
überlegte einen Augenblick. »Praktisch verkauft er alles. Angefangen bei
schwarzen Satinlaken, in die das betreffende Monogram mit Goldfaden eingestickt
ist, bis zu einer Trickspinne, die man jemandem in den Drink fallen lassen
kann. Sie würden sich wundern, Lieutenant, wieviel Leute noch solche alten Hüte kaufen.«
    »Wie steht es mit
Pappmaché-Masken?«
    »Die auch.« Sie nickte.
»Neuerdings sind sie sehr gefragt.«
    »Vor allem Mickymaus- und
Donald-Duck-Masken«, sagte ich. »Und vor allem im Sunrise Valley.«
    Sie blickte leicht überrascht
drein. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe einen

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