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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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jetzt hinter sich gelassen hatten.
    »Sei vorsichtig, Kral«, mahnte Er’ril leise. »Wir sind nahe dran.«
    Sie schlichen zur nächsten Ecke und benutzten den Wagen eines Hufschmieds als Deckung. Er’ril spähte über die Kante des Wagens hinweg auf die Straße.
    Das Blut erstarrte ihm in den Adern. Nur einen Steinwurf entfernt, vor dem ausgebrannten Skelett eines Gebäudes, stand ein Ungeheuer, das er niemals wieder hatte sehen wollen. Die Flügel vor Schmerzen straff gespannt, heulte das Skal’tum und hielt sich die verwundete Gliedmaße an die Brust.
    Verwundet? Er’ril ließ sich in seiner Deckung zurücksinken. Wer konnte einem solchen Ungeheuer etwas anhaben?
    Er’ril sah, wie Kral sich daranmachte, die Axt vom Gürtel zu lösen - doch dies war eine zu kleine Waffe gegen einen Herrn des Schreckens! Er’ril mahnte den Mann aus den Bergen mit erhobener Hand zu Vorsicht und Geduld. Krals Stirn war tief gefurcht.
    Ni’lahn kniete neben ihnen und spähte unter dem Wagen hindurch die Straße hinab. »Dort sind die Kinder«, flüsterte sie und deutete zwischen den Speichen des Wagenrades hindurch. »Wer ist dieser Mann, der in dem Umhang?«
    Er’ril blickte zu der Stelle, auf die sie gedeutet hatte, und entdeckte die beiden Jugendlichen, die nahe eines verbrannten Gebäudes vor einer kapuzenverhüllten Gestalt kauerten. Obwohl das Gesicht der Kapuzengestalt im Schatten verborgen war, erkannte Er’ril das schwarze Gewand. Er presste die Lippen zusammen. »Ein Dunkelmagiker.«
    »Komm zu mir, mein Kind«, sagte die schwarz gewandete Gestalt, deren Stimme nun bis zu ihnen drang, da das Kreischen des Skal’tums schwächer wurde. »Sonst muss dein Bruder sterben.«
    Das Skal’tum stapfte auf die Jugendlichen zu. Seine Stimme schnitt durch die Luft wie ein kraftvoll geworfener Dolch. »Gib mir den Jungen! Ich werde ihm die Gliedmaßen vom Leib reißen, eine nach der anderen, während das andere Gör zusieht.«
    Ein anderer Mann, in die Farben der Garnison gekleidet, hatte sich hinter ein Regenfass verkrochen. Er sagte: »Tu, was das Tier des Herrn sagt, Dismarum. Wir brauchen den Jungen nicht.«
    »Halt deine Zunge im Zaum, Rockenheim!« fauchte der Alte mit Namen Dismarum. Welche Art von Blick der Dunkelmagiker dem Mann auch zugeworfen haben mochte, jedenfalls zog dieser sich weiter hinter sein Fass zurück.
    Das Skal’tum wiederholte seinen Befehl. »Gib mir den Jungen! Ich will sein junges Herz kosten.«
    »Dämon!« brummte Kral neben Er’ril, und seine Stimme klang schwer vor Hass. Bevor Er’ril die Hand heben konnte, um ihn davon abzuhalten, sprang Kral über den Wagen nach vorn, die Axt über dem Kopf schwingend.
    Das Skal’tum drehte sich blitzschnell herum, dem unerwarteten Angriff zu.
    Der Dunkelmagiker zog sich in den Schatten des abgebrannten Gebäudes zurück und streckte dabei die Hand nach dem Mädchen aus, das immer noch erstarrt auf der Stelle stand.
    Törichter Mann aus den Bergen! Bevor Er’ril richtig nachdenken konnte, reagierten seine Füße und sein Herz. Er sprang hinter Kral her, das Schwert gezogen, bereit, sich in den Kampf zu stürzen.
    Elena blickte starr in Joachs Augen. Obwohl sie im Gegensatz zu ihm nicht verhext war, konnte sie nicht fliehen. Andere Bande hielten sie an dieser Stelle fest. Sie weigerte sich, von der Seite ihres Bruders zu weichen, selbst als der Kapuzenmann eine klauenartige Hand nach ihr ausstreckte.
    Doch bevor seine Finger ihre Haut berührten, traf ein Ellenbogen plötzlich ihre Brust und drückte sie zur Seite. Ein einarmiger Schwertkämpfer warf sich zwischen sie und den alten Mann. Hoch gewachsen, breitschultrig, mit der rötlichen Gesichtsfarbe der Leute aus der Prärie, hob er drohend das Schwert. »Du wirst sie nicht bekommen, Dunkelmagiker!«
    Bevor der Kapuzenmann reagieren konnte, schrie das geflügelte Geschöpf schrill auf und zog alle Augen auf sich. Der Schwertkämpfer drückte Elena nach unten, als auch schon ein großer Flügel über ihre Köpfe hinwegsauste. »Flüchte, Mädchen!« brüllte er ihr ins Ohr.
    Doch die Beine gehorchten ihr nicht. Ihr Herz, durch unsichtbare Fesseln mit dem erstarrten Joach verbunden, wollte sich nicht von der Stelle rühren. Sie kauerte reglos auf der Straße.
    Zusammenzuckend sah Elena einen Riesen, der das geflügelte Ungeheuer angriff, eine Axt schwingend - ein wildes Durcheinander aus scharfer Schneide und Muskeln. Der geflügelte Dämon wich vor diesem Angriff zurück.
    Plötzlich legte sich ihr eine

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