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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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bei den letzten Worten. »… und auf diese Weise vielleicht ein Stück unserer eigenen Heimat wieder herstellen können.«
    Diesmal verbarg Elena ihr Gesicht nicht. Eine einzelne Träne kullerte ihr über die Wange. Sie wollte, dass Mogwied sah, wie sehr er sie mit seinen Worten berührt hatte.
    Zunächst schien ihn ihre Reaktion zu erschrecken; dann senkte er den Blick, als ob er sich peinlich berührt oder schuldig fühlte. »Tut mir Leid … es war unüberlegt von mir …«
    »Nein, Mogwied.« Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. Einen Herzschlag lang sah es so aus, als ob er unter ihrer Berührung zusammenzuckte, als ob er plötzlich nicht mehr dort sein wollte. Sie drückte ihm die Schulter.
    Bevor sie sprechen konnte, ertönte eine strenge Stimme von hinten. »Elena, solltest du nicht längst im Bett sein?« Es war Er’ril. »Wir haben morgen einen gefahrenvollen Tag vor uns, und ich möchte, dass ihr alle einigermaßen ausgeruht seid.«
    Sie nahm die Hand von Mogwieds Schulter und sah den Präriemann an. »Ich habe nur noch eben Nebelbraut gekämmt.«
    Er’ril ging nicht auf ihre Erklärung ein. »Mogwied, bist du nicht zur ersten Wache eingeteilt? Müsstest du nicht eigentlich bei Kral sein?«
    »Ich war gerade auf dem Weg«, antwortete er demütig und huschte an Elena vorbei.
    »Und halte die Augen offen«, rief Er’ril ihm hinterher, wobei seine Worte eher wie ein Vorwurf als wie eine Anweisung klangen.
    Als sich Er’ril wieder umwandte, hatte Elena die Stirn gekraust und machte ein finsteres Gesicht. »Du brauchst nicht so hart mit ihm zu sein«, sagte sie. »Er ist kein Krieger, nur ein Wanderer - genau wie ich.«
    Er’ril gab ein ungezogenes Schnauben von sich. »Ich durchschaue Leute. Er ist ein Drückeberger. Immer auf der Suche nach dem bequemsten Weg.«
    Elena warf die Bürsten und Kämme wütend zurück in den Wagen. Sie schöpfte Wasser im Eimer des Pferdes und bespritzte Er’ril ein wenig mit dem Inhalt. »Was die Gefühle anderer Leute angeht, bist du wirklich ein ausgezeichneter Beobachter.«
    Während sie zu den ausgebreiteten Schlafmatten hinüberstampfte, wanderte ihre Hand zu dem Gegenstand in ihrer Tasche. Die Eichel gemahnte sie daran, dass der äußere Schein trügen konnte. Dem Anschein nach war die Eichel winzig und schwach, aber in ihrer Hülle lauerte das Potenzial einer gewaltigen Eiche.
    Er’ril sah nichts dergleichen - weder in Mogwied noch in ihr.
    »Was ist nur los mit diesem Kind?« hörte sie Er’ril hinter sich brummen.
    Nichts, antwortete sie lautlos. Gar nichts.
     
    Er’ril stand mit dem Rücken zu den Lagerfeuern da. In der Ferne züngelte das Licht der Flammen bis zu den Ausläufern des Waldes, doch seine Wärme drang kaum bis zu ihm. Bislang waren die Geschöpfe der Horde anscheinend damit zufrieden, im Bereich des toten Waldes zu bleiben. Dennoch wäre es unklug gewesen, wenn seine Gruppe in ihrer Vorsicht nachgelassen hätte. Hinter Er’ril lagen die Schlafrollen wohlgeordnet im schützenden Ring kleiner Lagerfeuer, die eine Abwehr gegen räuberische Spinnen darstellten. Er’ril, der etwas außerhalb des wärmenden Kreises stand, trug gegen die spätabendliche Kälte während seiner Wache eine Hirschlederjacke mit Pelzkragen. Der Morgen schien weit entfernt in dieser dunklen, mondlosen Nacht. Sogar die Sterne lugten nur schwach durch den dünnen Wolkendunst, der bei Einbruch der Dunkelheit herangeweht war.
    Unerschütterlich erforschten Er’rils Augen den Wald und versuchten, seine Geheimnisse zu durchdringen. Die Gefährten hatten am Abend noch lange darüber diskutiert, welches wohl die beste Wegstrecke durch den Wald sei. Schnell waren alle übereingekommen, dass eine Umkehr außer Frage stand. Nach den Aussagen des Wolfes standen die anderen Wege durch die Schneeschmelze unter Wasser - und wer hätte zu sagen vermocht, ob sie nicht zusätzlich ebenfalls durch irgendwelche bösen Hindernisse versperrt waren? Nein, sie mussten den Weg durch den Wald riskieren. Doch Zweifel liefen wie Eis durch Er’rils Adern. Letztendlich trug er die Verantwortung für das Mädchen.
    »Wir müssen weiter«, sagte Tol’chuk plötzlich neben ihm, als ob er seine Gedanken gelesen hätte. Der Og’er hatte sich die ganze Zeit über so still verhalten - einem kauernder Fels gleich - , dass Er’ril die Anwesenheit des massigen Geschöpfs beinahe vergessen hätte.
    »Ich weiß«, erwiderte Er’ril, der froh war, laut aussprechen zu können, was ihn bekümmerte. »Aber

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