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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Willen der anderen Häftlinge zu brechen. In der Mitte des Raumes stand ein großes Kohlebecken, offen und kalt. Brenneisen hingen sorgsam aufgereiht darüber, bereit für Flammen und Fleisch. Entlang der anderen Wand wurden Messer und andere scharfe Werkzeuge zur Schau gestellt, die ihre Verwendung darin fanden, armen Menschen die Haut abzuziehen und Löcher in ihre Knochen zu bohren. Ein Gestell mit sorgfältig aufgerollten Lederriemen stand daneben, das Holz des Regals tiefschwarz gefärbt von dem seit Urzeiten darüber vergossenen Blut.
    Kral verbarg ein Lächeln in seinem Bart. Er genoss den Geruch der Grausamkeit und der Furcht, der den Steinen dieses Raumes entströmte. Er erregte ihn, ließ seinen Mund vor Lust trocken werden.
    Der pockennarbige Wachmann ging zur Wand rechts von Kral. Dort hingen Ketten von dicken Bolzen, die man tief in die Steinblöcke getrieben hatte. Bass schüttelte eine der langen Ketten und ließ die Kettenglieder lautstark rasseln. »Diese hier wird auch einen Bullen wie dich halten«, sagte er zu Kral.
    Kral zwang sich zu einem unbeteiligten Gesichtsausdruck und verbarg auf die Weise, wie stark dieser Raum die schwarze Magik in seinem Blut aufwallen ließ. »Kein Messer wird meine Zunge lösen.«
    Jakor grub die Spitze seines Schwertes tiefer in Krals Seite. »Wenn du nicht sprichst, wird mein Messer deine Zunge schon zu befreien wissen und zwar für immer. Ich habe einen Hund daheim der sich sehr freut, wenn ich Abfälle mit nach Hause bringe.«
    Kral ließ es zu, dass die Wachen ihn zu den Ketten schubsten. Die Folterqualen, die ihm diese zwei Burschen hier zufügen konnten fürchtete er nicht. Tief in seinem Innern wusste er noch genau, wie er sich unter den sengenden Flammen des Dunkelfeuers vor Schmerzen gewunden hatte, als sein Meister ihm im Keller unter der Festung von Schattenbach die Legion zum Geschenk machte. Weder die schärfste Klinge noch die heißeste Flamme konnte man mit den Qualen seines Geistes vergleichen, die er durchleiden musste, da er zu einem Werkzeug des Schwarzen Herzens geschmiedet wurde.
    Kral lehnte sich gegen den kühlen Stein, indes die zwei Wachen ihn an Fuß und Handgelenken in neue Ketten legten und die alten Fesseln wegnahmen. Als Jakor von dem Gebirgler zurücktrat, entspannten sich die Schultern des Wachmanns sichtbar. Offenbar war er sehr erleichtert, dass der Gefangene nun fest an die Wand gekettet war.
    Bass trat an eine Winde und drehte eifrig an der Kurbel. Die Ketten an Krals Füßen und Händen spannten sich und streckten seine Gestalt über den Stein; die Handgelenke wurden so weit hochgezogen, dass die Spitzen seiner verschrammten Schuhe nur noch ganz leicht das Gitter des Fußbodens berührten. Kral blickte hinunter in den schwarzen Rachen des Schachtes zu seinen Füßen. Wie viele gequälte Seelen hatten wohl schon in dieses Loch geblutet? Ein Prickeln wanderte über seine Haut und stellte ihm die Haare auf. Aber es war nicht der richtige Zeitpunkt, um bei solch angenehmen Gedanken zu verweilen.
    Er hob den Blick zu den zwei Wachen. Die Sonne musste nun aufgegangen sein, und er hatte es satt, mit diesen beiden Narren zu spielen.
    Jakor machte den Fehler und sah Kral in die Augen; er musste dabei seinen eigenen Tod gespürt haben wie ein Reh, das vom Wolf eingeholt wird. Jakors Mund öffnete sich, als wollte er seinen Kumpanen noch warnen. Aber was hätte er sagen können?
    Kral senkte die Augenlider, als er sich auf die Unterlippe biss, um Blut zu lecken. Das süße Blut zerging ihm auf der Zunge wie der feinste arturische Wein. Er suchte nach dem Schwarzstein, der seinen Bund besiegelte. Mit Felsmagik vertraut, konnte Kral das Eisen seiner Axt riechen. Er wusste, wo sie lag, versteckt in einem nahen Lagerraum unter den anderen Beutegegenständen, die die Wache in der letzten Nacht zusammengetragen hatte. Er fühlte den Wolfspelz, der die fleckige Klinge bedeckte. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, eine so gewöhnliche Waffe auszupacken.
    Nun, da er so weit entfernt war von den Augen seiner Gefährten, musste Kral nicht mehr fürchten, dass sie sein Geheimnis erfuhren. Er sprach die Worte aus, die seine Magik entfesselten. Mit blutiger Zunge spie er den Zauberbann heraus.
    Bass musste ihn gehört haben. »Was sagt er da?«
    Jakors Stiefel kratzten über den Boden, er wich zurück. »Das gefällt mir gar nicht.«
    Kral lächelte. Nein, das würde dem Mann überhaupt nicht gefallen. Krals Blut brannte bereits, kurz nachdem er den

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