Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
ein Jagdhund, der eine Fährte gewittert hatte. „Müsst ihr?“ Sie sah ihre Mutter gespannt an. „Das finde ich echt cool.“
    „Ich weiß, Liebling, aber ich bin bei dem Spiel nicht so gut wie du. Weil es Jared vielleicht helfen kann, werde ich mir aber ganz viel Mühe geben.“ Sie warf Rocket einen kurzen Blick zu, in den sie all ihre Vorbehalte legte. Als sie sich wieder ihrer Lochter zuwandte, war ihr Gesicht ganz entspannt. „Also, ab heute Abend tun John und ich so, als wären wir verlobt.“
    „Toll.“ Esme nickte begeistert. „Was ist das?“
    John lachte, und Victoria erklärte der Kleinen die Sache. „Das ist, wenn ein Mann und eine Frau sich versprechen, zu heiraten.“
    Esme wurde ganz still, sah John kurz von der Seite her an und konzentrierte sich dann auf ihre Mutter, ihre kleine Stirn angestrengt gerunzelt. „So wie Rebeccas Mama und Papa?“
    „Genau so, nur dass sie wirklich verheiratet sind und wir nur so tun. Du darfst aber niemandem erzählen, dass wir nur so tun.“
    „Außer Rebecca.“
    „Nein Süße, nicht einmal ihr.“
    „Do-och! Sie ist meine beste Freundin!“
    „Ich weiß. Aber wenn sie vergisst, dass sie es niemandem erzählen darf und es doch tut, und der derjenige erzählt es dann wieder einem anderen, dann wissen bald alle, dass wir nur so tun. Dann kann John nicht mehr mit den Leuten reden.“ Tori rutschte auf dem Stuhl ganz nach vorn. Sie ergriff Esmes großen Zeh und kitzelte ihn, bevor sie ihre Hand um den Fuß des Mädchens wickelte. „Ich weiß, manchmal ist es ganz schön schwer, ein Geheimnis für sich zu behalten, aber es wird hoffentlich nicht sehr lange dauern. Wenn du unbedingt mit jemandem darüber reden möchtest und ich bin nicht da, dann geh zu Nanny Helen. Sie kennt die Wahrheit auch. Der Koch und Mary lassen sich von uns bestimmt auch nicht täuschen.“ Sie zögerte kurz, bevor sie sagte: „Sprich nur nicht mit Dee Dee darüber, okay?“
    Ich doch nicht , sagte der Blick, den Esme ihr zuwarf. „Dee Dee ist dumm“, murmelte sie.
    Zu Johns Erstaunen sagte Victoria: „Nein, das ist sie nicht, Schätzchen. Sie weiß nur nicht, wie man mit kleinen Mädchen redet.“
    Esme sah ihre Mutter ernsthaft an. Dann sah sie von ihr zu John und wieder zurück. Es kam John vor, als würde sich das Schweigen ewig hinziehen. Schließlich sagte Esme: „Kann ich trotzdem noch hin und wieder zu dir ins Bett kommen?“
    „Aber natürlich, Liebling.“
    „Wird Mr. John nicht in deinem Bett schlafen?“
    Victoria ließ ihren Fuß los und setzte sich gerade hin. „Nein“, sagte sie in einem ganz neutralen Tonfall, „das wird er nicht. Wie kommst du denn darauf?“
    Esme zuckte mit den Schultern. „Rebeccas Daddy schläft mit ihrer Mami in einem Bett.“
    „Ja, aber wir tun doch nur so, weißt du noch?“
    „Mmh.“
    „Und wir tun nicht so, als ob wir verheiratet wären, sondern nur, als ob wir heiraten wollen. Verstehst du das?“ Die Kleine nickte unsicher. „Okay.“
    John fand, dass das Mädchen keineswegs überzeugt wirkte. Vor seinem geistigen Auge sah er bereits, wie das ohnehin zerbrechliche Fantasiegebilde wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel. Auf der einen Seite verstand er durchaus Toris Bedenken bezüglich Esme. Auf der anderen Seite sah er die beste Chance, seinen Job zu machen und hier möglichst schnell wieder zu verschwinden, aber auch nur sehr ungern im Sande verlaufen.
    Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Komm schon, du Genie, du kennst dich doch mit Frauen aus. Gut, Esme war –streng genommen – noch keine Frau, aber selbst wenn sie noch viel kleiner war als die Personen, mit denen er es sonst zu tun hatte, so war sie doch einwandfrei weiblich. Der Trick bei Frauen war, herauszufinden, was sie wollten, und es ihnen dann zu geben. Er drehte sich zu ihr um.
    „Willst du auch mitspielen?“ Er ignorierte Victorias Protest und sah, wie die dunklen Augen des Mädchens aufleuchteten. Sieh an. Er war auf dem richtigen Weg.
    Sie nickte begeistert.
    „Weißt du, was uns helfen würde?“ Nun hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. Meine Güte, sie hatte für ein Kind ihres Alters einen wirklich fesselnden Blick. „Wenn du das ,Mr.’ weglassen und mich nur John nennen würdest.“
    „Das schaffe ich!“ Sie strahlte ihn an. „Ich werde einfach so tun, als ob du mein Daddy bist.“
    „Aber du darfst nicht vergessen, dass wir alle nur so tun“, sagte Victoria streng.
    John versuchte,

Weitere Kostenlose Bücher