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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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neue Hand auf die Schulter. Sie hob den Blick und sah in das besorgte Gesicht einer winzigen Frau.
    »Komm mit mir! Überlass es Er’ril, deinen Begleiter zu retten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mein Bruder!« war alles, was ihr über die Lippen kam, während sie auf Joach deutete.
    Doch die Frau war kräftiger, als sie aussah, und zog Elena auf die Beine.
    »Ni’lahn!« rief der Schwertkämpfer. Er kauerte auf einem Knie, das Schwert zu der schwarz gewandeten Gestalt erhoben. »Bring sie in Sicherheit!«
    Die Frau namens Ni’lahn legte ihr einen Arm um die Schulter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Ihre Worte, beinahe wie leise Musik, waren unverständlich, drangen jedoch irgendwie durch die Wolke in ihrem Geist. Sie erinnerten sie an die Worte, die ihr der Alte Mann im Obsthain zugeflüstert hatte. Elena stellte fest, dass das Lied der Frau ihre Beine befreite, und sie ließ es zu, dass sie vom Kampfplatz geführt wurde.
     
    Ni’lahn führte das Mädchen in den Schatten des Wagens. Könnte dies die Eine sein?, fragte sich die Nyphai. Sie sang dem Kind ins Ohr, Worte, die man ihr beigebracht hatte, die angeblich die Seelen der Menschen gewinnen konnten. Sie strich dem Kind eine Strähne roten Haars aus dem Gesicht und blickte in Augen von der Farbe grüner Pflanzen. Könnte es sein?
    Nachdem das Mädchen sicher versteckt war, wandte Ni’lahn ihre Aufmerksamkeit wieder der Straße zu. Er’ril rappelte sich gerade wieder auf, und jetzt krümmte sich der Dunkelmagiker unter der Berührung des Schwerts. Er’ril hinderte den Kapuzenmann daran, ihm zu entschlüpfen, aber Ni’lahn bemerkte, dass beide den Kampf beobachteten, der zwischen dem Skal’tum und dem Mann aus den Bergen tobte.
    Kral griff mit aller Wildheit an, setzte seine Schläge voller Wucht und Zorn. Doch jeder Hieb prallte wie nichts von der dicken Haut des Ungeheuers ab. Kein Blut floss.
    Aber wenn Krals Axt auch von dem Geschöpf abprallte, so fiel Ni’lahn doch auf, dass das Skal’tum offenbar durch seine vorherige Verletzung geschwächt war. Es hielt den Gliederstumpf aus dem Kampfgeschehen heraus und benutzte die Flügel, um die Flanken zu schützen.
    »Treib das Skal’tum ins Licht der Sonne!« rief Er’ril seinem großen Gefährten zu. »Dort kannst du es verletzen.«
    Mit einer wütenden Finte wechselte Kral die Richtung seiner Angriffe, und bald wich das Geschöpf zu einer sonnenbeschienenen Stelle zurück. Doch anscheinend erkannte das Skal’tum die drohende Gefahr und setzte sich zur Wehr. Die schwarzen Krallen der unversehrten Gliedmaße droschen auf den Mann mit der Axt ein. Kral tänzelte zurück. Da er schnell und behände war, gelang es dem Mann aus den Bergen, einer Verletzung zu entgehen, aber auch er verlor an Boden. Das Ungeheuer stand jetzt weiter vom Sonnenlicht entfernt.
    Das Skal’tum kreischte vor Genugtuung, gewann sein Selbstvertrauen wieder und setzte seine Ausfälle gegen Kral fort, trieb ihn beinahe spielerisch im Kreis herum. Bald waren ihre Positionen umgekehrt. Der Mann aus den Bergen, der jetzt heftig schwitzte, wich Schritt für Schritt ins Licht der Sonne zurück. Kral japste nach Luft, geduckt vor Erschöpfung.
    Das Ungeheuer breitete die grindigen Flügel siegessicher weit aus, dann setzte es zum Todesstoß an.
    Ni’lahn hob vor Entsetzen die Hand zum Mund.
    Kral schoss plötzlich mit erstaunlicher Schnelligkeit nach hinten - ins Licht der Sonne!
    Das Geschöpf folgte ihm und zischte Kral an. Dann zuckte es vor der Berührung der Sonne zurück und blieb knapp hinter der Schattenlinie. Es stampfte im Kreis um den Mann aus den Bergen herum.
    »Es gibt keinen Fluchtweg für dich, kleines Menschwesen«, sagte es mit einem heiteren Glucksen in der Stimme.
    Ni’lahn erkannte, dass das Geschöpf Recht hatte. Der von der Sonne beschienene Bereich war eine quadratische Insel. Ringsherum gab es nur Schatten. Und im Schatten wartete das Ungeheuer.
    Kral blickte sich suchend um, verzweifelt nach einem Ausweg suchend.
    Ni’lahn tat dasselbe. Wenn der Mann aus den Bergen besiegt würde, befände sich Er’ril in einer Falle zwischen dem Herrn des Schreckens und dem Dunkelmagiker. Das durfte nicht geschehen! Sie drehte sich blitzschnell auf dem Absatz um und hob den Blechdeckel eines Einkochkessels hoch. Sie sprang in einen anderen sonnenbeschienenen Fleck, fing die Spiegelung der Sonne mit dem Blech ein und neigte die Sonnenstrahlen so, dass sie dem Skal’tum ins Gesicht fielen.
    Das Ungeheuer schrie und

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