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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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bedarf des Lichts der Sonne, um ihre Kräfte zu erneuern. Sie kann uns nicht helfen.«
    »Kann man dann vielleicht mit diesen Felskobolden vernünftig reden?«
    »Das weiß ich nicht. Sie sind ein zickiger Haufen, der selten Kontakt mit anderen Wesen pflegt.«
    »Und wie ist es diesen anderen Wesen ergangen?«
    »Man hat ihre Schädel und Knochen gefunden, gut gesäubert.«
    Er’ril sah mit Entsetzen, dass die Kobolde sich wieder anschlichen. Mit einem Handzeichen gab er Elena zu verstehen, sich an eine Wand zu stellen, während Bol als Wächter auf sie aufpassen sollte. Er’ril brauchte Platz zum Manövrieren. Er richtete die Spitze seines Schwerts nach oben.
    Er lauerte auf ein Zeichen dafür, dass die Unwesen genügend Mut für einen Angriff gewannen. Aber sie verharrten weiterhin am Rand des Lichtscheins, als ob sie ihrerseits auf ein Zeichen warteten. Sie waren offenbar entschlossen, die Eindringlinge am Rückzug zu hindern, andererseits anscheinend aber unschlüssig, was sie sonst mit ihnen anstellen sollten.
    »Was… tun sie?« fragte Elena hinter dem Rücken des Onkels.
    Ihre Stimme klang erstaunlich fest. Vielleicht war sie zu naiv, um ihre missliche Lage richtig einzuschätzen.
    »Ich bin mir nicht sicher, mein Schatz«, antwortete Bol. »Aber wir sollten besser still sein.«
    Während sie sprachen, entstand Unruhe unter den Kobolden. Es fing weit hinten im Gang an und setzte sich bis ganz nach vorn fort - ein wütendes Zischen und Zungenschnalzen.
    Er’ril straffte sich, das Schwert fest im Griff, die Augen wachsam zusammengekniffen.
    Plötzlich brach ein anderer Kobold aus der Masse aus und ließ sich im Lichtschein sehen. Genau wie der andere zuvor starrte auch er mit riesigen roten Augen zu Er’ril auf, und sein Schwanz schlängelte sich tastend auf ihn zu. Mit den winzigen Händen hielt er einen Gegenstand umklammert, der im Laternenlicht aufleuchtete. Der Kobold näherte sich zaghaft, die Hände ausgestreckt, als ob er ein Geschenk darböte. Er’ril wich einen Schritt zurück und richtete die Schwertspitze auf das Geschöpf.
    Das Zischen der anderen Kobolde war verstummt; sie standen reglos wie Stein da. Der Kobold, der vor Er’ril stand, öffnete langsam die langgliedrigen Hände und zeigte einen behauenen Metallklumpen, der so groß war, dass das Wesen beide kleinen weißen Hände brauchte, um ihn zu halten.
    Er’ril schnappte nach Luft. Im Licht der Laterne glitzerte das Metall wie Gold. Aber er kannte den Gegenstand und seine Form und wusste, dass dies kein Gold war, sondern Eisen, geschmiedet aus dem Blut von tausend Magikern. Er hatte ihn vor mehr als einem Jahrhundert in den Ruinen der alten Schule versteckt, um ihn für die Zeit seiner Reisen vor Schurken und Betrügern zu bewahren.
    Es war der Schlüssel von A’loatal.
    Erschüttert von der unerwarteten Enthüllung, ließ Er’ril für einen Augenblick in seiner Wachsamkeit nach, und er bewegte sich zu langsam. Der Kobold mit dem wertvollen Gegenstand schoss nach vorn, nicht auf Er’ril zu, sondern an ihm vorbei. Bevor Er’ril reagieren konnte, huschte der Kobold hinter ihn und hastete zum Rand des Abgrunds. Dort hielt das Geschöpf für einen Augenblick inne und sah zu ihm zurück.
    »Nein!« Er’ril ließ das Schwert fallen und stürzte sich auf die Hand des Wesens. Der Schlüssel durfte nicht verloren gehen! Wieder war er zu langsam. Der Kobold beugte sich über den Rand des Abgrunds und stolperte in den schwarzen Schlund, den Schlüssel zu der verlorenen Stadt immer noch umklammernd.
    Er’ril war mit einem Satz an dem Rand, fiel auf die Knie und blickte suchend in den Spalt hinunter. Nichts als Schwärze starrte zu ihm zurück. »Bring die Laterne her!« befahl er.
    »Sieh nur, sie verschwinden!« rief Bol.
    Er’ril gestattete sich einen flüchtigen Blick. Die Felskobolde zogen sich zurück und verschwanden in der Düsternis der dunklen Gänge. Eine Bedrohung weniger! Er’ril wandte seine Aufmerksamkeit rasch wieder dem Abgrund zu und wiederholte: »Bring die Laterne her! Beleuchte den Spalt!«
    »Warum? Lass uns von hier verschwinden. Wir kehren auf demselben Weg, auf dem wir gekommen sind, zurück an die Oberfläche«, sagte Bol, während er gleichwohl mit der Laterne zu dem Spalt trat.
    »Leuchte da unten hinein!«
    Bol bückte sich seufzend und hielt die Laterne über den Rand des Abgrunds. Das Licht ergoss sich in die Dunkelheit und beleuchtete eine schmale Klippe, die nur ein paar Handspannen tiefer lag. Grob behauene

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