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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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sich auf den Weg zurück in die Wachstube, um von dort in den Hauptturm hinaufzusteigen. Tyrus und Mikela übernahmen die Führung, Merik und Ni’lahn folgten ihnen. Kral kam mit den anderen hinterher. In der Wachstube sammelte der Mann aus den Bergen ihre Ausrüstung und ihre Vorräte ein. Nun hatte er wieder seine Axt in der Hand, und Tyrus bekam sein Familienschwert zurück.
    Im Gänsemarsch erklomm die Gruppe unzählige Stufen und durchschritt vielfach gewundene Gänge. Tyrus kannte sich aus in der Burg und war ein guter und sicherer Führer. Immer wieder wechselte er durch Räume in neue Korridore. Die anderen kamen sich vor wie in einem Labyrinth aus Granit.
    Ni’lahn nahm zu Anfang kaum wahr, was um sie herum vorging. Sie war ganz auf die Laute fixiert, die sie fest an ihre Brust drückte. Das Instrument verströmte eine Wärme, die sich durch ihren gesamten Körper verbreitete. Doch allmählich wurden ihre Augen schärfer, die Sinne empfindlicher. Sie erwachte wie aus einem langen Traum.
    Am Ende einer Wendeltreppe hielt Tyrus an, um zu warten, bis auch die Nachzügler aufgeschlossen hatten. »Jetzt ist es nicht mehr weit«, rief er ihnen aufmunternd zu. »Nur noch vier Stockwerke.« Er trat in einen hohen Raum neben der Treppe, einen leer stehenden Ballsaal mit freskenverzierten Wänden.
    Als Ni’lahn den Raum betrat, spürte sie, wie ihre Magik in Schwingung versetzt wurde ihr Körper bebte. Sie stolperte und blieb an der Tür stehen. »Etwas … irgendetwas ist auf dem Weg hierher.«
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da gellte von unten ein Schrei herauf. Mikela und Tyrus liefen zur Treppe zurück.
    »Was ist das?« fragte Merik und zog sein langes, schmales Schwert.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Mogwied und Ferndal kamen die dunkle Treppe förmlich heraufgeflogen. »Zwerge! Dutzende!« Mogwied schaffte es kaum, vor dem Ballsaal zum Stehen zu kommen. »Kral hält sie auf, während er sich zurückzieht, aber die beiden Holzfäller wurden von ihren Pfeilen getötet. Und einer von den Elv’en Zwillingen hat einen Pfeil in der Schulter.«
    Tyrus kommandierte schroff: »Alles da hinein!« und deutete auf den Ballsaal. »Wir können die Tür verrammeln, das hält sie so lange auf, bis wir das Schiff erreicht haben.« Er zog eine der massiven Doppeltüren zu. Mikela trat an die andere Hälfte.
    Augenblicke später kamen die beiden Elv’en die Treppe heraufgehinkt. Der eine stützte sich schwer auf seinen Bruder, in seiner blutigen Schulter steckte ein gefiederter Pfeil. Kampfeslärm zornige Schreie und Eisengeklirr hallte durch das Treppenhaus.
    »Schließt die Türen!« rief Mogwied und trat von der Schwelle zurück.
    Mikela ließ sie noch einen Spaltbreit geöffnet. »Wir warten, bis Kral hier ist.«
    Tyrus hielt den Balken bereit. Merik nahm sich seiner Verwandten an und führte sie weiter in den Ballsaal.
    Plötzlich kam Kral mit wildem Blick, schwer atmend und von oben bis unten mit Blut besudelt, durch die Tür gestürmt.
    Ni’lahn erschrak und flüchtete stolpernd ein paar Schritte weit, bevor sie den Gefährten erkannte. Sie hatte für einen winzigen Moment anstelle des Gebirglers ein Monster gesehen, doch als sie blinzelte, war das Bild verschwunden. Mikela schlug die Tür zu, und Tyrus legte den schweren Balken vor.
    »Schnell!« rief der Prinz. »Zum Ausgang auf der anderen Seite.«
    Merik übernahm mit dem Verwundeten die Führung.
    Ni’lahn wollte ihnen folgen, doch da merkte sie, dass sich die sonderbare Unruhe in ihrer Brust nicht gelegt hatte, sondern sogar noch schlimmer geworden war. Ihr ganzer Körper erzitterte unter den unerklärlichen Schwingungen. »Wartet!« rief sie schrill. Alle sahen sie an.
    Merik blieb stehen und drehte sich um. Die Elv’en Zwillinge stolperten weiter auf den Ausgang zu. »Was ist …?«
    Hinter Merik sprang mit lautem Krach die Steinpforte auf, Splitter flogen in den Raum, der Elv’en Prinz wurde zu Boden geschleudert. Doch er hatte mehr Glück gehabt als seine beiden Verwandten. Der Verwundete wurde im Gesicht getroffen und fiel mit gebrochener Nase hintenüber. Sein Bruder brach zusammen, als ihm ein Splitter den dünnen Oberschenkelknochen durchschlug.
    Merik sprang auf und wollte ihnen zu Hilfe eilen. Mikela und Tyrus hatten ihre Schwerter gezogen und rannten auf die Pforte zu. Kral und Ferndal bewachten mit Ni’lahn und Mogwied die verrammelte Tür.
    »Nein!« rief Ni’lahn über die Schulter des Gebirglers hinweg.
    Umgeben

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