Alarm auf Wolke sieben
sie sich am nächsten Abend zusammen mit John auf den Weg zum Country Club machte, war Dee Dee, die winkend und rufend auf ihr Auto zugestöckelt kam. Die kurvige Blondine tänzelte zur Fahrerseite und klopfte an Johns Fenster.
„Kann ich mitfahren?“, fragte sie, als das Fenster herunterglitt. „Mein Wagen hat einen Platten, und die Werkstatt kann erst morgen jemanden herschicken, um ihn zu reparieren.“
Victoria hatte John in den letzten sechsunddreißig Stunden nur flüchtig gesehen und wollte unbedingt mit ihm reden. Ihre guten Manieren ließen ihr jedoch keine Wahl. John zuckte mit den breiten Schultern und sagte: „Klar, warum nicht?“
„Na, ist das nicht gemütlich?“, sagte Dee Dee, nachdem John ihr auf den Rücksitz geholfen war. Sie wartete, bis er die Tür geschlossen hatte, bevor sie ihr überaus hoch geschlitztes Kleid zusammenhielt.
Anscheinend waren Victorias Gedanken an ihrem Gesicht abzulesen, denn die andere Frau lächelte hinterhältig.
„Keine Sorge, Schätzchen. Ich habe nicht vor, euch den Abend zu verderben. Gott weiß, ich will genauso wenig mit dir an einem Tisch sitzen wie du mit mir. Außerdem habe ich sowieso später noch … etwas vor, daher werde ich mit jemand anderem nach Hause fahren.“ Anschließend zog sie einen Taschenspiegel heraus und inspizierte ihr Make-up. Sie drehte den Kopf nach links und rechts, bis sie schließlich zufrieden den Spiegel zuklappte und in ihrer winzigen Handtasche verschwinden ließ.
Im Gegensatz zu Tori, die es vermied, die Reporter anzusehen, als sie zum Tor hinausfuhren, setzte sich Dee Dee auf und streckte die üppige Brust vor. Als sie die Reporter ansah, setzte sie ein deprimiertes Gesicht auf, doch kaum, dass sie im Rückspiegel verschwunden waren, ließ sie die Trauermiene fallen und lehnte sich vor.
„Ich habe Neuigkeiten, die dir gefallen dürften“, sagte sie zu Victoria, die das Schauspiel fasziniert beobachtet hatte. „Ich denke, es ist an der Zeit für mich, auszuziehen. Ich habe vor, mir bis zum Fünfzehnten eine neue Bleibe zu suchen.“
Tori drehte sich nach vorn und versuchte, sich ein Lächeln zu verkneifen. Fein, fein. Der Abend fing gut an.
Dee Dee hielt Wort. Kaum hatte der Wagen am Country Club angehalten, stieg sie auch schon aus und ging hinein. Endlich hatte Victoria die Chance, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
„Wir müssen reden“, sagte sie einige Minuten später. Sie hatte John die Hand auf den Arm gelegt, um zu verhindern, dass er sie in den Ballsaal hineinführte. Durch die offenen Türen hörte man Musik und Gelächter. Männer in leichten Sommersmokings und Frauen in schillernden Abendkleidern gingen ein und aus. Der Abend kam langsam in Schwung.
„Ich weiß.“ John sah in den Saal hinein, dann zu ihr hinab. „Komm, lass uns unseren Tisch suchen. Dort können wir uns unterhalten.“
Ein Tisch voller Partygäste schien ihr nicht der geeignete Ort für eine ernsthafte Unterredung zu sein. Sie sah in Richtung des kleinen Empfangsbereiches. „Nein“, sagte sie entschlossen. „Komm mit.“ Sie durchquerte die Lobby.
„Tori, warte!“
Aber sie war eine Frau auf einer Mission, und so ging sie zur leicht geöffneten Tür des Büros des Managers und steckte den Kopf hinein. Niemand da – perfekt. Sie trat ein und wartete auf John.
Er folgte ihr, blieb aber vor der Tür stehen. Er zog die Schultern hoch, steckte die Hände in die Taschen und sah sie an. „Komm schon, Baby, lass uns in den Saal gehen. Wir können doch dort reden.“
„Das ist mir zu öffentlich.“
Ein Anflug von Panik huschte über sein Gesicht. „Öffentlich ist doch gar nicht so schlecht“, sagte er. „Wir könnten uns leise unterhalten.“ John erblickte das Türschild aus Messing. „Hey, das ist das Büro des Managers. Ich glaube nicht, dass wir hier sein sollten.“
„Klar.“ Sie lachte skeptisch. „Weil du dir ja immer so viele Sorgen machst, was andere von dir halten könnten.“ Sie ergriff seinen Unterarm und zog ihn über die Türschwelle. „Entweder hier oder gar nicht, Miglionni.“
„Mist.“ Er trat ins Zimmer, ließ die Tür aber offen.
Sie schloss die Tür an seiner Stelle und verriegelte sie vorsichtshalber auch noch. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie sah auf und fing Johns Blick ein. „Warum willst du es unbedingt vermeiden, mit mir allein zu sein?“
„Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“ Er straffte die Schultern, nahm die Hände aus den Taschen und richtete sich zu
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