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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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des Feldes?“ fragte ich Bob. Wir jagten mit voller Geschwindigkeit auf den Fremden zu, dessen Raumschiff durch die Raumkrümmung wie eine Banane gebogen schien.
    „Ja“, antwortete der Pilot, „wir sind mittendrin.“
    Die Existenz dieses Kraftfeldes warf alle meine Spekulationen über den Haufen. Sollte Spinks tatsächlich recht behalten, und wir rasten geradewegs in eine Falle hinein? Ich sah in einer solchen Absicht keinen Sinn. Welchen Zweck konnte es haben, den BOXER zu vernichten? Es sei denn, er wüßte, mit welcher Absicht wir gekommen waren… Dann allerdings ging es ihm nicht um den BOXER, sondern um die sechshundert Raumkreuzer der Formation HELIOS! Was hatte der Zentralautomat vorhin gesagt, das Feld sei im Augenblick des Zusammensto-
     
    ßes auf ein Vierhundertstel seiner Stärke verringert worden?
    Das bedeutete, daß man es ohne weiteres auch wieder verstärken konnte! Aber warum hatte der Fremde uns die Gravitationsfront leidlich unbeschadet durchqueren lassen? War das nur Taktik, verdammt! Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, eine zuverlässige Erklärung gab es nicht. Aber da war die anfliegende Formation HELIOS, die mit diesem Feld kollidieren mußte, falls nicht… Falls es nicht beseitigt wurde!
    Wenn wir wenigstens Kontakt zu Achternak gehabt hätten, er hätte uns zumindest die Entscheidung abnehmen können. Aber ein Blick auf die völlig verzerrten Sternbilder genügte, um zu wissen, warum uns seine Signale nicht mehr erreichten. Das Feld lenkte sie ab. Sie wurden von der Gravitation beiseite gefegt wie ein feiner Nieselregen von einer Windböe. Man steht direkt unter der Wolke und sieht vergnügt die Leute im sonnigen Park nach ihren Regenschirmen suchen, obwohl man selbst trocken bleibt. Diesmal wäre ich gern pitschnaß geworden. Aber die Signale kamen nicht durch.
    Das bedeutete jedoch auch, daß wir den heranjagenden BOXER II nicht bemerken würden. Keine Panik, Pyron! sagte ich mir. Noch ist nichts geschehen, die Beule zählt nicht. Wie viele Schrammen und blaue Flecken habe ich mir bei meinen ersten Alleinflügen geholt.
    Der dritte Schlag war der stärkste. Eigentlich waren es zwei
    – eine Dublette. Ein starker und ein schwacher, ganz kurz hintereina nder. Bob hatte anscheinend die Stoßwelle in letzter Sekunde wahrgenommen, er klammerte sich am Sessel fest und stemmte die dürren Beine gegen die Frontwand des Ringpults.
    Das war sein Glück. Der BOXER bäumte sich auf wie ein durchgehender Araberhengst. Seine Triebwerke stöhnten und ächzten unter der Belastung und fauchten wütend. Spinks und ich purzelten durch die Kugel wie Würfel in einem kräftig geschüttelten Spielbecher. Ich hatte mich instinktiv zusam-mengerollt und den Kopf zwischen die Knie genommen. Wie viele Kanten und Ecken doch so eine Kommandozentrale hat!
    Nach einem besonders kräftigen Schlag verlor ich die Nerven. „Schießen Sie, Magister! Blasen Sie ihn aus!“ brüllte ich aus der Ecke, in die ich gestoßen worden war. Für wenige Sekunden war mir wie einem Torero zumute, den der Stier das drittemal in den Sand der Arena geworfen hat und der nun wutbebend die zerfetzte Muleta emporreißt und mit dem Degen zum tödlichen Stoß, der Estocada, ansetzt. Wer fragt noch nach dem dritten Schlag, ob es ein Mißverständnis war?
    Spinks zog sich am Bedienungspult hoch, seine Finger umschlossen beide Abzugshebel, und er warf Bob einen wilden Blick zu. „Gib die Werfer frei, Bob!“ knirschte er. Sein Gesicht war blutverschmiert.
    „Nein, noch nicht“, antwortete Bob ungerührt. „Das Feld ist verschwunden.“
    „Laß ihn schießen, Bob! Er soll endlich schießen! Warum blockierst du die Werfer? Der Fremde wird uns alle töten!“ rief ich. „Spinks hat recht! Verstehst du! Er hat recht, das kann nur ein Angriff sein!“
    „Ich kann auch kein Chlorgas mehr feststellen“, meldete Bob unbeeindruckt.
    Mir wurde der Synthom unheimlich. Wer konnte ahnen, was in diesem künstlich gezüchteten Hirn vorging, wozu es bereit war. „Was interessiert uns jetzt noch das Chlor, gib die Werfer frei!“ schrie ich unbeherrscht, wahrscheinlich hatte mich Spinks’ Hysterie angesteckt.
    „Achtung, BOXER! ROTA an BOXER!“ Achternak, dessen Stimme klar und deutlich im Raum stand, brachte mich zur Besinnung. „Was ist mit euch, was ist geschehen?“ fragte er besorgt und wischte sich den Schweiß mit einem großen karier-ten Tuch aus dem Gesicht.
    „Wir sind angegriffen worden“, teilte ich ihm erschöpft

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