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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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Leibesmitte.
    Während die Dunkelheit allmählich seine Sicht trübte, sah er, wie sie seinen Bauch verließen, Tausende davon: wurmähnliche weiße Arbeitstiere. Während sie sich in die Nachtluft ergossen, schienen sie anzuschwellen und sich zu strecken, bis jedes von ihnen so lang wie ein Arm und so dick wie ein Daumen war.
    Sie strömten wie eine übel riechende Masse über ihn und um ihn herum, einige vergruben sich in der Erde und verschwanden. Dunkelheit löschte seine Sicht vollends, und er starb.
    Nur die Worte des alten Mannes folgten ihm in die Vergessenheit. »Sucht sie, ihr Kleinen. Sie gehört mir.«
     

 
     
    3
     
    Elena seufzte, als sie sich in das heiße Bad sinken ließ; Dampf stieg zur Balkendecke empor, der Beerenduft des Extrakts, den ihre Mutter aus zermahlenen Blättern hergestellt und in die Wanne gestreut hatte, kitzelte ihr in der Nase.
    »Das heiße Wasser wird dich reinigen, und die Kräuter werden deine Krämpfe lindern«, versicherte ihr die Mutter, während sie einen weiteren Wasserkrug in die Wanne entleerte. »Aber du musst so lange im Wasser liegen bleiben, bis es kalt wird.«
    »Ich bleibe hier«, entgegnete Elena. Sie rollte sich im heißen Wasser hin und her, straffte und entspannte die schmerzenden Muskeln. Das Seltsame an den Ereignissen dieses Tages war inzwischen verblasst, hinweggefegt von einer aus gebratener Ente bestehenden Mahlzeit; diese war untermalt gewesen vom sachlichen Murmeln ihrer Eltern über den Esstisch hinweg. Dabei ging es um die Frage, welches wohl der beste Ort sei, um einen neuen Bullen im Tauschhandel zu erwerben. Die Kunde von ihrer ersten Menstruation hatte ihr entschieden mehr Aufmerksamkeit vonseiten ihrer Familie eingebracht als die befleckte Hand. Jetzt kam ihr alles wie ein schrecklicher Traum vor.
    »Morgen werde ich Joach losschicken, damit er das Fest ankündigt«, sagte ihre Mutter, deren Augen vor lauter Planung ins Weite schweiften. »Ich werde deiner Tante Fila auftragen, Kuchen zu backen, und deinen Vater ausschicken, damit er noch mehr Apfelmost besorgt. Haben wir genügend Stühle?
    Vielleicht fahre ich am besten mit dem Wagen zu den Sontaks und borge mir einige von ihnen. Und dann muss ich dafür sorgen…«
    »Mutter, ich brauche kein Fest«, sagte Elena, aber insgeheim war sie aufgeregt. Jeder würde erfahren, dass sie zur Frau geworden war. Lächelnd glitt sie unters Wasser, tauchte wieder auf und wischte sich das Wasser aus den Augen.
    »Pscht, wir müssen ein Fest veranstalten. Du bist doch mein einziges kleines Mädchen.« Eine gewisse Traurigkeit schlich sich in die Augen der Mutter. Elena schwieg. Sie wusste, dass ihre Mutter an das tot geborene Mädchen dachte, das zwei Jahre nach Elena auf die Welt gekommen war. Danach konnte ihre Mutter nicht mehr schwanger werden. Jetzt durchzogen graue Strähnen ihr kastanienbraunes Haar, und viele Falten runzelten die Haut, wo sie einst glatt gewesen war. Zum ersten Mal wurde Elena bewusst, dass ihre Mutter alt wurde. Sie würde nach Elena und Joach keine Kinder mehr bekommen.
    Ihre Mutter fuhr sich mit den schlanken Fingern durch die ergrauenden Haare und stieß einen leisen Seufzer aus. Ihre Augen richteten sich wieder auf die Gegenwart und auf Elenas rechte Hand. »Also, Elena, bist du sicher, dass du nicht mit irgendwelchen von Großmutter Filburas Gemälden herumgespielt hast?« Sie hob Elenas rot gezeichnete Hand hoch und drehte sie in alle Richtungen. »Oder hast du vielleicht aus Versehen etwas von dem Teppichfärbemittel in der Werkstatt darüber gegossen? Du weißt doch, dass ich es nicht mag, wenn ihr Kinder dort spielt.«
    »Nein, Mutter«, sagte sie und richtete sich in ihrer Wanne höher auf. »Ich schwöre. Sie wurde auf einmal rot.«
    »Vielleicht hat Joach dir einen Streich gespielt.«
    »Das glaube ich nicht.« Elena kannte Joach gut. Der Schreck in seinem Gesicht, als er zum ersten Mal ihre befleckte Hand gesehen hatte, war echt gewesen.
    »Dann war es vielleicht eines der Nachbarskinder. Diese Wak’lens haben nichts als Dummheiten im Kopf.«
    Elena entzog ihre Hand der ihrer Mutter und nahm die Pferdehaarbürste auf. »Dann ist das also nicht irgendeine geheime Frauensache?« sagte sie und schrubbte ihre Hand. »Etwas, worüber man nicht redet und das mit dem Erwachsenwerden zu tun hat?«
    Ihre Mutter lächelte sie an. »Nein, mein Liebling, hier handelt es sich lediglich um irgendein Schelmenstück.«
    »Kein sehr lustiges.« Sie schrubbte weiter, aber der

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