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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Sonne zeigte.
    »Über so viel Macht können sie unmöglich verfügen«, murmelte Kast.
    Alle sahen zu, wie das Ende der dunklen Säule zu einer schwarzen Rose aufblühte und sich die Schwärze im Westen immer weiter über den Himmel ausbreitete. Ein schauerliches Dämmerlicht legte sich übers Meer, da die Sonne allmählich verschleiert wurde. Saag wan hatte nur ein einziges Mal in ihrem Leben ein solch seltsames Licht erlebt: Als sie noch ein Kind gewesen war, hatte der Mond einmal die Sonne verfinstert. Und genau so sah es nun aus. Es war weder Nacht noch Tag; es herrschte ein schattenloses Halblicht, das sich so schwer auf den Geist legte wie der Druck im tiefen Wasser.
    »Sie stehlen uns die Sonne«, stellte Bilatus fest. »Aber warum?«
    Saag wan wusste es. Sie wandte den Blick vom Himmel ab. »Deshalb«, murmelte sie und deutete auf die Insel.
    Kast, Bilatus und der Großkielmeister drehten sich um. Da stieg eine neue Bedrohung von der Insel auf. In dem bizarren Dämmerlicht erhoben sich ganze Schwarme geflügelter Kreaturen wie blasse Nebel aus der Stadt und bewegten sich auf die Flotte zu.
    »Die Skal’ten fliegen auf!« rief Saag wan.
    Der Großkielmeister betrachtete die nahende Gefahr. »Dann ist es zu spät.«
    23
    Auf einem einsamen Platz tief im Herzen A’loatals stand Elena inmitten des Mahlstroms der Energien. Die rohe Magik sang in ihrem Blut, aber es war ein altes Lied. An diesem Tag bog sie sich die Fangarme der Energien nach ihrem Willen zurecht und schlug mit einer Flut von Kaltfeuer in alle Richtungen. Blaue Flammenschweife peitschten und wirbelten um sie herum. Niemand wagte es, ihr zu nahe zu kommen.
    Als sie in den Hinterhalt der Skal’ten geraten waren, hatte Elena rasch ihre Hände aufgeritzt und die Ungeheuer blitzartig überfallen. Die anderen waren ihr beherzt gefolgt, um ihr den Rücken zu stärken. Während Elena mit ihrem Kaltfeuer vorpreschte, welches die Skal’ten verlangsamte und gefror, schlugen auch die Gefährten zu.
    Joach, der seinen Stab bereits wieder zur Blutwaffe hatte werden lassen, kämpfte mit Elena Hand in Hand. Was sie gefrieren ließ, zerschlug er mit einem Hieb seines Stabes. Währenddessen benutzte Tol’chuk den mit Runen verzierten Zwergenhammer so wie eine gewöhnliche Magd einen Besen. Mithilfe von Flints Anweisungen fegte der Og’er eine tödliche Bahn durch die Ungeheuer.
    »Wir müssen von diesem freien Platz fort!« schrie Flint und holte mit dem Schwert aus. Da die Sonne noch am Himmel stand, waren die Ungeheuer mit herkömmlichen Waffen durchaus zu schlagen, aber die Stärke der Skal’ten, ihre Geschwindigkeit und die giftigen Krallen stellten noch immer eine ernsthafte Bedrohung dar.
    Auch Mama Freda beteiligte sich im Schatten des Og’ers an dem Kampf. Die Macht der Kräuter hatte die gebrechliche, alte Frau in einen gefährlichen Wirbelwind verwandelt. Mit Pfeilen und der Sehkraft des Tamrink ließ sie Gift auf den Feind regnen.
    Auch Merik wich nicht von Elenas Seite und ließ ihrem Sturm der Energien seinen eigenen folgen. Seine Windstöße hinderten die Skal’ten daran, von oben anzugreifen, sie packten ihre Flügel und ließen die taumelnden Tiere gegen Turmwände prallen oder krachend zu Boden gehen.
    Während die anderen kämpften, betrachtete Elena ihre Opfer durch ein Netz aus Magik. Der erste ungestüme Angriff hatte die Skal’ten überrascht. Sie ging zwar davon aus, dass die Dunkelmagiker die Kreaturen vor ihnen gewarnt hatten, aber die Biester hatten wohl schon lange keiner ernsthaften Herausforderung mehr gegenübergestanden. Sie hatten sich allein aufgrund der Tatsache, dass sie so viele waren, allen Gegnern überlegen gewähnt.
    Aber an diesem Tag lernten die Scheusale eine tödliche Lektion.
    Als Elena den ersten Magik Hieb ausgeteilt hatte, war der riesenhafte Anführer der Skal’ten in panischer Angst geflohen, und ohne Führung kämpfte sein Heer schwach und unkoordiniert. Bis jetzt hatten sie und die Gefährten den Feind in Schach halten können, doch Elena sah, wie das Riesen Skal’tum nun wieder Befehle zischte und anfing, seine Truppen neu zu formieren. Der erste Schrecken, den die Scheusale erlitten hatten, legte sich langsam.
    Nun wurde es wirklich gefährlich. Elena betrachtete die verbliebene Horde. Sie und die anderen hatten zwar schon eine große Anzahl vernichtet, aber es tummelten sich immer noch zu viele Skal’ten auf dem freien Platz. Auf Fenstern und Simsen über ihnen warteten noch mehr Skal’ten, und

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