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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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spannte sich unter diesem Tadel, und seine Miene verfinsterte sich. »Gut. Also, Mädchen… äh, ich meine Elena, handelt es sich um die Ruinen einer ehemaligen Schule?«
    Elena zuckte mit den Schultern. »Es war uns nie gestattet, in die Nähe der Ruinen zu kommen; es wimmelt dort von giftigen Schlangen. Aber Onkel Bol stöbert immer zwischen den Steinen herum und gräbt Bücher und solches Zeug aus.«
    Er’ril stieß einen ärgerlichen Seufzer aus tiefster Brust aus. »Hat dein Onkel je etwas… Außergewöhnliches gefunden?«
    Sie zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Er hat nie etwas davon erwähnt, aber er ist sowieso ziemlich verschlossen.«
    »Er’ril, kennst du den Ort?« fragte Ni’lahn.
    Er’ril sprach, als ob seine Kiefer festgeklemmt wären. »Ich habe ihn letztes Mal besucht, als ich hier war.«
    »Du kennst den Weg dorthin?«
    »Ja.«
    »Dann können wir also aufbrechen, sobald Kral mit unseren Pferden zurückkommt.« Ni’lahn wandte sich von Er’ril ab und sah Elena an. »Während wir warten, kannst du uns vielleicht erzählen, wie du an diese bösen Männer geraten bist.«
    Elena stieß mit dem Zeh in den Boden, unwillig, die ganze Geschichte noch einmal im Kopf ablaufen zu lassen, da der Schmerz noch zu frisch war.
    Ni’lahn legte Elena die Hand an die Wange. »Jetzt ist alles gut. Er’ril ist ein geschickter Schwertkämpfer. Er wird verhindern, dass dir irgendetwas geschieht. Aber wir müssen besser Bescheid wissen, wenn wir deinem Bruder helfen wollen. Das willst du doch, nicht wahr?«
    Elena senkte den Kopf und vermied es, die kleine Frau beim Sprechen anzusehen; ihre Stimme war so leise, dass Er’ril sich näher zu ihr beugen musste, um etwas zu hören. »Dieser Mann und der mit dem Umhang, sie sind letzte Nacht zu unserem Hof gekommen.« Elena sah ihre Hand an, die jetzt ganz blass war, während sie über die Ereignisse der vergangenen Nacht berichtete. Mit Absicht ließ sie die Sache mit der roten Hand aus. »… und dann ritten Joach und ich davon, bevor die Würmer oder das Feuer uns erreichten. Doch als wir in der Stadt ankamen, warteten sie schon auf uns und nahmen uns gefangen.«
    »Hast du eine Ahnung, warum sie hinter euch her waren?« wollte Ni’lahn wissen.
    Sie senkte den Blick. »Nein… das weiß ich nicht.«
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Ni’lahn und der Schwertkämpfer verstohlen Blicke austauschten; in beiden Augenpaaren standen deutliche Zweifel geschrieben.
    »Vielleicht sollte ich unseren Gefangenen fragen«, sagte Er’ril schließlich. »Ihn verhören.«
    Ni’lahn runzelte die Stirn. »Ich glaube, wir alle« - Elena merkte, dass die kleine Frau in ihre Richtung nickte - »haben für einen Nachmittag genug Gewalt erlebt. Warum warten wir nicht, bis das Mädchen bei seinem Onkel ist, bevor du mit deiner… deiner Befragung anfängst?«
    Er’ril runzelte die Stirn, doch schließlich seufzte er. »Wir sollten sowieso auf Kral warten. Seine Fähigkeiten könnten immer noch von Nutzen sein.«
    Ni’lahn wandte sich wieder an das Mädchen. »Elena, du solltest dich ein bisschen ausruhen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    Elena nickte und zog sich in Nebelbrauts Schatten zurück. Sie hantierte mit dem Halfter des Pferdes herum und gab sich den Anschein von Geschäftigkeit. Warum hatte sie die beiden angelogen? Zwar waren sie unfähig gewesen, Joach zu retten, aber immerhin hatten sie sie in Sicherheit gebracht. Sie betrachtete erneut ihre rechte Hand und starrte die glatte Handfläche an. Die Rotfärbung war verschwunden. Innerhalb eines Wimpernschlags verschwunden, genau wie ihr Bruder Joach. Sie drängte einen neuen Schwall Tränen zurück. Sosehr ihr die Vorstellung zuwider war, sie könne mit der Gabe der Magik versehen sein - wenn sie damit ihren Bruder wieder herholen konnte, hätte sie liebend gern den Fluch erneut auf sich genommen.
    Elena senkte die Hand.
    Aber jetzt war es vorbei. Oder doch nicht?
     
    Die Dämmerung brach herein.
    Er’ril strengte sich an, sich an den Weg durch den Wald zu erinnern und nach lauernden Gefahren in den gesprenkelten Schatten Ausschau zu halten. Doch seine Gedanken schweiften immer wieder ab zu dem Bild des Dunkelmagikers, der auf der Straße verschwunden war. Er wusste sich auf die Hintergründe dieser Begegnung keinen Reim zu machen. Er versuchte, solche Gedanken zu verdrängen bis zu einem Zeitpunkt, da er sie sorgsam sortieren und erforschen konnte, doch das schaffte er nicht.
    Wie konnte es

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