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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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unterstützen.«
    In Symions Augen flackerte der Argwohn.
    »Es ist die Wahrheit, Symion. Die Kämpfe müssen eingestellt werden, sonst ist die letzte Hoffnung auf Rettung für die Ödlande dahin. Du musst mich zu jemandem bringen, der auf mich hört.«
    »Aber der Bruder der Hexe …«
    »Joach?«
    Symion runzelte die Stirn. »Ein Wanderer kam aus der Wüste. Er und der Gildemeister haben sich einen halben Tag lang in Belgans Räumen eingeschlossen. Als Belgan herauskam, war er felsenfest überzeugt, dass der Bruder der Hexe eine Gefahr für die ganzen Ödlande wäre und nichts anderes im Sinn hätte, als seine Schwester zu rächen.«
    Kesla war schockiert.
    Es sah Meister Belgan gar nicht ähnlich, auf haltlose Gerüchte zu hören. Was mochte ihn darauf gebracht haben, dass Joach und die anderen eine Bedrohung darstellten? Es war unbegreiflich. Belgan hätte niemals ohne stichhaltige Beweise gehandelt. Für einen Moment wurde sie wankend. Wäre es möglich, dass sie selbst einem Irrtum erlegen war?
    Sie schüttelte den Kopf. Ausgeschlossen. »Meister Belgan muss einem Betrüger aufgesessen sein«, murmelte sie, obwohl schon die Vorstellung sie zutiefst erschütterte.
    Sie war so abgelenkt, dass sich der Junge ihrem Griff entwinden und davontänzeln konnte.
    »Du bist es, die sich hat täuschen lassen!« schrie Symion und flüchtete durch einen Seitengang, bevor sie ihn aufhalten konnte. Sie hörte noch, wie er mit gellender Stimme Alarm schlug und alle vor ihr warnte.
    Kesla eilte auf die Fenster und Balkone zu. Sie musste sehen, was da unten vorging. Sie musste einen Weg finden, dem Wahnsinn, der ihre Heimat erfasst hatte, ein Ende zu machen.
    Sie bog um eine Ecke. Vor ihr strömte das Sonnenlicht durch eine weit geöffnete Doppeltür. Dahinter lag ein Balkon. Sie eilte hinaus. Er war verlassen, vermutlich hatte Symion während des Hinterhalts hier gelauert. Sie erinnerte sich an seinen Bogen und den leeren Köcher. Wahrscheinlich waren ihm die Pfeile ausgegangen, und nun wollte er neue holen.
    Sie trat hinaus in die pralle Mittagssonne und stellte sich an die Brüstung. Der Lärm schwoll an. Sie beugte sich vor und sah hinab.
    Unten im Hof ging alles drunter und drüber. Das Pflaster schwamm in Blut. Überall lagen Leichen. Schwerter klirrten, zornige Stimmen und Schmerzensschreie schallten zu ihr herauf.
    Es fiel ihr nicht schwer, in dem Getümmel ihre Freunde zu finden.
    Kast und Hant kämpften mit dem Schwert in der einen und der Axt in der anderen Hand und machten wie zwei tödliche Wirbelstürme alles nieder, was ihnen zu nahe kam. Die beiden beschützten Saag wan und die kleine Scheschon und ließen niemanden an sie heran.
    Nicht weit davon, da wo es am wildesten zuging, stieß Innsu immer wieder zu wie eine gereizte Schlange. Sein Krummschwert sauste in wilden Bögen durch die Luft, zwei Stammesleute schützten seine Flanken. Selbst von hier oben sah Kesla, dass Innsus Gesicht wie versteinert war. Er musste Menschen erschlagen, die er mit Namen kannte.
    Von der gegenüberliegenden Mauer kam ein Schwarm von Pfeilen auf die Fremden und ihre Verbündeten zugeflogen, doch bevor sie auf die Opfer niedergehen konnten, wurden sie von einem jähen Windstoß abgelenkt. Kesla entdeckte auch, wem diese rettende Brise zu verdanken war.
    Richald saß auf seiner zerbrochenen Bahre. Aus seinem hoch erhobenen Arm sprühte funkelnd Energie. Die anderen Elv’en tanzten wie flatternde Falter mit Armbrüsten und schmalen Silberschwertern um ihren Kapitän herum und verteidigten ihn. Sie bewegten sich so rasend schnell, dass man ihnen kaum folgen konnte, und brachten ihren Feinden in der engeren und weiteren Umgebung den Tod. In diesem Moment lenkte Richald mit einer Drehung des Handgelenks die tödlichen Pfeile um, und sie flogen zu den Angreifern zurück.
    Männer und Frauen fielen. Kesla sah, wie ein Mädchen, nicht älter als acht Jahre, von einem Pfeil ins Auge getroffen wurde und sich in Schmerzen auf dem Boden wand. Kesla erinnerte sich sogar an ihren Namen. Lisi.
    Tränen hilflosen Zorns trübten ihren Blick. Meister Belgan hätte niemals erlaubt, dass ein so junger Schüler am Kampf teilnahm. Meister Belgan hätte dies alles niemals zugelassen solange er noch bei Verstand war.
    Die Kämpfe ging weiter.
    Von einem Balkon rechts von ihr war ein Schrei zu hören. Jemand stürzte mit einem Elv’en Pfeil im Hals über die Brüstung und landete mit zerschmetterten Gliedern auf dem Pflaster.
    Der Tod war tatsächlich in

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