Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
wenn ich ihn fand. Was
dann?« Mit einer Art düsterer Konzentration sah er zu, wie ihm der Kellner
seinen frischen Drink brachte. »Ich habe von den letzten achtundvierzig Stunden
nur eine einzige geschlafen, Lieutenant, und bin im Augenblick ein bißchen leer
im Kopf. Sagen Sie mir,
wie es nun weitergehen wird.«
    »Sie werden morgen früh nach
Pine City zurückkehren«, sagte ich. »Sie werden ins Büro des Sheriffs fahren
und dort eine Aussage machen.«
    »Und Sie werden mich wegen des
Verdachts vorsätzlichen Mords festnehmen?«
    »Ich nicht«, sagte ich.
»Natürlich kann ich nicht wissen, was der County Sheriff tun wird.«
    »Ich hatte mir schon gedacht,
daß Sie ein ausgekochter Schweinehund sind«, knurrte er. »Aber Sie übertreffen
meine kühnsten Erwartungen.«
    »Ihnen und Pat Nelson hat das Crystal Inn gehört«, sagte ich.
»Wie kamen Sie darauf, einen dritten Anteil an Tracy Tenison für deren Mann zu
verkaufen?«
    »Weil wir das Geld brauchten«,
sagte er und seine Augen verrieten nach wie vor seine Abneigung mir gegenüber.
»Wir wollten alles renovieren und das obere Limit für unsere besseren Kunden
erhöhen. Ein stiller Teilhaber war da wesentlich besser als ein aktiver.«
    » Wieviel hat Mrs. Tenison für diesen dritten Anteil anlegen müssen?«
    »Zweihunderttausend für den
Anfang und jetzt in einem Monat sind weitere zweihunderttausend Dollar fällig.«
    Ich pfiff leise vor mich hin.
»Sie müssen ja ein reicher Mann sein, Mr. Fenwick.«
    »Es ist wie alles hier in
dieser Stadt, Lieutenant — ein Spiel. Wir holen unsere Prozente heraus, sicher,
aber es besteht immer das Risiko, daß jemand die Bank sprengt und wir eine
Bauchlandung machen.«
    »Es drückt mir das Herz ab,
Ihnen zuzuhören«, sagte ich mitleidig. »Was halten Sie von Tracy Tenison?«
    »Eine ausgekochte Person!« Sein
Gesicht drückte zögernde Bewunderung aus. »Jedenfalls jemand, der weiß, was er will.
Sie hat nur eine große Schwäche für diesen Mistkerl, der zufällig ihr Mann
ist.«
    »Was für einen Haken gibt es
bei ihrer Investition?«
    »Hm?« Er sah mich verdutzt an.
    »Sie hat doch wohl nicht
einfach vierhunderttausend Dollar im Namen ihres Mannes in die Sache gesteckt
und es dabei belassen?«
    »Ach so!« Sein Gesicht hellte
sich auf. »Alles, worauf Dane Anspruch hat, ist das Drittel aus den
Casinogewinnen. In der Leitung hat er nicht mitzureden, und ihr Grundkapital
kann er nicht antasten. Ihr Rechtsanwalt hat die Vereinbarungen hieb- und
stichfest gemacht.«
    »Wo, glauben Sie, ist Dane im
Augenblick?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich
das wissen?« fauchte er. »Irgendwo.«
    »Kommen wir wieder auf Louise
zurück«, sagte ich. »Was haben Sie mit ihren Kleidern gemacht?«
    »Hm?« Sein Gesicht war wieder
verdutzt.
    »Sie war nackt, als sie am
Strand angeschwemmt wurde«, sagte ich geduldig. »Sie werden doch wohl nicht
behaupten wollen, sie sei so an Bord gekommen?«
    »Das habe ich ganz vergessen, Lieutenant.«
Er rieb sich die eine Wange. »Es war nicht gerade das allereinfachste für mich,
Ihnen alles erzählen zu müssen! Sie war nackt, als ich sie in der Kabine
vorfand. Vermutlich hat Dane, als er das Boot verließ, ihre Kleider aus
irgendwelchen Gründen mitgenommen.«
    »Erinnern Sie sich, was sie
getragen hatte?«
    Er runzelte in angestrengtem
Nachdenken die Stirn. »Einen zweiteiligen Anzug, Oberteil und Hose, soweit ich
mich erinnere — blau, glaube ich.«
    »Wie haben Sie diesen
Paradise-Beach-Klüngel — Camel , Sam Conway und die
übrigen — kennengelernt?«
    »Durch Louise. Dane brachte sie
ein paarmal ins Casino mit, und sie bat Pat und mich einmal, mit zu einer Party
zu Camel zu kommen. Das wurde dann zu einer Art Gewohnheit, wenn einer von uns
in Pine City war.« Er grinste kurz. »Pine City ist verglichen mit Las Vegas
nicht gerade eine aufregende Stadt, Lieutenant.«
    »Warum fahren Sie dann
überhaupt hin?«
    »Weil unser dritter Partner
dort wohnt. Sie können mir’s glauben, sie verlangt
regelmäßige Berichte über die Einnahmen des Casinos und über alle
geschäftlichen Pläne. Diese Tracy Tenison läßt sich von niemandem übers Ohr
hauen.«
    »Jetzt fallen mir keine Fragen
mehr ein«, gestand ich. »Also werde ich mich jetzt ins Motel aufmachen.«
    »Aber ich habe noch eine Frage,
Lieutenant.« Er sah mich aufmerksam an. »Was geschieht, wenn ich morgen nicht
im Büro Ihres Sheriffs auftauche?«
    »Das würde vermutlich als
Mordgeständnis aufgefaßt werden«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher