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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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über seine Haut oder war es der Schiffsrumpf? Er konnte zwischen den beiden nicht mehr unterscheiden.
    Er zog die Energien aus Wolken und Luftströmungen an sich, verflocht sie enger miteinander und formte daraus einen Tunnel für die Kraft der Winde.
    Kommt zu mir, dachte er flehentlich.
    Und dann spürte er es wie eine Hand im Rücken. Etwas trieb sein Schiff vorwärts. Über ihm blähten sich langsam die Segel, die Taue strafften sich. Frische Winde pfiffen am Rumpf vorbei, gellten ihm in den Ohren. Schneller und immer schneller raste die Sturmschwinge dahin. Merik justierte die Magik im Kiel. Wie ein Falke im Sturzflug raste das Schiff auf den Wald zu und über die Bäume hinweg.
    Nur verschwommen nahm Merik wahr, dass die anderen unter dem jähen Druck der Geschwindigkeit taumelten und nach Halt suchten. Kalter Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn, doch er hielt die Winde im Zaum. »W was spürst du?« stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Es tut mir Leid. Die Schattenwesen sind zu schnell.« Die Stimme des Stammesweisen bebte. »Wir kommen zu spät.«
    Mikela erstieg die letzten Stufen und stand fröstelnd auf dem ungeschützten Gipfel. Der Wind schien stärker zu werden. Vor ihr endete der Weg an einem kleinen, mit Figuren geschmückten Steinaltar. Mikela näherte sich der heiligen Stätte. Obwohl niemand mehr wusste, wer den Altar einst geschaffen hatte, wurde er nach wie vor zur Sonnenwende und zur Tagundnachtgleiche für Rituale zu Ehren der Mutter genutzt.
    Neben ihr beschnupperte Ferndal den Altar und die seltsamen Tiere, die in den Stein geschnitten waren. Eine Darstellung an der Nordseite entlockte ihm ein Knurren. Mikela sah auf das Bildnis hinab. Ein geflügelter Löwe mit hoch erhobenen, krallenbewehrten Pranken. Mikela runzelte die Stirn. Ein Greif, so wie ihn die Flüchtlinge beschrieben hatten. Ob das ein Hinweis war?
    Sie umkreiste den Altar. An der Südseite befand sich ein gewaltiger Hahn mit dem Körper einer Schlange, an den beiden anderen Wänden ein Vogelreptil und eine stierähnliche Gestalt mit Skorpionschwanz. Mikela wandte sich ab. Von diesen Bestien hatte sie noch nichts gehört, aber eine unbestimmte Angst machte sich in ihrer Brust breit. Was hatte das zu bedeuten? Bestand zwischen allen vieren eine Verbindung?
    Sie gab es auf, das Rätsel lösen zu wollen, trat an den Rand des Gipfelplateaus und suchte den Himmel ab.
    Die blauen Weiten waren leer bis auf ein paar niedrige Wolken und die Nebelschwaden, die vom Wald aufstiegen. Von einem Schiff welcher Art auch immer war nichts zu sehen. Sie zog die Silbermünze aus der Tasche und nahm sie fest in die Hand. Waren sie umsonst hier heraufgestiegen? Hatten sie einen halben Tag mit der Jagd auf ein Phantom vergeudet? Sie war noch immer nicht sicher, ob sie das Ganze nicht geträumt hatte. Es erschien ihr so unwirklich.
    Doch plötzlich erwärmte sich die Münze in ihrer Faust ein zweites Mal, und in ihrem Kopf ertönte eine warnende Stimme. Sie kommen! Hütet euch vor dem Wald!
    Sie hob die Münze an den Mund. Erleichterung durchströmte sie, gemischt mit Angst. Sie hatte sich die Stimme also nicht eingebildet. »Wer? Wer kommt?«
    »Kranke Geschöpfe mit abartigen Trieben. Sie sind schon dabei, den Kogel zu umzingeln!«
    Mikela schaute zum Altar zurück, dann spähte sie über die Kante und suchte den Wald ab. Was für Geschöpfe? Sie sah nichts Ungewöhnliches. »Wir sind bereits auf dem Gipfel«, sagte sie. »Ich kann nichts erkennen.«
    »Sie sind da. Aber auch wir brauchen nicht mehr lange.«
    Sie hob den Blick zum Himmel. Doch sie sah immer noch nichts.
    »Im Osten«, drängte die Stimme, als spürte sie ihren Wunsch, das Schiff zu finden. »Über dem Weidenbach.«
    Mikela drehte sich ein wenig und kniff die Augen zusammen. Nichts.
    Dann blitzte dicht am Horizont im Sonnenlicht über den Bäumen etwas auf und wurde langsam größer. Bald konnte sie Segel im Wind flattern sehen. Staunend stand sie da. Ein fliegendes Schiff! Wie war das möglich?
    Neben ihr winselte Ferndal. Wahrscheinlich hatte auch er die seltsame Erscheinung entdeckt. Sie sah kurz auf den Si’lura hinab, aber die scharfen Wolfsaugen waren nicht zum Himmel gerichtet. Ferndal starrte hinab auf den abendlichen Wald. Der Gipfel lag noch voll im Licht der untergehenden Sonne, doch dort unten war bereits die Dämmerung hereingebrochen, und Nebel verhüllte die Wipfel.
    Mikela folgte seinem Blick. »Was hast du, Ferndal?«
    Sie bekam nur ein tiefes

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