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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Vierhundertfache ab. Koordinaten des Zentrums: vierviereinsnulldrei und neunundzwanzig Strich siebennull!“ Das waren die Koordinaten des Fremden! Wir waren also mit einem von ihm erzeugten Feld zusammengesto-
    ßen, in dessen Mittelpunkt er sich befand.
    Spinks kam auf allen vieren hinter dem Ringpult hervor und fluchte wie ein Feldwebel. Über seinem linken Auge klaffte ein langer Riß, und das Blut zog eine zittrige rote Linie über Stirn, Schläfe und Jochbein bis zu seinem zuckenden Mundwinkel hinab. Er kroch zum Sessel des Werferschützen. Es war nur ein Schlag gewesen, kurz und trocken. Kein vernichtender Schlag, der BOXER würde mit großer Wahrscheinlichkeit mehr aushallen, aber ich fragte mich verzweifelt, was das zu bedeuten hatte.
    Ich befühlte eine Beule am Hinterkopf. Bob schien nichts abbekommen zu haben, er zog sich in seinen Sitz und stülpte umgehend den Sensorhelm über den zernarbten Schädel.
    „Das war ein Angriff!“ schrie Spinks mit sich überschlagender Stimme. „Den Hund knalle ich ab!“ Er preßte die linke Hand auf die stark blutende Wunde und griff mit der rechten nach einem der beiden Hebel für die Fäuste.
    Jetzt erst fiel mir auf, daß Achternak vom Bildschirm verschwunden war. „Kontakt zu ROTA unterbrochen“, meldete Bob ruhig. „Starke Raumkrümmungen im Tunnel
    TRANSTERRA.“
    Meine Gedanken überschlugen sich. Das mußte Absicht gewesen sein, sonst hätten wir das Feld vorher feststellen mü ssen! Bob hätte es auf jeden Fall bemerkt. Der Fremde hatte es in wenigen Sekunden direkt vor unserer Nase aufgebaut und uns hineinrasen lassen.
    Da traf uns der zweite Schlag. Er war weitaus schwächer, und es passierte nichts Mitteilenswertes. Ich saß nur plötzlich vor dem Sessel statt in ihm. Bob und Spinks war nichts geschehen. Es war wie ein leichter Auffahrunfall, ihre Köpfe wippten erst nach vorn und dann nach hinten.
    Spinks hockte zusammengekrümmt im Sessel vor dem Bedienungspult für die beiden Antiplasmawerfer. Seine Hand krampfte sich um den Abzugshebel, und er riß ihn, bevor ich ein Wort sagen konnte, mit einem energischen Ruck nach hinten. Gleich würde ein blendendweißer Strahl ionisierter Antiplasmakerne auf den Fremden zujagen und ihn mit elementarer Gewalt in tausend Stücke reißen, zu einer Energie-wolke verdampfen.
    „Nein!“ schrie ich heiser. „Noch nicht!“ In Erwartung des feurigen Infernos schloß ich die Augen. Was hatte Spinks getan? Warum schoß er? Noch war nichts geschehen. Ich hörte ihn fluchen und öffnete wieder die Augen.
    Spinks zerrte an dem Hebel, aber die Fäuste des BOXERS
    blieben stumm. „Bob!“ kreischte er, „Gib die Fäuste frei!
    Doppelte Salve mit voller Energie!“
    Bob antwortete nicht. Ich erinnerte mich: Er hatte gesagt, das einzige, was ihm nicht gehöre, seien die Fäuste, aber er könne sie sperren. Bob hatte die Energie nicht freigegeben, und somit konnte Spinks nicht schießen.
    „Was sind das für Felder, Bob, will er uns vernichten?“ rief ich dem Piloten zu.
    Bob schaute angestrengt auf den Bildschirm. Aber er sah viel mehr als nur das Flimmern der Sterne, die wie das Spiegelbild des Universums auf einer schwingenden Metallplatte hin und her zitterten. Der Raum im Zielgebiet war von unsichtbaren Kräften deformiert. Bob sah mit Augen, die Röntgenstrahlen ebenso wie infrarotes Licht wahrnehmen, er wertete mit der Kapazität Hunderter von Speicherblöcken aus und sagte: „Das Feld pulsiert, wir sind in zwei Stoßwellen geraten. Es kann ein Angriff sein, ich weiß es nicht genau. Aber so wird er uns nicht gefährlich.“
    „Ha!“ Spinks lachte böse auf. „Nicht gefährlich! Laß mich schießen, dann ist der Fall erledigt. Faust eins und Faust zwei sind justiert. Ziel liegt an, eine Salve genügt!“ Er dampfte vor Zorn.
    „Vielleicht war es nur eine Aufforderung zum Stoppen!“
    warf ich ein. Das war immerhin möglich. Es konnte doch sein, daß der Fremde uns nicht zu dicht heranlassen wollte.
    „Ein Schuß vor den Bug – daß ich nicht lache!“ zischte Spinks höhnisch. „Das war ein schlecht berechneter Volltref-fer, und wir sollten uns endlich wehren, bevor er uns kalt-macht, wir haben schon massig viel Zeit verloren! Denken Sie an die Formation HELIOS! Und an BOXER II, der uns im Nacken sitzt!“
    Spinks hatte es gerade nötig, mich an unsere Aufgabe zu erinnern. Auch Bob reagierte nicht auf Spinks’ Forderung. Jedenfalls war in seinem Gesicht keine Reaktion erkennbar.
    „Sind wir noch innerhalb

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