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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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hinteren Kabine.«
    Er’ril nahm den Arm herunter, die Augen weit aufgerissen. Er stürzte in den Gang, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
    Joach wusste, dass er ihm eigentlich folgen sollte. Elena war schließlich seine Schwester. Aber seine Beine waren taub. Er konnte sich nicht bewegen.
    Flint kam forschen Schrittes über das verwüstete Deck. Seine Augen waren starr auf Joach gerichtet, doch seine Worten galten dem Mitbruder. »Moris, übernimm das Steuer! Bring uns aus dieser Bucht hinaus, aber achte auf die Riffe auf der Backbordseite! Wir müssen das offene Meer erreichen, bevor die Drak’il sich von dem Schreck, den ihnen Joach eingejagt hat, erholen.«
    Als Antwort auf seine lauten Befehle blähten sich die Segel und schnalzten über ihm, da der dunkelhäutige Bruder das Schiff auf Kurs brachte.
    Flint erreichte Joach und packte ihn an der Schulter. »Hör zu, Joach, ich bin froh über das, was du getan hast. Wir hätten gegen die Drak’il keine Chance gehabt, und wir hatten auch Glück, dass uns die Felsen da unten nicht den Boden aus dem Schiff gerissen haben. Aber ich kenne die Magik, die du ausgeübt hast. Es…«
    »Bösefeuer«, murmelte Joach und nannte damit die Flammen, die er hervorgerufen hatte, beim Namen.
    Flint kniete nieder, um Joach in die Augen zu sehen. »Ja, und die Tatsache, dass du den Namen kennst, bedeutet, dass es dich berührt hat dich gezeichnet hat. Es ist eine der dunkelsten unter den schwarzen Künsten, und ich würde lieber das Schiff verlieren, als zusehen, wie du ihrer Verlockung erliegst.«
    »Ich musste es tun«, antwortete Joach. »Ich musste Elena schützen.«
    Flint seufzte. »Deine Schwester hat genügend Beschützer. Sie braucht einen Bruder mehr als einen weiteren Bewacher. Vergiss das nicht.«
    Joach schüttelte Flints Hand von der Schulter. »Eine Schwester, die umgebracht wurde, braucht keinen Bruder mehr.« Er trat einen Schritt zurück und hielt den schwarzen Stab so, dass er eine Barriere zwischen ihm und dem grauhaarigen Seemann bildete.
    Flint stand auf, die Augen auf den Stab gerichtet. »Ganz gleich, was geschieht, sieh in dein Herz, Junge. Beobachte es genau. Bald wird dir der Stab wichtiger sein als deine Schwester.«
    »Das wird niemals geschehen!« schrie Joach ungestüm. »Ich kann…«
    Ein lauter Ruf hallte aus dem Vordeck. »Flint, komm her! Sofort!«
    Flint ging zur Tür, richtete jedoch im Gehen noch einmal das Wort an Joach. »Bist du dir deines Herzens so sicher, Joach? Warum bist du immer noch hier oben, wenn doch deine Schwester verletzt unter Deck liegt?« Damit verschwand Flint in der Türöffnung.
    Joach starrte auf das schwarze Poi’holz in seiner Hand. Er erinnerte sich an die kalte Berührung und das Eis in seinen Adern. Obwohl das Holz nicht mehr kalt und das Eis in seinem Blut geschmolzen war, als er erkannt hatte, was er getan hatte, fühlte er, dass irgendwo in seinem Herzen ein Samenkorn Wurzeln geschlagen hatte. Ein kleiner Eissplitter lag noch immer dort eingebettet.
    Die Macht wird dich zeichnen, hatte Flint ihn gewarnt. Joach warf einen Blick auf den ruinierten Türrahmen. Vielleicht hatte sie das schon getan. Aber egal, er würde sogar seinen Verstand aufs Spiel setzen, um Elena zu schützen.
    Joach schlüpfte unter dem niedrigen Türrahmen hindurch.
    Den Poi’holz Stab hielt er dabei fest in der Hand.
    Kral stürzte sich auf den ersten Soldaten der Wache. Seine Axt trennte den Arm des Mannes mit einem Hieb an der Schulter ab. Blut spritzte ihm ins Gesicht, als er die Klinge seiner Waffe dem nächsten Angreifer in die Seite rammte. Blinde Wut nährte seine Besessenheit. Er war so nahe daran gewesen, das Geheimnis zu erfahren, nach dem es seinen Meister gelüstete: den Aufenthaltsort der Hexe. Nun lag die einzige Person, die Elenas Versteck kannte, tot auf dem Fußboden. Verflucht sollte der blinde Gehorsam der verdammten Schwertkämpferin sein! Nur ein paar Sekunden länger, und Mikela hätte ihre Nichte an den Herrn der Dunklen Mächte verraten.
    Der Gebirgler fuhr auf dem Absatz herum, warf die Axt von einer Hand in die andere und schwang seine Klinge dem nächsten Widersacher gekonnt ins Gesicht. Aber so schnell er sich auch bewegte, immer mehr bewaffnete Männer schwärmten in den Raum. Er parierte einen Schwerthieb vor seinem Bauch, dann warf er den Angreifer mit dem hölzernen Griff der Axt zur Seite.
    Ein rascher Blick über die Schulter sagte ihm, dass er allein kämpfte. Tol’chuk stand über der Leiche seiner

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