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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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gerissen sind? Sie haben die Drak’il Streitkräfte und die Schwärmer Dämonen besiegt. Nur ein Narr würde sie jetzt noch unterschätzen.«
    »Hüte deine Zunge, alter Mann.« Der Raum wurde plötzlich eiskalt. »Das waren nur kleine Kämpfe, die ihr Fortkommen behindern sollten.«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Rockenheim die Streithähne. Der Prätor, gekleidet in weiße Gewänder, überragte Greschym um mehr als einen Kopf. Kleine Dunkelfeuer Flammen tanzten über das jungfräuliche Weiß seiner Robe, als er seine Kapuze zurückschob. Rockenheim konnte die Ähnlichkeit dieses Burschen mit seinem Bruder Er’ril nicht leugnen: das zerfurchte Gesicht der harten Ebenen, stechende graue Augen und das Haar so schwarz wie eine mondlose Nacht. Im Vergleich zu Schorkans Jugend und Lebenskraft wirkte Greschym wie ein verkrüppelter Bettler.
    Dennoch stand der alte Magiker dem Ansturm des Zornes des jüngeren Dunkelmagikers unerschütterlich gegenüber. »Und warum konnten sie dann den Transport des Schwarzstein Wehrtores verhindern?«
    »Nur Glück verhalf ihnen in dem Fall zum Sieg. Wer konnte schon wissen, dass Er’rils Eisenfaust die Magik besaß, das Tor zu aktivieren?«
    »Ob nun mit Glück oder ohne, die Hexe durchkreuzt ständig deine Pläne.«
    »Das tut sie nicht, sie hält uns lediglich ein wenig auf. Wir haben noch genügend Zeit, um das Wehrtor in Wintershorst aufzustellen. Das ist nur eine unbedeutende Unannehmlichkeit gewesen.«
    Greschym schnaubte. »Du willst die Tatsache, dass sie beinahe über den grundlegenden Plan des Schwarzen Herzens gestolpert wären, als unbedeutend bezeichnen?«
    »Das werden sie niemals vermuten zumindest nicht in nächster Zeit.«
    Nun mischte sich auch De’nal in das Gespräch ein. »Was ist mit den anderen Wehrtoren?«
    Schorkan schien seine Gelassenheit wieder gefunden zu haben. Er streckte den Rücken durch, während sein Dunkelfeuer langsam niederbrannte. »Die Tore am Süd und am Nordwall sind fast fertig. Wenn die Hexe erst einmal neutralisiert ist, weil sie entweder tot ist oder wir das Buch vernichtet haben, wird niemand mehr die Stärke besitzen, das Tor zu besiegen.«
    »Vielleicht«, hielt Greschym dagegen. »Aber drehe dieser Hexe niemals den Rücken zu, sonst findest du sie womöglich an deinem Hals wieder.«
    »Was schlägst du also vor?« lenkte Schorkan ein.
    »Wir greifen sie an, noch bevor sie ihre volle Stärke erlangen kann.«
    Schorkan verwarf diesen Vorschlag sofort, indem er abwinkte. »Im Augenblick ist sie zu gut behütet. Der Wald wird sein Versprechen unserem alten Grünen Bruder Lassen gegenüber halten. Der Sargassum Tang wird sie noch eine Weile verstecken. Wir vergeuden nur unsere Truppen, wenn wir sie in diesem wässrigen Labyrinth verfolgen.«
    »Vielleicht auch nicht«, meinte Greschym.
    Schorkan starrte den verkrüppelten Magiker entgeistert an.
    Greschym fuhr jedoch mit seinem Vortrag unbeeindruckt fort. »Vielleicht könnten wir einen Abgesandten hinschicken, den der Tang ins Herz schließt jemanden, dem er mehr vertraut als den Gefährten der Hexe. Mit dem Wald als Verbündeten gelänge es uns ganz einfach, die Verteidigung des Feindes zu zerstören und die Hexe gefangen zu nehmen. Mit dem richtigen Botschafter könnten wir den Tang zu einer verwirrenden Falle formen.« Greschyms Blick fiel auf Rockenheim.
    Der Golem zuckte zusammen. Er wusste bereits, was auf ihn zukam, er hatte es in Greschyms trüben Augen gesehen. Der Abgesandte war er. Seine Schultern begannen zu zittern, aber er rührte sich nicht von der Stelle. Was hatte der niederträchtige Dunkelmagiker wohl vor?
    Schorkan dachte dasselbe. »Wie ist dein Plan?«
    Greschym schien die plötzliche Aufmerksamkeit und das Interesse der anderen beiden Magiker zu genießen. »Wenn wir unseren Hund mit einem Stecken hinausschicken, einem Beweis dafür, dass wir dem Sargassum zugetan sind, dann erhört der Tang vielleicht unser Hilfegesuch.«
    »Drück dich klarer aus. Heraus mit der Sprache.«
    Greschym verneigte den Kopf in falscher Ehrerbietung. »Wir müssen lernen, die Mittel zu nutzen, die unsere Vorfahren praktischerweise hier angesammelt haben. Unter den staubigen Relikten in Bibliothek und Lagerräumen der Ordensburg befinden sich viele ungewöhnliche, aber sehr wertvolle Dinge.«
    »Und das wäre?« fragte De’nal, wobei seine Stimme wie die eines Kindes klang, das um Süßigkeiten bettelt.
    »Zum Beispiel der Stab von Bruder Lassen«, antwortete Greschym. Der alte

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