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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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vertrauten Gefühl – einem Gefühl, das sie seit langer Zeit vergessen geglaubt hatte.
    Er zog sie enger an sich. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr, als er flüsterte: „Gott, das kommt mir alles so vertraut vor. Als hätte sich die Erinnerung in jede Faser meines Körpers eingebrannt.“
    Eine Welle der puren Lust, altbekannt und doch ganz neu, durchflutete sie. „Dir auch? Ich dachte, es wäre …“
    „Mist“, sagte John im gleichen Augenblick, in dem sie eine Vibration an ihrer Brust spürte. „Halt den Gedanken fest.“ Er verzog entschuldigend das Gesicht. „Mein Handy.“ Einen Moment lang sah er unentschlossen aus, dann zuckte er mit den Schultern. „Ich muss rangehen.“
    „Natürlich.“ Sie nahm die Arme von seinem Hals, aber als sie zurücktreten wollte, hielt er sie fest. Er griff in die Innentasche seines Smokings und holte sein Handy heraus. „Miglionni“, sagte er in einem ungeduldigen Tonfall. Mit einem Schlag war der sanfte, sie umschmeichelnde Mann verschwunden, und der professionelle John erschien auf der Bildfläche. „Wann?“ Er ließ Victoria los. „Und warum erfahre ich das erst jetzt?“ Es folgte eine weitere Pause, dann wurde seine Stimme weicher. „Nein, mir tut es leid, Gert. Ich bin ein bisschen genervt, aber ich hatte kein Recht, das an dir auszulassen. Was? Nein, du bleibst zu Hause. Ich bin schon auf dem Weg.“
    Gert. Den Rest des Gesprächs nahm Victoria kaum noch wahr. Sie erinnerte sich an den Namen. Es war die Frau, mit der er am ersten Tag seines Aufenthaltes hier gesprochen hatte – die Frau, mit der er durchbrennen wollte. Sie hob den Kopf und straffte die Schultern. Sie würde sehr gefasst reagieren. Wie oft musste John sich denn noch als Frauenheld beweisen, bis sie es endlich kapiert hatte?
    Er beendete das Gespräch und steckte das Handy wieder in die Tasche. Ohne Vorwarnung nahm er Victorias Arm und zog sie in Richtung Ausgang. „Wenn wir hier jemandem Auf Wiedersehen sagen müssen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt“, sagte er leise. „Das war meine Büroleiterin. Jared ist gesehen worden.“

14. KAPITEL
    V  ictoria saß während der Fahrt stocksteif auf dem Beifahrersitz. Sie hatte noch immer nicht ganz ver standen, dass man Jared endlich gefunden – oder besser gesagt gesehen – hatte. Endlich erreichten sie das Haus ihres Vaters.
    John wandte sich zu ihr um. „Ist es okay, wenn ich dich nicht zur Tür begleite? Ich melde mich, sobald ich mehr weiß.“
    „Was soll das heißen, du meldest dich? Ich komme mit. Ich will mich nur rasch umziehen.“
    In seinen Augen war nichts mehr von der Wärme zu erkennen, die sie noch vor wenigen Minuten darin gesehen hatte. „Das ist keine gute Idee.“
    „Ich komme mit, John.“
    Er studierte sie einen Augenblick lang und zuckte dann mit den muskulösen Schultern. „Okay. Du bezahlst die Rechnung. Aber lass uns eines von vornherein klarstellen: Ich bin der Boss, und was ich sage, wird gemacht, und zwar ohne Diskussion.“
    Sie nickte. Kurz darauf schössen sie den Highway entlang. Sie konnte sich kaum daran erinnern, wie sie sich umgezogen und Esme in Helens Obhut zurückgelassen hatte. Im Gegensatz dazu konnte sie sich umso deutlicher daran erinnern, wie sie ihre schlafende Tochter geküsst hatte. Nun saß sie wieder in Rockets Wagen. Ihr Koffer lag im Kofferraum, und sie stellte befriedigt fest, dass er offensichtlich doch ein Paar Jeans besaß.
    Es kam ihr vor, als wären sie erst fünf oder zehn Minuten gefahren – in Wirklichkeit musste wesentlich mehr Zeit vergangen sein –, als John den Blinker setzte und in den Colorado Boulevard in Denver einbog. Victoria sah zu John hinüber. „Meinst du, wir finden Jared heute Abend?“
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu, während er auf die rechte Spur wechselte, konzentrierte sich dann aber wieder auf den Verkehr. „Wahrscheinlich nicht. Sobald ich dich abgesetzt habe, werde ich mich ein wenig umsehen. Die Chancen, zufällig über ihn zu stolpern, sind aber nicht sehr groß. Bereite dich lieber darauf vor, dass wir ihn frühestens am Dienstag entdecken, wenn Stand Up For Kids wieder Essen ausgibt.“ Er warf ihr einen weiteren warnenden Blick zu. „Und selbst dafür gibt’s keine Garantie.“
    „Ich will heute Abend mit dir kommen.“
    „Tori, bitte lass mich dich im Hotel absetzen und dann in Ruhe meinen Job machen.“
    Er blieb sehr höflich und gelassen, aber er hätte sie genauso gut anbrüllen oder ihr vorschlagen können, nackt die

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