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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wäre vermutlich alles im Sande verlaufen, wenn Dee Dee nicht so voreilig gehandelt hätte – und wenn Victorias gute Erziehung sie nicht davon abgehalten hätte, etwas zu unternehmen.
    Der winzige Riss in ihrer sorgfältig aufrechterhaltenen Maske war blitzschnell wieder verschwunden und vom kurzen Einblick in ihre wahren Gefühle nichts mehr zu bemerken. Sie sah ihn wieder gelassen und mit einer betonten Höflichkeit an, die ihn wahnsinnig machte. „Sosehr es mich schmerzt, es zuzugeben, aber wenn ich mich zwischen der Sicherheit von Esme oder Jared entscheiden muss, hat meine Tochter Vorrang.“ Dann richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf. „Also, dann los. Du und ich werden Esme jetzt sagen, was hier vor sich geht, bevor sie es von jemand anderem erfährt und sich falsche Hoffnungen macht.“
    Obwohl ihm theoretisch durchaus klar war, was sie damit sagte – und er ihr auf rein logischer Ebene auch voll und ganz zustimmte –, musste seine instinktive Reaktion wohl in seinem Gesicht abzulesen gewesen sein. Sie wurde plötzlich noch größer, und ihre Stimme nahm einen schneidenden Tonfall an. „Sofort, Miglionni! Wir werden das jetzt durchziehen, hast du verstanden?“
    Er verstand es sehr wohl, aber zu seinem grenzenlosen Erstaunen musste er feststellen, dass er sich lieber einer geheimen Terrorzelle gestellt hätte als einem kleinem Mädchen, das mit nichts Gefährlicherem als seinen Genen bewaffnet war. Trotzdem nickte er knapp und folgte Victoria durch die Tür.
    Der warme wohnliche Raum hatte kaum Zeit, auf ihn zu wirken. Victorias Stimme, die leise nach ihrer Tochter rief, holte ihn zurück in die Gegenwart. Er hörte eine Toilettenspülung und Esmes Stimme, die rief, sie würde gleich kommen.
    Unglaublich, wie sein Herz in seiner Brust zu hämmern begann, als im Bad das Wasser an- und gleich wieder ausgedreht wurde. Verdammt noch mal, er war ein ehemaliger Marine und sie war nur ein kleines Kind. Er versuchte immer noch, sich davon zu überzeugen, dass das ein gewaltiger Unterschied war, als die Tür, die das Wohnzimmer vom Schlafzimmer trennte, aufflog. Esme kam in ihrem kleinen Schlafanzug herausgestürmt.
    „Hi, Mami, hi, Mr. John!“ Sie wich vom kürzesten Weg zu ihrer Mutter ab und kam direkt auf ihn zu.
    Verdammt. Es war wie immer, wenn er sich in ihrer Nähe befand: Er zog sie magisch an, obwohl er sich am liebsten so weit wie möglich von ihr ferngehalten hätte.
    „Hallo, Esme.“ Sie blieb abrupt vor ihm stehen, und er streckte die Hand aus, um ihr über das Haar zu streichen. Erstaunt stellte er fest, dass die lockige Haarpracht, die fast elektrisiert aussah, sich unter seinen Fingern unglaublich weich anfühlte.
    „Wie geht’s dir?“
    „Super! Und wie geht’s dir? Bist du gekommen, um mir eine Gutenachtgeschichte vorzulesen?“
    „Äh …“ Er warf Tori einen hilflosen Blick zu.
    „Nein, meine Süße“, sagte sie ruhig. „Setzt dich bitte mal hin. John und ich müssen dir etwas sagen.“
    „Oh, oh.“ Das Kind nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her zum Sofa.
    Er ließ es zu, dass sie ihn mitzog, und sah sie neugierig an. „Wieso ,oh, oh’?“
    „Mami sagt immer ,muss-dir-was-sagen’ und ,hinsetzen’, wenn es vichtig ist.“
    „Wichtig, Es“, sagte Tori.
    „Siehst du?“ Esme ließ seine Hand los, kletterte auf die Couch und sah ihn mit ihren großen Augen erwartungsvoll an. „Habichdochgesagt.“
    „Und du hast völlig recht, Schätzchen“, stimmte Victoria zu, die sich auf einen Stuhl gegenüber dem Sofa gesetzt hatte. „Es ist wirklich wichtig, aber es ist nichts Schlimmes. Weißt du noch, warum John hier ist?“
    „Mmh.“ So ganz sicher schien sich die Kleine nicht zu sein.
    „Weißt du noch, als du am ersten Tag herunterkamst, um ihn zu begrüßen, weil deine Nanny dir erzählt hat, er sei …?“
    Esme ließ die Füße baumeln und trommelte mit ihren nackten Hacken gegen das Sofa. Dann erhellte sich ihr Gesicht. „Ein Detektiv! Er wird Onkel Jared finden!“ Sie wandte sich ihm zu, stupste ihn mit der Schulter in die Seite und strahlte ihr schönstes Bin-ich-nicht-brillant-Lächeln.
    Ihr Lächeln erwischte ihn völlig unerwartet, und sein Herz krampfte sich so stark zusammen, dass es regelrecht wehtat.
    „Ganz genau“, sagte Victoria. „Damit John sich mit vielen Leuten unterhalten kann, die ihm dabei vielleicht helfen können, müssen er und ich ein kleines Spiel spielen und uns eine Weile verstellen.“
    Jetzt war Esme ganz aufmerksam, wie

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