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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesprochen, aber Dark hatte den Verdacht, daß Marchant ihnen nicht alles erzählt hatte. Der plötzliche Befehl zur Rückkehr nach Culebra war noch nicht ausreichend begründet worden. Dark hatte seinen Freund nicht gedrängt, aber jetzt spürte er, daß er versuchen mußte, den Grund für Marchants trübselige Stimmung zu erfahren. Vielleicht brachte ihn das der Lösung des Rätsels näher ...
     
    Dark und Owens waren kaum von Bord gegangen, als Riedel und seine Techniker über die Orca herfielen. Die gesamte erste Mannschaft war da – Riedel, Ray Matthia, Sam Bronstein, Chuck Harper, Derek Fuller und einige andere Männer, die sich zielbewußt an die Arbeit machten. Dark spürte, daß dieses Zielbewußtsein nicht nur vorgetäuscht war; die Männer wußten genau, daß es aus irgendeinem Grund auf jede Minute ankam.
    Marchant ließ sich Zeit, bis er auf die Hintergründe dieser Eile zu sprechen kam, aber auch die wenigen Informationen, die er freiwillig preisgab, beunruhigten Dark und Owens. Wenn ein Mann, der für seine unerschütterliche Ruhe bekannt war, in diesem Fall sichtlich nervös war, mußte schon einiges vorgefallen sein.
    »Wir stehen noch immer vor verschlossenen Türen«, hatte Marchant ihnen erklärt, als sie nach dem Abendessen bei Owens auf der Veranda saßen. »Auf See ist inzwischen wieder einiges passiert. Am besten erzähle ich alles der Reihe nach ...«
    Steve schilderte einen weiteren ›Vorfall‹ im Pazifik. In einem riesigen Gebiet, das Eniwetok, Bikini und andere Inseln umfaßte, war ein Wirbelsturm losgebrochen. Zunächst hatte alles ganz natürlich gewirkt: Windböen bis zu sechzig, gelegentlich auch siebzig Knoten.
    »Und dann kamen die ersten Berichte, in denen von eigenartigen Wellen die Rede war«, erklärte Marchant ihnen. »Es waren keine regelrechten Flutwellen – und wir konnten sie auch nicht als tsunamische Wellen klassifizieren. Jerri arbeitet mit einigen Wissenschaftlern auf Hawaii zusammen, aber bisher ist es noch nicht möglich, mehr als die Ankunftszeit der Welle zu bestimmen. Ihre Höhe bleibt nach wie vor ungewiß.«
    Jerri Stuart nickte zustimmend. »Meine Kollegen auf Hawaii haben auf diesem Gebiet viel Erfahrung«, sagte sie. »Sie haben schon tsunamische Wellen mit zwanzig Meter Höhe beobachtet. Aber Steve meint eigentlich etwas anderes – diesmal entsprach die ganze Sache irgendwie nicht der gewohnten Norm.«
    »In welcher Beziehung?« wollte Larry wissen.
    »Die meisten Leute verwechseln diese Wellenart mit Flutwellen«, fuhr Jerri fort. »Die tsunamische Welle ist aber die direkte Folge eines Seebebens und entspricht keineswegs der normalen Vorstellung einer Welle. Selbst die größten sind auf See nicht mehr festzustellen.«
    Er runzelte überrascht die Stirn. »Das ist mir neu«, gab er zu.
    »Normalerweise verbindet man hohe Wellen mit einem heftigen Wind«, sagte Jerri lächelnd, »aber tsunamische Wellen werden nicht durch einen Sturm hervorgerufen und können bei Sonnenschein über die Küste hereinbrechen. Eine typische Welle dieser Art bewegt sich mit sechs- bis achthundert Stundenkilometer Geschwindigkeit vorwärts und ...«
    » Wie schnell?«
    »Ich weiß, das klingt unwahrscheinlich«, gab Jerri zu, »aber es ist trotzdem wahr. Schiffe auf hoher See merken nichts davon, denn die Amplitude derartiger Wellen beträgt vielleicht nur einen Meter, während die Wellenlänge Hunderte von Kilometer betragen kann. Auf See ist davon nichts zu merken, aber sobald die Welle eine Küste erreicht, wird sie immer höher aus dem Wasser gedrängt und bricht so über den Strand herein. Eine mittelgroße, tsunamische Welle ist zehn bis zwölf Meter hoch, aber manche haben schon dreißig Meter erreicht.«
    Marchant erhob sich und starrte in die Dunkelheit hinaus. »Der springende Punkt dabei ist, daß während des Sturms eigenartige Wellenformationen beobachtet wurden«, sagte er langsam. »Wir haben uns alle Mühe gegeben, ihre Ursache zu bestimmen, sind aber zu keinem Ergebnis gekommen.« Er drehte sich wieder um. »Wir brauchen uns nicht mit Einzelheiten zu befassen – jedenfalls steht fest, daß diese anomalen Wellen nicht auf natürliche Weise entstanden sein können. Trotzdem waren die Wellen so riesig, daß wir während dieses Sturms drei Handelsschiffe verloren haben.«
    Marchant machte eine lange Pause. »Wir stehen also wieder einmal vor einem halben Dutzend ungelöster Fragen«, stellte er fest. »Wie konnte der Sturm derartige Wellen erzeugen? Und warum

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