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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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weiteren Befehl, sich auch danach noch um das Mädchen zu kümmern.«
    »Und dein Pferd hat all das verstanden?« fragte Er’ril zweifelnd.
    Krals Lachen wurde breiter. »Ich habe ihn von klein auf großgezogen, seit er ein Fohlen war. Er befolgt meine Anweisungen und wird über das Mädchen wachen.«
    Er’ril ließ die Worte des Gebirglers in sich einsinken, doch sie boten ihm wenig Trost. Pferd hin oder her, das Mädchen würde nicht lange durchhalten, wenn es ganz allein auf sich gestellt war.
    »Wo ist der Og’er?« fragte Merik dazwischen; seine blauen Augen schweiften über die Wiesen ringsum. »Und der Wolf?«
    Er’ril nickte in Richtung des Wagens. »Sie haben Tol’chuk engere Stricke als einem Schwein angelegt, er ist mit Seilen und Eisenketten gefesselt. Ich hielt ihn für tot, doch dann fing er an zu stöhnen und um sich zu schlagen, als sie ihn hinter drei Pferden durch den Schlamm schleiften. Er ist entkräftet vom Gift der Spinnen, aber ich glaube, er wird durchkommen - sofern sie ihm nicht mit dem Schwert den Todesstoß versetzen.«
    »Und Ferndal?« fragte Kral, dem das Lachen vergangen war.
    Mogwied, dessen Kopf immer noch schicksalsergeben gesenkt war, antwortete: »Mein Bruder ist weggelaufen und hat bewiesen, dass in seinen Adern das Blut eines Feiglings fließt.«
    »Er hatte keine andere Wahl«, hielt Er’ril dagegen. »Jäger mögen Wölfe nicht. Sie hätten seinen Körper bestimmt mit Pfeilen gespickt, wenn sie Gelegenheit dazu gehabt hätten.«
    »Trotzdem - er hat mich im Stich gelassen«, fügte Mogwied verbittert hinzu.
    Plötzlich zerriss ein Schrei - der Schrei einer Frau - die Nacht.
    Die Männer an den Pfählen erstarrten. Er’rils erster Gedanke war, dass sie Ni’lahn folterten. Doch bevor übermächtiger Zorn ihn veranlasste, wider jede Vernunft gegen seine Fesseln anzukämpfen, sah Er’ril, wie die zierliche Nyphai aus einem Zelt gestoßen wurde, begleitet von zwei großen Frauen. Ni’lahns Jacke war zerrissen, ihre violetten Augen waren weit aufgerissen vor Angst. Bedroht von zwei Speerspitzen, wurde sie zu einem leeren Pfahl getrieben und dort angebunden.
    Die männlichen Wachtposten versuchten, von den Frauen etwas zu erfahren, aber ihre Fragen wurden mit wegwerfenden Gesten abgetan. »Das sind Frauenangelegenheiten«, erklärte eine von Ni’lahns Bewacherinnen grimmig, während sie die Fesseln der Gefangenen verknotete. »Irgendein Vorfall drüben beim Kreißzelt. Anscheinend hat die Kleine eine schwere Geburt.« Sobald die Nyphai festgebunden war, nahmen die beiden Frauen ihre Speere und gingen von dannen.
    Die Wachen musterten die fünf Gefangenen mürrisch, dann wandten sie sich von ihnen ab und bezogen ihre Posten wieder, doch diesmal stellten sie sich ein paar Schritte weiter von den Pfählen entfernt und dafür näher an dem Kreis der Feuer auf und reckten die Hälse, um eine bessere Sicht auf den Aufruhr im Lager zu haben.
    Er’ril beugte den Kopf vor, um zu Ni’lahn hinübersehen zu können; er blickte sie eindringlich an und sprach leise: »Hast du etwas erfahren? Wer diese Leute sind und warum sie uns angegriffen haben?«
    Ni’lahn, die ein wenig in ihren Fessel zitterte, schluckte ein paar Mal, bevor sie sprach. »Sie glauben … sie glauben, wir machen gemeinsame Sache mit Dämonen. Jemand hat ihnen erzählt, wir hätten Kinder umgebracht und den Wald verwüstet.«
    »Wie bitte? Wer …?«
    »Das haben sie nicht gesagt. Aber ich habe belauscht, wie eine der Frauen, die mich verhört haben, die oberste Jägerin namens Betta, etwas erwähnt hat von einer jungen Frau aus dem Wald, die kurz vor der Entbindung stand. Sie machte einen sehr aufgeregten Eindruck, als ob sie befürchtete, dass irgendetwas schief laufen würde.«
    »Dann meinst du, diese junge Frau könnte eine von denen sein, die uns beschuldigen?«
    Ni’lahn zuckte mit den Schultern. »Ich bin mir nicht sicher. Diese Betta ging dann weg, um zu sehen, wie es mit der Geburt voranging. Ich glaube, es war diese oberste Jägerin, die eben geschrien hat. Irgendetwas Schreckliches ist da im Gang.«
    Er’ril runzelte die Stirn. »Wenn etwas mit dieser Geburt schief geht«, brummte er, »dann ahne ich schon, wem dafür die Schuld gegeben wird.«
    Kral brummte neben Er’ril. »Ich habe Jäger gesehen, die bündelweise Holz gesammelt haben - mehr, als sie für ihre Lagerfeuer brauchen.« Er hob viel sagend die Brauen. »Wenn wir nicht verbrannt werden wollen, müssen wir unbedingt von hier

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