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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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Winterberg im Schatten der Kapuze - eine Krankheit, die die Gestalt seines alten Freundes erfasst hatte. »Ich habe Greschym gesehen«, murmelte er, »eingehüllt in die Gewänder Gul’gothas. Ein Dunkelmagiker.«
    Der Junge senkte den Kopf. »Das war der Preis. Damit wir ein Buch schufen, um dem Herrn der Dunklen Mächte zu trotzen, musste ihm ein Teil von uns gegeben werden. Ein Gleichgewicht musste erzielt werden. Damit das Gute in uns und unser Licht zu einem Buch werden konnten, musste eine Schuld beglichen werden. Alles, was übel und krank war, stand Gul’gotha als Gabe zu, ein nützliches Werkzeug, welches das Monster gut gebrauchen konnte.« Die Eisenhand des Jungen spannte sich um Er’rils Schulter. »Ich konnte diesen Preis nicht bezahlen.«
    »Also bist du davongelaufen.«
    »Es war zu spät. Die Teilung meines Geistes war bereits unaufhaltsam im Gange. Als ich den Schutzring um uns herum durchbrach, strömte das, was an Bösem in mir steckte, aus mir hinaus und griff dich an.«
    Er’ril erinnerte sich an die zottige, mit Fangzähnen bewehrte Gestalt. »Das Ungeheuer, das ich in der Gastwirtschaft getötet habe«, sagte er, »dieses Böse kam von dir?«
    Der Junge nickte. »Während ihr gekämpft habt, bin ich durch die Lücke im Kreis geflohen und habe somit dem Buch das Gute in mir verwehrt. In der Panik hat mein Geist, immer noch von chirischen Energien durchdrungen, einen vertrauten Ort gesucht. Ich befand mich wieder in der Schule und spürte, dass ein Magiker immer noch lebte - Meister Re’alto, der wegen seiner schweren Wunden hier in diesem unterirdischen Gemach im Sterben lag. Ich heilte ihn und hielt ihn mit meiner Magik am Leben. Ich spürte, es würde eine Zeit kommen, da ich den Schaden, den meine Angst angerichtet hatte, beheben und meine Schande bereinigen könnte. Also kristallisierte ich meinen Geist, versteckte ihn hier mit einem Wächter und wartete. Ich wusste, dass du kommen würdest. Als du meine böse Hälfte erschlugst, waren wir beide, du und ich, verbunden durch Bande von Zeit und Ort.«
    »Zu welchem Zweck? Was willst du von mir?«
    »Wir beide müssen vollenden, was dein Bruder Schorkan begonnen hat. Das Buch ist nicht fertig gestellt. Ich muss meinen Geist mit den anderen vereinigen, um den Zauberbann zu vollenden, der vor fünfhundert Wintern eingeleitet wurde.«
    »Aber wie?«
    »Du musst mich zu dem Buch bringen…« Der Junge drehte sich zu dem Mädchen um. Elena drückte sich an die Wand. »… zusammen mit der Hexe. Alles muss zusammengeführt werden.«
    Er’ril entzog seine Schulter der Hand des Jungen. »Das Buch befindet sich weit von hier. Um deine Statue zu befördern…«
    »Das ist nicht nötig. Du hast mir einen Talisman mitgebracht.« Der Junge hielt die Eisenhand hoch, die einst der Schlüssel von A’loatal gewesen war. Er ballte sie wieder in die Form einer Faust zusammen. »Dies musst du bei dir tragen, um den Magik-Schleier zu durchstoßen, der die versunkene Stadt umgibt. Aber ich werde dafür sorgen, dass der Schlüssel mehr als ein Klumpen in deiner Tasche ist. Ich werde…« Plötzlich krümmte sich der Junge vor Schmerz. Sein Bild wirkte weniger flüssig, vielmehr dichter, wie gerinnendes Blut. Anscheinend hatte er größte Mühe, sich zu bewegen. »Ich kann meinen Geist nicht mehr lange von dem Kristall frei halten. Die Zeit wird knapp. Ich muss mich in ein neues Gefäß begeben oder in die Kristallform zurückkehren.«
    »Was soll ich tun?« Er’ril hatte den Arm ausgestreckt, als ob er seine Hilfe anbieten wollte, doch seine Hand verharrte in der Schwebe, unsicher, was zu tun sei.
    »Ich werde mich zu dem Schlüssel gesellen.« Der Junge hielt Er’ril die Eisenfaust hin. »Das wird mein neues Gefäß sein. Sobald ich darin eingegangen bin, kann ich nicht mehr mit dir sprechen.«
    »Aber ich habe…«
    »Ich muss dich verlassen.« Die Stimme des Jungen klang jetzt schwach. Sein Licht verblasste an den Rändern, und der Kristall verlor seine Schärfe. Das Bild des Jungen verschwamm. Vor Er’rils Augen zogen sich das Licht und die Substanz, die zuvor sowohl der Junge als auch die Statue gewesen waren, in die Eisenfaust zurück. Die Stimme des Jungen drang wie aus weiter Ferne zu ihm. »Ich kann nur noch eine einzige Frage beantworten, Schwertkämpfer.«
    In Er’rils Kopf wirbelten tausend Fragen umher. Auf zahllose Antworten wartete er seit fünf Jahrhunderten. Während er sich bemühte, sich aus dem Gewirr von Fragen zu befreien, die alle

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