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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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sagte er und beugte sich über die beiden. Dann reichte er Elena das Buch des Blutes, und sie drückte es an die Brust, ohne den Blick von der Königin zu wenden. »Wir sollten ihre Hoheit von der offenen Pforte wegbringen.«
    Typhon nickte dankbar. In seinen Augen stand tiefe Besorgnis. Gemeinsam trugen sie Königin Tratal zu ihrem Thron, wenngleich Er’ril trotz seines verletzten Arms auch allein dazu imstande gewesen wäre. Ihr Körper war so leicht wie Watte.
    Sobald die Königin in dem gepolsterten Sessel saß, trat Mama Freda hinzu und strich mit den Händen über ihren Körper. »Sie ist so kalt wie ein Grab.«
    Typhons Blick wanderte zwischen der reglosen Gestalt und der offenen Pforte hin und her. Immer noch wogte Rauch in den Saal. Von oben segelte eine Feuerkugel über die Palasttürme hinweg, schlug in das oberste Stockwerk ein und ließ einen Schauer brennender Trümmer niedergehen. Der Prinz trat einen Schritt auf die Öffnung zu, konnte aber die Augen nicht von seiner Königin lösen. Er ballte hilflos die Fäuste. »Ich sollte die Landung von Jerricks Boot überwachen, aber …«
    »Geh nur! Ich habe hier genügend Unterstützung. Kümmere du dich um das Boot!«
    Erleichtert, dass man ihm die Entscheidung abgenommen hatte, nickte Typhon und rannte zu den anderen Elv’en, die bereits an der Pforte standen.
    »Ich sollte ihm helfen«, sagte Wennar. »Schließlich sind meine Leute an Bord.«
    Elena nickte stumm und entließ auch ihn, ehe sie näher an die Königin und Mama Freda herantrat. »Was kann ich tun?«
    Die Heilerin betastete Tratals Kehle. »Ihr Herz schlägt nur schwach. Sie ist dem Tode nahe.«
    Elena hob eine ihrer rubinroten Hände. »Und wenn ich ihr etwas von meiner Magik gebe?«
    Er’ril wollte Einspruch erheben, doch ein Blick von Elena verschloss ihm den Mund. Er mochte nach Elv’en Recht ihr Ehemann sein, aber, so die stumme Warnung, in dieser Frage hatte er nicht mitzureden. Er’ril biss sich auf die Lippen. Elena hatte schon früher ihre Magik eingesetzt, um Kranken und Verletzten zu helfen so ihrem Onkel Bol, als das Herz des alten Mannes versagte, und einmal sogar Er’ril selbst, als er sich an einem Koboldmesser vergiftet hatte. Doch die Prozedur war für sie selbst nicht ohne Risiko.
    Mama Freda streichelte ihre Hand. »Ich glaube nicht, dass deine Magik hier helfen kann, Kind. Nicht ihr Körper stirbt, sondern ihre Seele. Die Königin geht nicht an einer Krankheit zugrunde ihr eigener Wille lässt sie im Stich.«
    »Aber wenn ich ihren Körper stärke …«
    Mama Freda zuckte die Achseln. »Ich bin keine Hexe. Ich kann es nicht sagen.«
    Er’ril seufzte und sagte: »Wenn die Königin ohnehin dem Tod geweiht ist, könnte man es doch wenigstens versuchen.«
    Elena sah ihn überrascht an. Er wandte den Blick nicht von Mama Freda. Es mochte ihm nicht gefallen, dass Elena beschlossen hatte, sich für eine Königin, von der sie alle betrogen worden waren, selbst in Gefahr zu bringen, aber er war und blieb doch ihr Paladin und würde seine Ratschläge nach bestem Wissen und Gewissen erteilen.
    Wieder zuckte die alte Heilerin die Achseln. »Wie gesagt, ich bin keine Hexe.«
    Er’ril griff an seinen Gürtel und zog einen Dolch mit Rosengriff heraus.
    »Mein Hexendolch!«
    Er’ril reichte Elena die Waffe. »Die Königin hatte befohlen, uns alles zurückzugeben, was von der Sonnenjäger hierher gebracht wurde.« Er wies mit dem Kopf auf den Kistenstapel.
    Elena reichte ihm das Buch und wollte dafür den Dolch nehmen, aber Er’ril ließ den Griff nicht los. Er sah ihr fest in die Augen. »Sei vorsichtig«, flüsterte er.
    Sie nickte entschlossen. Er ließ die Waffe los. Elena kniete neben dem Thron nieder, nahm Königin Tratals Hand und stach ihr behutsam mit dem Dolch in einen Finger, bis ein Tropfen Blut herausquoll. Dann sah sie Er’ril nervös an.
    Er legte ihr die Hand auf die Schulter und bemühte sich, etwas von seiner eigenen Stärke auf sie zu übertragen.
    Elena holte tief Atem und schnitt sich in einen ihrer eigenen rubinroten Finger. Auf der dunklen Haut war kaum zu erkennen, ob überhaupt Blut austrat, aber Er’ril sah, wie Elena leicht zusammenzuckte nicht vor Schmerz, sondern weil die angestaute Magik freigesetzt wurde. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, die Lippen öffneten sich. Ein Seufzer entrang sich ihrer Kehle.
    Sie neigte sich tiefer über die Königin, doch bevor sie Zeit fand, ihr eigenes mit Tratals Blut zu mischen, ließ ein heftiger Schlag die

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