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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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zeige. Ich fürchte, die Männer müssen sich ein Zimmer teilen und Ni’lahn und Elena das andere.«
    Er’ril hob die Hand. »Und die unbeantworteten Fragen?«
    Onkel Bol runzelte die Stirn. »Gesell dich zu mir, Er’ril, sobald wir alles geregelt haben, dann rauchen wir ein Pfeifchen am Feuer.« Er wandte sich an Elena. »Setz auch du dich zu uns, Süße. Ich muss dir einiges ausrichten.«
    »Was du zu sagen hast, können meine Gefährten ebenfalls hören«, brummte Er’ril grimmig. Krals und Ni’lahns Augen funkelten beflissen. Rockenheim versuchte, gelangweilt zu wirken, was ihm allerdings gründlich misslang.
    Der Onkel rieb sich den Schnauzbart. »Nein, ich glaube, die Bruderschaft hieße das nicht gut.«
    »Welche Bruderscha…?« setzte Elena an, doch Er’ril legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte sie zum Zeichen, dass sie schweigen solle.
    »Es ist lang her, dass ich mich bei einer Pfeife entspannen konnte«, sagte Er’ril. »Ich freue mich darauf.« Seine Worte hatten einen bedrohlichen Unterton.
    »Schön. Dann zeige ich euch jetzt eure Zimmer.«
     
    Rockenheim hörte, wie der Riese die Tür ihres Zimmers schloss. Er konnte den Mann aus den Bergen nicht sehen, als dieser aus seiner Reitkleidung schlüpfte und sich auf ein Feldbett legte. Die Stricke, mit denen Rockenheim am Bett angebunden war - seine Hände waren an das Kopfteil aus Kiefernholz gefesselt, seine Füße an die Pfosten am Fuß des Bettes -, schränkten seine Bewegungsfreiheit erheblich ein, sodass er nichts anderes im Blickfeld hatte als die Decke und einen kleinen Teil des Zimmers. Dann erlosch die einzige Lampe, und selbst dieser Gesichtskreis wurde dunkel.
    Rockenheim lag gefesselt auf dem Rücken unter einer schweren Decke. Er rümpfte die Nase. Zwar konnte er den Mann aus den Bergen nicht sehen, doch er konnte ihn riechen. Der Geruch von nassen Ziegen verbreitete sich im Raum und hüllte ihn ein; es war, als schliefe er in einem Stall. Er schloss die Augen und versuchte, durch den Mund zu atmen. Es half nichts. Er versuchte, sich auf die Seite zu drehen, aber die Stricke hinderten ihn daran. Das Bett quietschte laut bei seinen Bemühungen.
    »Ich habe einen leichten Schlaf«, brummte Kral aus der Dunkelheit. »Stell mich nicht auf die Probe.«
    Rockenheim verhielt sich still. Die Stricke waren zwar nicht straff genug angezogen, um seine Haut aufzuscheuern, aber doch so fest geknotet, dass sie ihm so gut wie keinen Bewegungsspielraum ließen.
    Er lag reglos da und starrte zu den Deckenbalken hinauf. Warum sollte er überhaupt fliehen? Und wohin? Jedenfalls nicht in die Garnison, das stand fest. Sobald der Große Gul’gotha die Meldung bekäme, dass einer seiner Schergen geköpft worden und das Mädchen, das er suchte, entkommen war, wäre ihm der Tod gewiss, und zwar auf eine Weise, die selbst den hartgesottensten Soldaten erschreckt hätte. Er hatte gesehen, was in den Tiefen der Verliese von Schwarzhall herumschlich. Er erschauderte unter seiner dicken Decke.
    Er hatte nur zwei Möglichkeiten: entweder zu verschwinden und ständig auf der Flucht zu sein, immer in der Hoffnung, dass die Getreuen des Herrn der Dunklen Mächte ihn nicht fänden, oder bei dieser Gruppe zu bleiben und wachsam auf eine Gelegenheit zu warten, um sich des Mädchens zu bemächtigen. Sie war der Schlüssel, mit dem er sein Verlies öffnen könnte. Wenn er sich auf diese Weise bewährte, bliebe er möglicherweise vom Zorn des Großen Gul’gotha verschont.
    Deshalb hatte er sich nicht gegen die Entführung durch den einarmigen Schwertkämpfer gewehrt. Sollten sie ihn doch weit außerhalb der Stadt verschleppen - umso besser. Mach ihnen keine Scherereien! Warte ab, bis ihre Wachsamkeit nachlässt! Er konnte warten. Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen, als er sich vorstellte, wie er mit dem gefesselten Mädchen nach Schwarzhall zurückkehren würde. Dafür lohnte sich das Warten.
    Während er von diesem Augenblick träumte, machte sich ein heftiges Jucken in seinem Schritt bemerkbar. Verdammt sollte diese Kneipenhure sein und die Läuse, die sie ihm angehängt hatte! Er versuchte, die Beine aneinander zu reiben und den Juckreiz zu lindern, doch dadurch wurde es nur noch schlimmer. Um alles noch unangenehmer zu machen, fing der Riese auch noch an zu schnarchen. Es war nicht etwa ein flüsterndes nasales Pfeifen, sondern ein kehliges Rasseln voller Speichel und Schleim. Bei jedem Ausbruch zuckte Rockenheim vor Ekel zusammen.
    Er drückte die

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