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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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versuchte wegzuspringen. Ni’lahn veränderte die Neigung des Blechs, um das Geschöpf im Licht zu halten.
    Kral erkannte anscheinend seinen Vorteil und tat mit einem Wutgebrüll einen Sprung nach vorn. Er holte mit der Axt nach dem Monster aus und versetzte ihm einen Schlag quer über den Hals. Der Sonne ausgesetzt, verlor die Haut des Untiers ihren dunklen Schutz. Die Schneide traf ins Fleisch.
    Das Ungeheuer taumelte nach hinten, befreite sich von Krals Waffe. Es umklammerte seinen Hals, während ein Schwall schwarzen Bluts zwischen seinen Klauen hervorquoll. Auf schwächer werdenden Beinen schwankend, versuchte es, die Schwingen auszubreiten, aber anstatt sich in die Luft zu erheben, fiel es nach vorn ins Licht der Sonne, wobei sein grausiges Blut zischend und brodelnd die Pflastersteine beschmutzte.
    Kral trat zu dem zusammengebrochenen Geschöpf und hob die Axt hoch über dessen Kopf.
     
    Er’ril sah nicht zu, wie Kral dem Skal’tum den Todeshieb versetzte. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder ausschließlich dem Dunkelmagiker zu. Der Anblick des schwarzen Gewandes bereitete ihm Übelkeit. Wie konnte sich nur ein Mensch der schwarzen Magik hingeben, die das Land vergiftet hatte? Er’ril spürte, wie sein Blut vor Zorn aufwallte, wie er es seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr empfunden hatte. Es war kein angenehmes Gefühl.
    »Dein Schoßtierchen ist tot, Magiker«, spuckte er dem gebeugten Mann ins Gesicht. »Lass den Jungen frei, sonst erleidest du das gleiche Schicksal.«
    Mit hochgestülpter Kapuze humpelte der Magiker hinter den Jungen und stützte sich schwer auf seinen Stab, als ob er erschöpft sei. »Du mischst dich in Dinge ein, die du nicht einmal im Ansatz begreifst.«
    Der Dunkelmagiker hob den anderen Arm und enthüllte den Stumpf eines Handgelenks. Schatten eilten zu ihm und schwärmten an seinem Gewand bis zu seinem Arm hinauf. Dann pulsierte die Dunkelheit um sein leeres Handgelenk und gerann dort. Wie die Knospe einer schwarzen Rose wuchs eine ebenholzschwarze Faust auf dem Stumpf, gebildet aus schwarzen Schatten. »Und du stößt Drohungen aus, die du unmöglich wahr machen kannst.«
    Er’ril kniff die Augen zusammen. »Dann stell mich doch einfach auf die Probe.«
    Der Dunkelmagiker öffnete die bösartige Faust. Finger, die das Licht in sich aufsogen, spreizten sich. »Zum letzten Mal: Gib mir das Mädchen. Du weißt nicht, was sie ist, was sie bedeutet.«
    »Ich weigere mich, auf deinen Wunsch einzugehen, Ekelhafter.« Er’ril hob das Schwert, behielt jedoch seine Stellung bei, da er Angst hatte, den reglosen Jungen zu verletzen.
    Der Dunkelmagiker verlagerte seinen Stab in die schwarze Faust. Aus seiner abscheulichen Hand kroch die Dunkelheit an dem grauen Holz hinab, bis der gesamte Schaft in verschiedene Tönungen der Nacht getaucht war.
    Während Er’ril sich für den Kampf bereitmachte, legte die Kapuzengestalt dem Jungen die Hand aus Fleisch auf die Schulter.
    »Lass den Jungen los!« schrie Er’ril und stürzte auf den Mann zu, entschlossen, ihn davon abzuhalten, dem Jungen irgendeinen Schaden zuzufügen.
    Der Dunkelmagiker warf den Kopf zurück, seine Kapuze fiel nach hinten, und zum ersten Mal sah er Er’ril voll ins Gesicht. Als sich ihre Augen trafen, gefror Er’rils Herz.
    Nein! Er’ril hielt taumelnd inne. Das konnte doch nicht sein! Das Schwert fiel ihm aus der Hand, rutschte scharrend über die Pflastersteine.
    Die schwarz gewandete Gestalt hob den Stab und schlug auf die Straße. Schwärze brach aus den Pflastersteinen hervor und verschluckte den Magiker und den Jungen. Die Stimme des Dunkelmagikers hallte aus dem Schatten heraus: »Er’ril, haben die vielen Jahrhunderte dich denn gar nicht klüger gemacht?«
    Innerhalb eines Wimpernschlags verschwand der Schattenteich wie eine erlöschende schwarze Flamme. Wo der Junge und der Magiker gestanden hatten, lag die Straße jetzt leer da.
    Er’ril sank auf die Knie, während das Mädchen hinter ihm schrie, und ihr Schrei war voller Angst und Pein.
    Er’ril hörte sie jedoch kaum. Vor seinen Augen war immer noch das Gesicht des Dunkelmagikers. Es war ein vertrautes Gesicht: dieselbe gebrochene Nase, die unebenmäßigen Wangenknochen, die dünnen Lippen. Und dann der Stumpf des Handgelenks.
    Er erinnerte sich daran, wie dieser Mann vor so langer Zeit zusammen mit seinem Bruder in einem Schutzkreis gekauert hatte - in jener Nacht, als das Buch des Blutes entstanden war.
    Der wahre Name des Dunkelmagikers kam

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