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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einem Ruck in den Mund.
    »Sie bleiben nüchtern«, sagte ich
verbittert.
    Sie gab mir das leere Glas
zurück, und ich stellte es auf den Nachttisch neben die Handtasche mit der
Ausbeute. Dann fuhr ich mit den Händen langsam über ihren glatten Rücken, bis
hinunter zu dessen wohlgerundetem und straffem Ende. Ihre Zähne hörten auf, an
meinem Ohrläppchen zu knabbern, und sie hob den Kopf.
    »Woran denkst du eigentlich
jetzt, mein Lieber?«
    »An nichts Wichtiges«, sagte
ich. »Es hat nur bis jetzt noch niemand versucht, mich zu vergewaltigen.«
    »Für uns Mädchen gibt es alle
ein erstes Mal.« Sie lachte leise. »Warum läßt du dir’s nicht einfach
gefallen?«
     
     
     

SIEBENTES KAPITEL
     
    D as Bett
wurde erschüttert wie eine Stadt von einem Erdbeben, und dann machte mich ein
gellender Schrei vollends wach. Sam saß am anderen Ende des Bettes, ein Laken
eng um die nackten Schultern gezogen, und starrte mich mit wilden Augen an.
    »Was haben Sie in meinem Bett
zu suchen?« fragte sie mich mit zitternder Stimme. »Wer sind Sie?«
    Sam, das wurde mir zu meiner
Verzweiflung klar, war nüchtern! Ich überlegte mir noch immer, was ich sagen
sollte, als das Telefon klingelte. Sie fuhr vor Schreck beinahe bis zur Decke,
und ich glaubte keine Chance zu haben, sie zu beruhigen, solange das verdammte
Ding läutete. Also stand ich auf und stolperte durchs Zimmer, worauf sie einen
weiteren durchdringenden Schrei ausstieß, der sich tief in meine Trommelfelle
einbohrte.
    »Ziehen Sie was an!« quiekte
sie. »Sie widerlicher Kerl!«
    Ich griff nach dem Telefonhörer
und zischte: »Was, zum Teufel, ist denn?«
    »Es ist beinahe Mittag,
Lieutenant«, sagte eine amüsierte Stimme. »Zeit für Sie, sich zu stiefeln und
zu spornen und auf der Suche nach Recht und Gerechtigkeit in alle
Windrichtungen zu galoppieren.«
    Vor meinem inneren Auge
entstand das Bild eines kleinen schlanken Mannes mit randloser Brille und
langem blondem Haar. »Was wollen Sie?« krächzte ich.
    »Ich bin hereingelegt worden — genauso
wie ich versucht habe, Sie hereinzulegen«, sagte er. »Und es paßt mir ebensowenig wie vermutlich Ihnen. Sie werden es
wahrscheinlich kaum glauben, aber Albie war ein Freund von mir.«
    »Wollen Sie vielleicht
behaupten, nicht Sie seien es gewesen, der ihn mit meiner Pistole erschossen
und seine Leiche in meiner Wohnung hinterlassen hat?« fragte ich ungläubig.
    »Vielleicht fällt es Ihnen
sogar noch schwerer, das zu glauben, aber zufällig ist es wahr.« Seine Stimme
klang spröde. »Ich habe nichts dagegen, aus geschäftlichen Gründen einen
Polypen zu erledigen, aber ich habe sehr viel dagegen, wenn mein Auftraggeber
meinen Kollegen umbringt, um damit seinen eigenen Zwecken zu dienen. Deshalb
gebe ich Ihnen diese Information, Lieutenant, und ich schlage Ihnen vor,
aufmerksam zuzuhören, denn ich habe nicht die Absicht, das Ganze noch einmal zu
wiederholen.«
    »Hal«, sagte ich sehnsüchtig,
»eines Tages werde ich auf Ihren Familiennamen stoßen, und dann werde ich Sie
ausfindig machen.«
    »Gleich nach diesem Anruf werde
ich wieder wie ein Holzwurm in der Kommode verschwinden, Lieutenant«, sagte er
leichthin. »Suchen Sie jetzt besser meinen Ex-Auftraggeber Dane Tenison auf.
Die obligate Einfalt des Polypen läßt Sie offenbar das Nächstliegende nicht
erkennen.«
    Ich bekämpfte den Impuls, den
Telefonhörer in beide Hände zu nehmen und ihn in zwei Stücke zu brechen. »Das
Nächstliegende?« fragte ich.
    »Wie wär’s, wenn Sie mal in
seinem eigenen Haus suchten? Sein liebendes Weib sorgt dafür, daß er außer
Sicht ist, sobald jemand zu Besuch kommt, vor allem jemand wie Sie!«
    »Wollen Sie behaupten, Tenison
habe Ihren Freund, den Gorilla, umgebracht?«
    »Eins muß man Ihnen lassen,
Lieutenant«, er seufzte leise. »Der Groschen fällt bei Ihnen — wenn auch nicht
sehr schnell.«
    »Wenn er die Pistole unter dem
Vordersitz meines Wagens hervorgeholt hat, dann muß er mir in dieser Nacht
gefolgt sein?«
    »Vermutlich ja«, sagte Hal.
»Die Details kenne ich nicht. Aber Sie können mir glauben, daß Tenison Albie
umgebracht hat, ebenso wie auch Louise Fowler. Noch was: Es wäre mir zwar das
liebste, wenn die Polizei Tenison erwischen würde, aber in jedem Fall werde ich
dafür sorgen, daß ihn zumindest jemand erwischt. Fenwick ist vor zwei Stunden nach Pine City
abgereist — und sein Partner mit ihm. Ich lasse Ihnen Zeit bis heute abend zehn Uhr, um Dane zu fassen, Lieutenant. Dann
rufe ich

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