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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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der Lagerfeuer. »Wir haben keine Wahl. Wir müssen durch den Spinnenwald gehen.«
     

 
     
    3
     
    Elena zupfte das feuchte Tuch vor ihrer Nase und ihrem Mund zurecht. Es legte sich kalt an ihre Wange. Sie rutschte in Nebelbrauts Sattel hin und her, da es ihr noch nicht gelungen war, sich dem Rhythmus deren Gangart anzupassen.
    »Wir sehen wie eine Räuberbande aus, was?« rief Kral ihr zu. Elena stellte sich sein typisches breites Lachen unter der Maske aus nassem Stoff vor. Die anderen waren ebenso vermummt, um sich gegen den zu erwartenden Rauch zu schützen. Ihre Gefährten waren außerdem mit Kapuzenumhängen bekleidet, um Asche und Spinnen von ihren Haaren und Gesichtern fern zu halten.
    Elena nickte Kral zu. Sie wirkten tatsächlich wie äußerst zwielichtige Gestalten.
    Elena sah bereits die hohe Säule aus schwarzem Rauch, die vor ihnen den blauen Morgenhimmel verdunkelte. Sie rührte von einem lodernden Feuer her, das Er’ril, Ni’lahn und Merik bei Tagesanbruch entfacht hatten. Es tobte einen Steinwurf vom Waldrand entfernt, nahe der Stelle, wo der Weg in den Wald führte.
    Ihr Blick folgte dem Weg des Rauchs zum blauen Himmel hinauf. Sie fragte sich, warum ihre Reisen immer mit Feuer begannen, und erinnerte sich an den brennenden Obsthain, der damals den Anfang der Schrecknisse angekündigt hatte.
    Elena, die zu ihrem Schutz von dem Mann aus den Bergen begleitet wurde, ritt langsam auf das Feuer und den Rauch zu. Der Wagen fuhr hinter ihnen; seine Glocken klangen hell und bildeten einen Gegensatz zu dem unheimlichen Wald, an dessen Rand sie sich befanden.
    Obwohl die Morgensonne den Frühnebel schnell aufgelöst hatte, hielt der Wald immer noch die Schatten der Nacht fest. Fäden wehender Spinnweben, von denen etliche die rotblasigen Körper ihrer Erschaffer trugen, reichten vom Waldrand bis zu ihnen. Sie hielten einen gehörigem Abstand zu diesen klebrigen Strähnen und strebten dem Feuer zu.
    Mogwied lenkte den Wagen hinter ihr, in dem Ferndal und Tol’chuk saßen. Er’ril hatte darauf bestanden, dass niemand diesen Weg zu Fuß beschreiten sollte; die Gefahr eines Spinnenbisses war zu groß. Selbst die Beine der Pferde waren mit Leder umwickelt.
    Elena blickte zurück zu den beiden Zugpferden in ihrem Geschirr. Ihr Herz war bei ihnen. Er’ril hatte versucht, Elena dazu zu überreden, zusammen mit dem Og’er und dem Wolf im Wagen zu fahren. »Unter der Plane ist es sicherer«, hatte er behauptet. Aber sie wollte nicht, dass Nebelbraut an einem Strick festgebunden dem Wagen hinterher trotten musste. Würde die Stute derart in ihren Bewegungen eingeschränkt, könnte sich leicht alles mögliche Krabbelgetier in ihrer Mähne einnisten. Das durfte sie nicht zulassen. Gefahr oder nicht, sie würde bei ihrem Pferd bleiben.
    »Joho!« rief Kral Er’ril zu, als sie fast neben ihm waren. Elenas Blick war nach vorn gerichtet. »Wenn du das Feuer noch weiter anfachst«, polterte der Gebirgler, »jagst du uns zurück zu den Höhlen meines Stammes.«
    Er’ril hob die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hatte, hielt den Kopf jedoch weiterhin zu dem silberhaarigen Elv’en hin gesenkt. Hand und Gesicht des Präriemannes waren von Ruß und Asche bedeckt.
    Merik schüttelte über irgendeine Äußerung Er’rils heftig den Kopf. Selbst aus einiger Entfernung sah Elena, dass die blauen Augen des Elv’en zornig aufblitzten.
    Ohne sich von ihrer Auseinandersetzung beeindrucken zu lassen, stand Ni’lahn zwischen dem Feuer und dem Wald, eingehüllt in ihren Umhang und die Maske, die Schultern bis fast zu den Ohren hochgezogen. Sie sah unverwandt zum Wald, und Feuchtigkeit schimmerte in ihren Augen, die nicht nur von dem beißenden Rauch herrührte. Die Nyphai hob die geschwärzte Hand zur Wange und wischte ein Träne weg, sodass ein Streifen verschmierter Asche unter dem Auge zurückblieb.
    Das Holpern und Rumpeln des Wagens, als Mogwied diesen zum Halt brachte, zog schließlich die Aufmerksamkeit der drei Feuermacher auf sich. Er’ril richtete sich auf und gesellte sich zu ihnen, gefolgt von Merik und Ni’lahn.
    »Wir sind fertig«, sagte Er’ril mit einem Seitenblick zu Elena auf Nebelbraut. Einen Augenblick lang sah es so aus, als huschte ein Ausdruck der Verärgerung, gemischt mit Sorge, über sein Gesicht. Er wandte sich den Übrigen zu, die sich inzwischen eingefunden hatten. »Ich habe brennende Fackeln am Rand des Feuers aufgestellt. Jeder Berittene soll sich eine nehmen. Sobald wir wieder aufgesessen

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