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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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Können und seine Schlauheit, die er auf dem steinigen Weg bis in diesen Saal erworben hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er einen schnurrbärtigen Mann, bekleidet mit einer roten und schwarzen Uniform. Lautlos sprach er den Namen seines einstigen Lehrers in Sachen List und Tücke aus: Rockenheim. Doch selbst ein so fähiger Mann wie Rockenheim war letztlich durch die schwarze Magik des Herrn der Dunklen Mächte zerstört worden. Wollte Mogwied überleben, so musste er seinen Lehrer übertreffen.
    Während sich die Türflügel des Haupteingangs zum Saal langsam schlossen, setzte Mogwied die Schale aus Schwarzstein auf einer Kiste in seiner Nähe ab. Nun, da er mit den beiden Bösewächter-Dämonen allein war, griff er in die Tasche seines Gewandes, um das darin versteckte Mäppchen herauszuholen. Der Inhalt der Ziegeniedermappe war nicht etwa Geld, dennoch betete er, dass er damit würde kaufen können, was sein Herz so sehr begehrte.
    Er schluckte schwer und zog die Mappe heraus.
    »Was hast du da?« wollte einer der hohen Herren wissen.
    »Das, wonach das Schwarze Herz jagt«, antwortete Mogwied ruhig. Er hatte gedacht, sein Betrug an Elena würde sich schwieriger gestalten, doch er empfand keine Reue im Herzen. Er lächelte die Herren der Festung an. Jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit erregt. Ihre blassen Gesichter waren bei der Erwähnung des Herrn der Dunklen Mächte noch weißer geworden.
    Er öffnete die Mappe und zog einige rote Haarsträhnen hervor. »Ich kann euch zu der Hexe führen.«
     
    Kral erhob sich aus der Hocke, in die er sich begeben hatte, um die beiden zusammengebrochenen Wachtposten in Augenschein zu nehmen. »Sie werden mit dem Leben davonkommen«, erklärte er und steckte die Axt wieder an ihren Platz in seinem Gürtel. Er hatte die Männer mit dem Schaft bewusstlos geschlagen. Er bewegte die verbundene Hand. Sie tat weh, doch hatte er die Axt sicher geführt. »Los, wir gehen!«
    Er führte den Weg durch die Gänge an, wobei er beinahe rannte. Hin und wieder kamen sie an verdattert dreinblickenden Dienern vorbei. Ein junges Mädchen, beladen mit einem Stapel zusammengefalteter Wäsche, kreischte laut auf, ließ alles fallen und lief davon. Kral konnte sich ungefähr vorstellen, welches Bild sie beide abgaben: ein bärtiger Mann aus den Bergen, der mit einer Axt in der Hand durch die Gänge stürmte, in großen Sprüngen gefolgt von einem Og’er mit entblößten Reißzähnen und scharfen Krallen, die durch die Binsen am Boden harkten.
    Kral hatte keine Zeit für Feinheiten. Er musste die Messingtür erreichen, die in den alten Turm führte, bevor …
    Plötzlich schallte ein lautes Klingeln durch den Gang. Obwohl er mit den Gepflogenheiten der Festung nicht vertraut war, erkannte Kral einen Alarm, wenn er einen hörte.
    »Sie haben bemerkt, dass wir abgehauen sind«, brummte Tol’chuk hinter ihm.
    »Es ist nicht mehr weit«, gab Kral zurück. »Beeil dich!« Inzwischen waren die Korridore schmaler und die Decken niedriger geworden. Sie waren ihrem Ziel nahe. Gebückt rannten sie durch die Gänge.
    Als sie einen Nebengang querten, brüllte eine Stimme von der Seite: »Hier entlang, Männer! Sie fliehen zum alten Turm! Schneidet ihnen den Weg ab!« Das Trampeln von Stiefeln donnerte zu ihnen herüber.
    Kral fluchte mit angehaltenem Atem. Es war nicht mehr weit, aber sie brauchten genügend Zeit, um durch die Messingtür zu kommen. Er betete, dass sie unverschlossen war, aber er war klug genug, keine allzu große Hoffnung darauf zu setzen, besonders seit er wusste, wer und was sich jenseits davon befand. Es war mehr als zweifelhaft, dass ein Gefangener hinter einer unverschlossenen Tür gehalten wurde.
    Tol’chuk rief ihm etwas zu, als sie um eine Kurve bogen und an den bröckelnden Steinen des alten Turms entlangrannten. »Sie kommen aus beiden Richtungen.«
    Als ob die Worte des Og’ers einen Pfropfen in seinen Ohren gelöst hätten, hörte Kral plötzlich das Stampfen der Stiefel und gebrüllte Befehle, die sowohl von vorn als auch von hinten ertönten. Truppen waren offenbar darauf aus, sie am Weitergehen zu hindern.
    Kral verlagerte die Axt in seiner verbundenen Hand. »Da!« schrie er, als sein Blick das Funkeln von Messing erhaschte. Sie rannten zu der Tür, während die Rufe der Männer um sie herum immer deutlicher wurden. Kral betätigte die Klinke. Verschlossen!
    Er trat zurück und hob die Axt.
    »Nein«, sagte Tol’chuk. »Lass mich das machen.«
    Der Og’er wich ein

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