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Alanna - Das Lied der Loewin

Alanna - Das Lied der Loewin

Titel: Alanna - Das Lied der Loewin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Schamanen?«, rief eine Frau. »Sie greifen immer zuerst mit Zauberkraft an!«
    Alanna konnte spüren, dass der scharfe Wind unnatürlich war. »Kara! Kourrem! Ishak!«, schrie sie. Zu spät fiel ihr ein, dass sich die drei am anderen Ende des Dorfes in Fardas Zelt aufhielten.
    Kostbare Minuten würden verstreichen, bis man sie herbeigeholt haben würde ...
    Doch in diesem Moment kamen die drei Lehrlinge völlig außer Atem hinter Trusty angerannt. »Der Kater sagte, dass du uns brauchst, weil die Männer aus den Hügeln angreifen«, keuchte Ishak. »Ich weiß nicht, wie es kommt, dass wir ihn verstanden ...«
    »Ich habe kein einziges Wort verstanden«, maulte Kourrem. »Du und Kara, ihr sagtet ...«
    »Ruhe!«, befahl Alanna. Sie warf Coram einen Blick zu. »Ich muss meine Rolle als Schamanin übernehmen ...«, begann sie.
    Der ehemalige Wachsoldat war immer noch damit beschäftigt, den jugendlichen Bogenschützen Anweisungen zu
erteilen. Frauen und Kinder strömten unterdessen an ihnen vorüber, um sich in Alannas großem Zelt zu versammeln. »Tu, was du musst«, sagte er kurz angebunden. Er fasste eine kräftige junge Frau am Arm. »Du da! Schnapp dir ’nen Speer und mach dich bereit das Lager zu verteidigen!« Einen Augenblick lang starrte sie ihn nur an, dann rannte sie los und gehorchte. Die älteren Männer des Dorfes, die man nicht zur Verfolgungsjagd mitgenommen hatte, umringten Coram. Sie ließen es sich gefallen, dass er den Befehlshaber spielte. Weitere Frauen ergriffen Speere und Äxte. Ihre Kinder ließen sie unter der Obhut der anderen im Zelt zurück.
    Alanna führte ihre Lehrlinge hinaus auf einen Hügel, der die Zelte und die östlichen Zugänge zum Dorf überblickte, von denen her der inzwischen laut heulende Wind brauste. Kara entdeckte die hinter einer Staubwand verborgenen Angreifer zuerst.
    Sie machte die anderen auf fünf grün gekleidete, auf Ponys sitzende Männer aufmerksam. »Die Schamanen aus den Hügeln tragen ebenfalls Grün!«, schrie sie über den Wind hinweg. »Der Staub vor ihnen ist lebendig. Akhnan Ibn Nazzir konnte bei ihrem letzten Angriff nichts gegen sie ausrichten und die Staubteufel töteten drei Männer.«
    »Ich bin nicht Akhnan Ibn Nazzir!«, brüllte Alanna zurück. Sie zückte ihr Kristallschwert, hielt es vor sich ausgestreckt und konzentrierte sich auf die Klinge. Jetzt war der Augenblick gekommen sich der Energie zu bedienen, die das Schwert in sich barg. Mit seiner Hilfe würde sie viel besser als sonst fähig sein Dinge zum Brechen und Bersten zu bringen. Sie schrie den Zauberspruch und ließ ihre Energie durch die rauchfarbene Klinge ein paar Ellen vor den heranpreschenden Reitern in den Boden fließen. Die Erde grollte,
brach auf und bildete einen tiefen Graben. Da ihnen die Staubteufel selber den Blick nach vorn versperrten, stürzten die in der ersten Reihe reitenden Männer aus den Hügeln geradewegs hinein.
    »Das wird sie für ein Weilchen aufhalten!«, rief Alanna. »Kourrem, hast du Garn dabei?« Das Mädchen, das in diesen Tagen immer welches mit sich trug, zerrte ein paar Knäuel aus der Tasche. »Versuche von den Ponys so viele wie nur möglich zum Stolpern zu bringen!« Kourrem strahlte, zog die dunklen Augenbrauen zusammen und machte sich an die Arbeit.
    »Kara!«, fuhr Alanna fort. »Zwinge ihnen den Wind ins Gesicht!« Beide Mädchen rissen sich die Schleier ab, um besser sehen zu können. Alanna wandte sich inzwischen an ihren dritten Schüler. »Ishak – weißt du noch, wie man Feuer wirft?«
    »Ja!«, rief er.
    »Wenn sie nahe genug sind, dann jagst du sie mit Flammen aus dem Sattel!«
    »Was ist mit den Staubteufeln und ihren Schamanen?«, brüllte er.
    »Die überlasst ihr mir!«
    Das Geräusch des heftigen Windes wandelte sich: Kara hatte sich mit wild flatterndem Burnus an die Arbeit gemacht. Das erste Pony stolperte, stürzte und warf seinen Reiter ab. Dafür war Kourrem verantwortlich. Von Ishaks Fingern loderten Flammen auf, die einen dicken Mann umschlossen.
    Jetzt zwangen die Männer aus den Hügeln ihre Ponys dazu, einen Satz über den Graben zu machen. Erneut deutete Alanna mit ihrer kristallenen Klinge, ließ ihre Gabe vor den
Staubteufeln in die Erde fließen und brachte sie noch einmal zum Bersten. Doch die braunen Staubsäulen überquerten den zweiten Graben so mühelos wie den ersten. Ihnen wandte Alanna nun ihre Aufmerksamkeit zu, indem sie mit ihrem Bewusstsein nach ihnen griff, um zu erfahren, wie sie beschaffen

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