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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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seiner Hand hielt.
    »Wir machen es so, wie ich
gesagt habe.« Lafes Stimme drang kalt und monoton
hinter meinem Rücken hervor. »Die Geschosse, die er durch das Küchenfenster
abgegeben hat, entsprechen denen aus seinem Revolver. Wir hielten ihn für einen
Einbrecher. Vielleicht kauft uns das der Rest der Polente nicht ab, aber
beweisen können sie dort gar nichts.«
    »Du sagst, der Lieutenant sei
dumm«, flüsterte Mendoza. »Du behauptest, ich sei dumm.« Er warf plötzlich mit
einer heftigen Bewegung die zusammengeknüllte Bierbüchse weg. »Ich will dir mal
was sagen, Lafe. Du bist derjenige, der verdammt dumm ist! Nun erklär mir mal
eins: Wenn wir den Lieutenant irrtümlich für einen Einbrecher gehalten haben,
für wen haben wir dann den dicken kleinen Burschen gehalten?«
    »Da können wir uns später was
ausdenken«, sagte Lafe unbekümmert. »Im Augenblick jedenfalls bist du überhaupt
nicht in der Verfassung, dir was einfallen zu lassen. Deshalb übernehme ich das
Kommando.«
    »Was willst du?« Mendozas
Gesicht wurde karmesinrot. Seine Hand fuhr ins Innere seiner Jacke; und als sie
herauskam, hielt sie eine Pistole umfaßt. »Noch leite ich diesen Verein, du
verrückter Hund!«
    Ich spürte, wie der Lauf der
Pistole von meinem Nacken weggenommen wurde, und kam zu dem Schluß, daß meiner
Rolle als Sandwich zwischen diesen beiden nur eine streng begrenzte Zukunft
zugedacht war. Mit einem verzweifelten Ruck warf ich mich zur Seite, dorthin,
wo mein Revolver auf dem Boden lag; und gleich darauf hörte ich zwei schnell
aufeinanderfolgende Schüsse. Meine Rechte erfaßte den Griff des
Achtunddreißigers. Ich rollte mich schnell weiter zur Seite und richtete mich
dann auf die Knie auf. Lafes Pistole knallte zum zweitenmal , und das Geschoß bohrte sich in den Boden,
dorthin, wo ich mich noch einen Augenblick zuvor befunden hatte. Ich gab
meinerseits zwei Schüsse auf ihn ab, und beide trafen ihn in die Brust. Er
taumelte zwei Schritte zurück, seine Knie gaben nach, und er sackte auf dem
Boden zusammen.
    Der andere Strolch, Tony, stand
regungslos da, die Hände sorgfältig vor sich haltend, die Finger weit
gespreizt. Ich stand auf und sah, daß Mendoza, völlig entspannt wirkend, in
seinen Sessel gelehnt, dasaß. Das eine pechschwarze Auge starrte mich an,
während das andere nur noch eine unaussprechlich scheußliche blutige Masse war.
    »Was hat Sie davon abgehalten,
sich einzumischen?« fragte ich Tony.
    Er zuckte die Schultern und
grinste dann bedächtig. »Ich lebe noch. Oder nicht, Lieutenant?«
    »Okay«, sagte ich. »Gehen wir
mal in die Küche.«
    »Wie Sie meinen, Lieutenant.«
Sein Benehmen war fast höflich.
    Chuck Henrys Leiche lag, das
Gesicht nach unten, auf dem Küchenboden. Im Rücken hatte er zwei Einschußlöcher . Alles in allem, fand ich, war diese eine
der weniger erfolgreichen Nächte von Al Wheeler.
     
     
     

10
     
    Im Haus an der Pine Street
schien alles ruhig zu sein. Nirgendwo war Licht zu sehen. Vielleicht hatte sich
also die H.U.R.E.-Vereinigung zu frühem Nachtschlaf niedergelegt. Ich stieg die
Stufen zur vorderen Veranda empor und drückte auf den Klingelknopf. Ungefähr
fünf Sekunden später klingelte ich dann zum drittenmal ,
und das Licht auf der Veranda ging an. Dann öffnete sich die Haustür knapp zehn
Zentimeter weit, und durch den Spalt konnte ich eine gerade energische Nase und
ein samtbraunes Auge sehen.
    »Ach, Sie sind’s, Lieutenant.«
Rona Henrys Stimme klang erleichtert. »Kommen Sie rein.«
    Sie öffnete die Tür weit, und
ich trat ins Haus.
    »Ich fürchte, ich sehe aus wie
etwas, was nicht mal die Katze ins Haus schleppen möchte«, sagte das
dunkelhaarige Mädchen und lächelte entschuldigend. »Bevor ich ins Bett ging,
habe ich mich geduscht und mir die Haare gewaschen.«
    Die wilde neoafrikanische
Frisur war völlig verschwunden. Rechts und links von einem Mittelscheitel hing
ihr feuchtes Haar glatt an den Seiten ihres Kopfes herab. Sie trug ein dünnes
weißes Seidennachthemd, dessen Saum gerade die Mitte ihrer Schenkel erreichte
und das sich liebevoll um die weichen Rundungen ihres Körpers schmiegte.
Jedesmal, wenn sie Atem holte, bildeten ihre Brustwarzen zwei kleine
Ausbuchtungen in dem feinen Stoff. Wir gingen ins Wohnzimmer, und sie bot mir
einen Drink an. Als sie damit zurückkehrte, hatte ich mich auf dem altmodischen
Sofa niedergelassen. Sie reichte mir das Glas und dachte dann augenscheinlich
eine Sekunde nach, bevor sie sich neben mir

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