Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
den
Kopf. »Ich glaube einfach nicht, daß es klappen würde.«
    »Das Los eines Polizeibeamten
ist traurig«, murmelte ich. »Wie Gilbert sagte — oder war es Sullivan?«
    »Woher soll ich das wissen?«
Sie zuckte ausdrucksvoll die Schultern. »Sie können nicht erwarten, daß ich
jedes Mitglied der gesamten Polizei kenne.«
    Das war ein gutes letztes Wort,
und ich gedachte es nicht durch eine Antwort zu verderben. Die Fahrt von dem
Haus an der Pine Street bis zu dem Wolkenkratzer an der Fourth Street nahm nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch. Mein neuer Anzug war
ansehnlich genug, um ungeschoren an dem Portier vorbeizukommen; und dann fuhr
ich im Aufzug zum siebten Stock empor. Kaum trat ich auf den Flur hinaus, als
mir klar wurde, daß ich nach der Apartmentnummer hätte fragen sollen. Es gab
zwei Apartments dort, und dies hier war ein Gebäude, dessen Bewohner es als
vulgär empfunden haben würden, wenn sie Namensschilder an ihrer Wohnungstür angebracht
hätten. Zum Teufel! dachte ich, ich habe eine gute Chance fünfzig zu fünfzig
und drückte auf den Klingelknopf neben der Tür, die mir am nächsten war.
    Sie öffnete sich fast sofort,
und etwas, das nach Rolling Stones in Phonstärke einhundertvierzig klang,
knallte mir geradewegs zwischen die Ohren. Offensichtlich fand hier eine jener Parties statt, bei denen man nichts weiter als ein
armseliger Spielverderber ist, wenn einem nicht innerhalb der ersten fünf
Minuten eine Ader platzt. Unmittelbar vor mir stand ein Cowgirl ,
geradewegs aus dem wilden Westen. Eine Blondine mit Silberstreifen im Haar, das
oben zu einem Schopf zusammengefaßt war, der jedesmal , wenn sie den Kopf bewegte, heftig zu kreisen
begann. Sie trug eine blaue Jacke und einen dazu passenden Minirock, außerdem
kniehohe weiße Stiefel aus Rindsleder. Die Jacke war vorn aufgeknöpft und
enthüllte das äußerste an Buseneinsicht. Ihre Rechte umklammerte unsicher ein
gewaltiges Martiniglas. »Hallo!« Ihre blauen Augen rollten ausdrucksvoll. »Sie
sind das Beste, was mir bisher bei dieser kleinen Party zugestoßen ist. Kommen
Sie rein und laden Sie ab.«
    »Ich suche Chuck Henry«, sagte
ich.
    »Was?« Sie legte die gewölbte
Linke um ihr Ohr; und durch das plötzliche Anheben ihres Armes teilte sich die
Jacke weit genug, um vollends eine feste reife Brust zu enthüllen, deren harte
Warze mit der Akkuratesse eines Scharfschützen auf mich zielte.
    »Chuck Henry!« schrie ich.
    »Oh, hallo, Chuck! Ich bin Irma
— Irgendwer.« Ihre Augen waren heftig bemüht, mich im Blickfeld zu behalten.
»Kommen Sie rein, ich besorge Ihnen etwas zu trinken.«
    »Ich bin nicht Chuck Henry!«
schrie ich verzweifelt. »Ich suche ihn.«
    »Okay.« Sie zuckte
herausfordernd die Schultern. »Wenn Sie den Spröden spielen wollen, mir ist es
egal.« Gleich darauf wurde mir die Tür vor der Nase zugeschlagen, und meine
Ohren konnten die plötzliche herrliche Stille gar nicht fassen. Ich drückte auf
den Klingelknopf, der zu dem Apartment auf der anderen Seite des Flurs gehörte
und klingelte anschließend immer weiter, jedoch ohne jeden Erfolg. Also war
Chuck Henry entweder nicht zu Hause oder nicht bereit, auf Klingeln zu öffnen.
Der Grund schien im Augenblick nicht wichtig. Ich kam zu dem Schluß, es sei das
beste, nach Hause zu fahren und mich zu betrinken. Dann drang ein paar
erschütternde Augenblicke lang erneut das Getöse in Lautstärke hundertvierzig
auf meine Trommelfelle ein; und die Stille, die folgte, wirkte wie die nach dem
Aufprall einer Riesenflutwelle. Ich drehte mich um und sah das Cowgirl sachte vor mir hin und her schwanken.
    »Chuck Henry«, sagte sie.
»Jetzt ist mir’s gerade eingefallen.« Ein unsicherer
Finger deutete auf die Tür hinter mir. »Dort wohnt der Tropf! Er wollte nicht
zu meiner Party kommen, und dabei wußte er, daß es die dufteste Party sein
würde, die’s je gegeben hat.« Ihre rechte Hand zuckte plötzlich, und ein Teil
des Martini rann zwischen ihre Brüste.
    » Hups !«
Sie kicherte hysterisch. »Ist das kalt! Wollen Sie’s ablecken?«
    »Nicht in dieser Inkarnation«,
sagte ich entschieden. »Ich glaube, Chuck ist nicht zu Hause.«
    »Er war aber zu Hause, als ich
ihn zu meiner Party eingeladen habe«, sagte sie in gekränktem Ton. »Der elende
Bastard behauptete, er sei zu müde. Können Sie sich so was vorstellen? Da,
halten Sie das hier mal.« Sie warf mir ihr Glas zu, und ich fing es gerade noch
rechtzeitig auf. »Wenn Sie Chuck sehen wollen, sollen Sie

Weitere Kostenlose Bücher