Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Freund, der
dort draußen wohnt«, sagte ich, mich an den sommersprossigen Jungen erinnernd.
»Nur haben Sie und Ihr Bruder die Masken nicht verkauft, sondern gratis
verteilt.«
    »Chuck ist nicht der Typ des
großzügigen Bruders«, sagte sie lächelnd. »Für die Masken wurde sehr wohl
bezahlt, vermutlich von jemandem, der eine Anwandlung von Großzügigkeit hatte.
Aber fragen Sie mich nicht, wieso plötzlich jemand auf die Schnapsidee kommt,
mitten im August Sankt Nikolaus zu spielen.«
    »Ein Kunde Ihres Bruders hat
die Masken bezahlt und Sie dann gebeten, sie gratis im Valley zu verteilen?«
erkundigte ich mich vorsichtig.
    »Das war eine der Bedingungen
für den Verkauf, sagte Chuck. Wir sollten sie unter die Kinder im Valley
verteilen. Es waren ungefähr zweihundert. Und als der Tag zu Ende war, fühlte
ich mich wie durch eine Heißmangel gezogen. Mein Gott, war das eine Hitze!«
    »Kennen Sie den Namen des
Kunden?«
    Sie schüttelte den Kopf und
hörte dann plötzlich auf. »Warum ist das für Sie so wichtig, Lieutenant?«
    »Ich weiß nicht sicher, ob es
wichtig ist«, sagte ich. »Haben Sie von den Schwierigkeiten gehört, die es im
Valley geben wird?«
    »Ich habe was von den
Obstpflückern gehört, die sich organisieren wollen, und davon, daß die
Plantagenbesitzer damit nicht einverstanden sind. Es wurde an dem Tag viel
davon geredet, aber es war zu heiß, als daß ich sonderlich darauf geachtet
hätte. Tut mir leid, Lieutenant!«
    »Die Pflücker wollen am
Mittwoch einen Protestmarsch durch Sunrise Valley machen«, sagte ich. »Die
Obstplantagenbesitzer wollen sie daran hindern. Das kann eine üble Affäre
werden. Unter Umständen können Leute dabei umkommen. Wie wollen Sie einen
Mörder identifizieren, wenn er sich zufällig unter den rund zweihundert Leuten
befindet, die solche Masken tragen?«
    Ihr Mund öffnete sich, und sie
starrte mich ein paar Sekunden lang an. »Das ist ja ein entsetzlicher Gedanke!
Ich bin überzeugt, Chuck hatte keine Ahnung...«
    »Unter diesen Umständen«, sagte
ich mit der Stimme des pedantischen Polypen, »hat er wohl nichts dagegen
einzuwenden, wenn ich ihm ein paar Fragen stelle. Wo wohnt er?«
    »Er hat ein Apartment in einem
neuen Wolkenkratzer an der Fourth Street«, sagte sie.
»Die Hausnummer ist fünf-null-eins, und er wohnt im siebten Stock.«
    »Sehr gut!« Ich trank den
letzten Schluck Scotch aus und stand auf. »Vielen Dank für den Drink.«
    »Sie haben ihn bestimmt nötig
gehabt, Lieutenant«, sagte sie sanft, »nachdem Sie zuerst glauben mußten, mit
einer Leiche zu sprechen. Stephanie müßte inzwischen eigentlich mit ihrem Bad
fertig sein, ich werde sie also hier hereinjagen.« Sie lächelte. »Ich werde ihr
sogar ein Höschen leihen, wenn sie dann schneller hierherkommt.«
    »Machen Sie sich keine Mühe«,
sagte ich schnell. »Sie haben sie gerade in eine Nicht-Lügnerin verwandelt, es
hat also Zeit bis später.«
    Sie sah mich unsicher an. »Es
gibt Augenblicke, in denen ich mir bei Ihnen etwas verloren vorkomme,
Lieutenant.«
    »Es gibt Zeiten, in denen selbst
ich mich gern für eine Weile verlieren würde«, sagte ich sehnsüchtig. »Meine
besten Empfehlungen an die übrigen Mitglieder von H.U.R.E. Und ich hoffe, die
Ordensregel der BH-Losigkeit wird aufrechterhalten.«
    »Nun bringen Sie mich in
Verlegenheit, Lieutenant.« Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, das mehr als
nachgiebig, aber nach wie vor weniger als leidenschaftlich war. »Ich glaube
nicht, daß ich Sie zur Haustür begleite, weil ich befürchte, es könnte alles
mögliche wippen.«
    »Ich habe noch nie in meinem
Leben eine Gruppe von Mädchen getroffen, die weniger der Befreiung bedurft
hätten«, sagte ich offen.
    »Die einzige Befreiung, auf die
ich aus bin, betrifft mein Recht, einen Mann als Sexobjekt zu betrachten«,
gurrte sie.
    »Und?« erkundigte ich mich
hoffnungsvoll.
    »Ich bin nicht sicher, ob Sie
geeignet sind, Lieutenant. Die kleine Blechmarke in Ihrer Gesäßtasche verdirbt
das Bild irgendwie.«
    »Ich kann sie jederzeit
wegwerfen.«
    Sie schüttelte bedächtig den
Kopf. »Die Dienstmarke könnte vielleicht weg sein, aber Ihrem Inneren wäre nach
wie vor der Stempel aufgeprägt. Ich könnte mich leicht Vorstellungen von einem
Bett und Ihrer wundervollen behaarten Brust — haben Sie eine? — hingeben; aber
vielleicht würden Sie sich dabei die ganze Zeit über Fangfragen ausdenken, um
mich hereinzulegen. Nein, tut mir leid!« Sie schüttelte erneut energisch

Weitere Kostenlose Bücher