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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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gab den Blick auf ihr beeindruckendes Dekollete frei. „Jeder Einzelne hat zugesagt. Sie freuen sich sehr. Ist das nicht fantastisch?“
    Jede Anstandsregel, die man ihr jemals eingebläut hatte, war vergessen, als Victoria nach vorn schnellte. John konnte gerade noch verhindern, dass sie die Hände um Dee Dees Hals legen konnte. Er legte den Arm um ihre Schultern.
    „Das ist wirklich klasse“, sagte er, aber seine Augen waren kalt und wachsam. „Würdest du uns jetzt bitte entschuldigen? Du hast uns damit doch ziemlich überrascht, und Tori und ich würden uns gern ein wenig darüber unterhalten. Privat.“
    Dee Dee blinzelte. „Aber wir müssen noch Hunderte von Details klären! Und was ist mit dem Lunch?“
    „Sag der Köchin, sie soll uns das Essen warm halten. Wir essen später.“
    „Wie du meinst“, murmelte Victoria. „Ich glaube, mir ist der Appetit für den Rest meines Lebens vergangen.“ Wie hoch standen Johns Chancen, nach der Zeitungsannonce wichtige Informationen aus den Bekannten ihres Vaters herauszubekommen? Und wie hoch wären sie wohl, wenn sie sich jetzt umdrehte und allen nicht nur erzählte, dass die ganze Verlobung eine einzige Lüge war, sondern auch, dass John Privatdetektiv war?
    Nicht besonders hoch. Sie sah zu, wie John aufstand. „Willst du das immer noch durchziehen?“
    Er legte seine Hand auf die Rückenlehne ihres Stuhls. „Absolut.“
    „Aus den Gründen, die du gestern genannt hast?“
    „Ja.“
    Sie zögerte einige Sekunden lang. Dann seufzte sie tief. „Na schön“, sagte sie. „Ich bin allerdings ziemlich sauer auf dich. Das war verdammt anmaßend. Du hast doch nicht zu entscheiden, ob …“
    „Eine Party stattfinden soll, wenn man sie nicht selbst bezahlt“, beendete Dee Dee den Satz und nickte. „Ich weiß. Es gehört sich nicht, wie Ford immer zu sagen pflegte, eine Party zu organisieren, wenn die Person, für die du sie organisierst, am Ende alles bezahlen muss.“
    Victoria starrte sie an. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Bis vor Kurzem hatte Dee Dee so viele verschwenderische Partys organisieren können, wie sie Lust hatte, aber diese Zeiten waren vorbei.
    „Aber“, sagte sie jetzt, „ihr müsst doch zugeben, dass es hier in letzter Zeit – bitte entschuldigt meine Wortwahl – wie im Leichenschauhaus war.“
    „Ford ist noch nicht einmal drei Wochen tot.“
    „Stimmt schon, aber das ist doch die perfekte Entschuldigung für eine Party. Außerdem ist es ein schlechtes Omen, eine Verlobung nicht zu feiern!“
    „Vielleicht. Aber ich hätte sie gern privat gefeiert.“
    Dee Dee seufzte angewidert. „Meine Güte, bist du langweilig!“
    „Ja genau, das bin ich. Ich habe keine Zeit oder Lust, mich um Hunderte von dämlichen Details zu kümmern.“
    „Natürlich nicht.“ Dee Dee verschränkte die Arme und lehnte sich so weit vor, dass ihr üppiger Busen bis zu ihren Schlüsselbeinen hochgeschoben wurde.
    „Ich dagegen habe alle Zeit der Welt. Also lasst mich doch die Sache in die Hand nehmen. Ihr müsst euch um nichts kümmern, außer darum, nächsten Sonntag anständig angezogen auf eurer Party aufzutauchen. Ich kümmere mich um alles andere.“
    Victoria fühlte sich gar nicht großmütig. Dee Dee hatte John und sie in die Ecke gedrängt, und sie war sich nicht hundertprozentig sicher, ob es ihr wirklich nur darum ging, eine Party schmeißen zu können. Und selbst wenn – sie hatte keinerlei Lust, diese Frau auch noch für ihre Machenschaften zu belohnen.
    Andererseits …
    Die falsche Verlobung war ein Fakt, ob es ihr nun passte oder nicht. Sie könnte John die Gelegenheit verschaffen, mit möglichst vielen Leuten zu sprechen. Wenn es unbedingt sein musste, würde sie es schon eine Weile in der „feinen“ Gesellschaft aushalten.
    Auf keinen Fall aber hatte sie Lust, sich um eine Verlobungsfeier zu kümmern, die nichts als eine einzige große Lüge war. Also atmete sie tief durch und sah Dee Dee an. „Na schön“, sagte sie durch zusammengebissene Zähne hindurch. „Vielen Dank, das ist sehr nett von dir.“
    Gut, dass ich nicht Pinocchio bin.

11. KAPITEL
    S  ein sechster Sinn ließ John später am Abend von seinem Schreibtisch aufschauen, nur um Victoria in der Tür stehen zu sehen. Eigentlich lehnte sie sich nur in den Raum hinein und sagte knapp: „Komm mit.“
    „Wohin?“, fragte er und stand auf. Gut, dass er so schnell reagiert hatte, denn sie drehte sich auf dem Absatz um und ging mit raumgreifenden Schritten den Flur

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