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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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festgebunden war, als wolle es in den Schatten der Bäume unsichtbar werden.
    Das Wesen, vor dem die Stute scheute, ragte undeutlich vor Ni’lahn auf. Sie versuchte, die schreckliche Gestalt des Skal’tums nicht zu beachten. Das Geschöpf leckte sich mit der langen schwarzen Zunge die Lippen. Das zweite Skal’tum, das sie nun nicht mehr bewachen musste, tat sich an den Resten des getöteten Hengstes gütlich. Bei dem Geräusch von knackenden Knochen und schmatzenden Lippen schauderte ihr, und sie wandte die Augen entsetzt von dem abscheulichen Anblick ab.
    Ihre Nägel bearbeiteten die Rinde noch kräftiger; der Schmerz hielt sie davon ab, die Flucht zu ergreifen. Die Ungeheuer hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, sie zu fesseln, im festen Vertrauen darauf, dass ihr eine Flucht gar nicht gelingen könne. Und sie hatten Recht. Sie bewegten sich so schnell wie angreifende Schlangen, und ihr Sehvermögen in dem schwachen Mondschein war gut. Flucht kam für sie nicht in Frage.
    Während sie wartete, schweifte ihr Blick immer wieder zu dem von Wurzeln überwucherten Eingang des Tunnels. Rockenheim hatte sie verraten, doch so sehr sie den Schuft auch hasste, so hatte er doch zumindest dem Si’lura beim Entkommen geholfen. Und wenn Rockenheim Kral und den Og’er in dem Tunnellabyrinth entdecken würde und sie warnen könnte, dann fänden vielleicht auch sie einen anderen Ausgang und könnten den Klauen ihrer Häscher entkommen. Mit ihrem Leben könnte sie zumindest für die Freiheit der anderen bezahlen - so hoffte sie wenigstens.
    Sie seufzte, während sie weiter an der Rinde des Baums kratzte. So lange wie möglich musste sie Rockenheims Lüge beibehalten. Sollte das Skal’tum doch denken, sie sei die Schwester des Mädchens, das sie suchten. Aufgrund dieser Annahme wurde sie am Leben gelassen, und die Tiere blieben hier - weit weg von der Kate. Je länger sie dazu beitrug, die Täuschung aufrechtzuerhalten, desto besser standen ihre Aussichten auf ein Entkommen. Sie biss sich auf die Zunge und wartete.
    Das Skal’tum neben ihr musste gemerkt haben, dass sie den Tunnel betrachtete. »Fürchte dich nicht, Kleine, deine Schwesster wird kommen.« Es lachte. »Eine sso ssüßße Wiedervereinigung. Vielleicht lasssse ich ssie ssogar dein Herz kossten.«
    Sie tat so, als beachte sie das Geschöpf nicht, denn sie wollte auf keinen Fall ihre Angst zeigen. Vielleicht würden die Unwesen sie umbringen, aber sie würde ihnen nicht den Gefallen tun und sie herausfordern.
    Ihre Nägel gruben sich schließlich durch den letzten Rest der Ulmenrinde und kamen aufs Baummark. Dort ließ sie die Finger ruhen; der kühle Saft des Baums tat ihrem verwundeten Fleisch gut. So stand sie da. Blitze umspielten die Gipfel der nahen Zahnberge. Gewitterwolken brauten sich zusammen. Das Unwetter, das die schwarzen Wolken ankündigten, würde die Wurzeln der Welt erschüttern. Sie schloss die Augen vor dem kriegerischen Himmel und begann mit ihren Vorbereitungen. Sie griff nach dem Geist des Baumes.
    Wenn die Skal’ten kämen, um sie zu holen, würde sie ihnen einen erbitterten Kampf liefern.
     

 
     
    34
     
    Elena kauerte in der Schwärze der Höhle. Die Dunkelheit war so dicht, dass sie ihren Körper zu bedrängen schien. Hätte sie den Arm ihres Onkels nicht um ihre Schulter gespürt, dann hätte sie angenommen, sie sei auf eine andere Ebene gesaugt worden, wo Licht erst noch erschaffen werden musste. Noch nie hatte sie eine so völlige Finsternis erlebt. Ihre Augen schweiften umher auf der Suche nach Licht.
    Onkel Bol ließ den Arm von ihrer Schulter gleiten. Jetzt gab es nur noch den Stein unter ihren Füßen, der sie davon überzeugen konnte, dass die Welt noch existierte. Als einziger Trost blieb ihr die Erleichterung, dass das Brennen in der rechten Hand zusammen mit dem Licht vollkommen vergangen war. Sie schlug die Arme fest um sich und wünschte plötzlich, der Mondfalke hätte sie nicht verlassen. Sein Licht wäre eine große Wohltat gewesen.
    Als ob die Götter sie erhört hätten, brach plötzlich Helligkeit über die Kammer herein. Geblendet von der jähen Rückkehr des Lichts, brauchten Elenas Augen eine Weile, bis sie zu einer klaren Sicht gelangten. Onkel Bol hob die Laterne. Er hatte dem Docht wieder Leben eingegeben, drehte an der Ölzufuhr, um eine helle Flamme zu bekommen, und hielt die Lampe hoch.
    Im Licht der Laterne, das so viel trüber war als die Kristallstrahlung, sah Elena, wie sich Er’ril niederkauerte

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