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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Traumgewebe gewesen sein?«
    Er’ril antwortete: »Ihrem Wesen nach täuscht die schwarze Magik. Diesen üblen Stab Greschyms hätten wir längst verbrennen sollen.«
    »Das würde dir gefallen, was?« spie Joach aus. »In meinem Traum war es nämlich genau dieser Stab, der meine Schwester vor dir rettete.«
    Er’ril zog die Brauen über den finsteren Augen zusammen. »Ich würde Elena niemals verraten. Niemals.«
    »Es ist genau, wie du sagst«, murmelte Joach und wiederholte die Worte des Präriebewohners: »Schwarze Magik täuscht.«
    Joach und Er’ril starrten einander an.
    »Genug jetzt!« ging Flint dazwischen und unterstrich seine Worte, indem er mit dem Kochlöffel auf den Tisch schlug. »Jetzt habe ich aber genug von diesem Unsinn. Schwarze Magik hin oder her, der Wahrheitsgehalt deines Traumes kann auch noch auf andere Weise festgestellt werden.«
    »Wie?« fragte Joach.
    Flint deutete mit dem Löffel zu Moris. »Sag es ihnen. Ich muss den Eintopf noch einmal umrühren, bevor er anbrennt. Ich lasse mir von diesem Geschwätz doch nicht das Essen ruinieren.«
    Moris hatte die ganze Zeit geschwiegen, offenbar wollte er das Feuer ihrer Worte ausgehen lassen, bevor er sein Wissen kundtat. »Nun, da ihr mir wieder eure Aufmerksamkeit schenkt«, sagte er und fingerte dabei an seinem Silberohrring herum, »kann ich ja zu Ende erklären, was ich vorhin angefangen habe. Erstens: Joach hat Grund genug anzunehmen, dass sein Traum wahr ist. Der schwarze Zauberbann wirkte schließlich.«
    Joach richtete sich auf der Bank auf. Zumindest einer an diesem Tisch brachte etwas Vernünftiges vor.
    Moris fuhr fort: »Alle Einzelheiten in einem Traumgewebe müssen sich bei näherer Betrachtung als wahr erweisen, nur so gilt der Traum als Gewebe. Der Zauberbann zeigte Wirkung, aber das ist nur ein Element des Traumbildes. Und wie Er’ril schon sagte, schwarze Magik ist raffiniert. Vielleicht haben nicht die Worte des Zauberbanns, die du im Traum erfahren hast, die Magik in dem Stab entzündet, sondern es war einfach nur dein eigener Wille, der dies bewirkt hat. Dein Traum muss erst noch gründlicher untersucht werden, bevor du weiterhin so inbrünstig daran glauben darfst.«
    Ein Samenkorn des Zweifels fand seinen Weg in Joachs Herz.
    Er vertraute Moris. Der dunkelhäutige Bruder hatte ihm in A’loatal das Leben gerettet, und Joach fühlte sich nun durch die zwingende Logik seiner Worte verunsichert. »Wie können wir die Wahrheit meines Traumes beurteilen, wenn die Ereignisse erst in der Zukunft eintreten?«
    »Die Einzelheiten sind wichtig«, meinte Moris.
    »Alle Einzelheiten«, rief Flint vom Herd herüber.
    Moris nickte. »Erzähl uns deinen Traum noch einmal, dann werde ich dir zu bestimmten Abschnitten deiner Geschichte weitere Fragen stellen und versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Sollte sich auch nur ein Element als falsch herausstellen, war dein Traum kein Gewebe.«
    Joach nahm die Hände vom Stab und legte sie auf den Tisch. »Ich verstehe. Es muss also alles stimmen oder nichts davon ist wahr.«
    Flint schnaubte. »Endlich denkt der Junge mit dem Kopf und nicht mehr mit dem Bauch.«
    Joach biss sich auf die Unterlippe. Vielleicht hatten sie Recht. Er fasste den Drachenzahn an, der an seinem Hals hing, und spielte damit. »Der Traum begann damit, dass Elena und ich auf einem Turm in A’loatal standen. Wir waren…«
    »Halt«, unterbrach Moris. »Beschreib den Turm.«
    Joach schloss die Augen und stellte sich den Turm vor. »Er war schmal… und lief spitz zu, oben war er nicht breiter als zwei Pferdelängen. Mehr konnte ich nicht erkennen, da ich nicht über die Brüstung sehen konnte.«
    »Was noch? Welche Farbe hatten die Steine? Standen noch andere Türme daneben?«
    Joachs Miene hellte sich auf, er erinnerte sich. »Die Steine waren rötlich orange, und da stand eine riesige Statue. Eine Frau, die den Zweig eines blühenden Baumes über den Turm hielt.«
    »Die Statue der Frau Sylla, sie hält den Zweig der Eintracht in der Hand«, erklärte Flint.
    »Hmm…und neben ihr«, fügte Moris nachdenklich hinzu, »der Turm der Dahingeschiedenen ist wirklich rötlich orange.« Die zwei Brüder starrten einander bedeutungsvoll an. »Vielleicht hatte der Junge einen flüchtigen Blick darauf erhascht, als er in der Ordensburg in Gefangenschaft saß.«
    Flint grunzte unschlüssig. »Erzähl weiter, Joach.«
    Joach erzählte von dem Angriff des schwarz geflügelten Ungeheuers.
    »Klingt fast wie ein Wyvern«, meinte

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