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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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befürchtet, niemand hat finanziellen Schaden davon getragen und außerdem wird er in ein paar Monaten Großvater werden, was ihn jetzt schon mit schwelender Brust herumlaufen läßt.“
    Ich flüsterte ungläubig. „Doreen? Ein Kind?“
    „Ja. Und du bist die Nächste, die ihm diese Freude macht. Und was deine Mutter angeht, sie hat natürlich viel um dich geweint, doch Mary ist ja bei ihr.“ Er sah mich nachdenklich an.
    „Ich weiß nicht, wie viel Mary weiß, aber ich bin sicher, daß sie mit deinem plötzlichen Verschwinden etwas zu schaffen hat.“
    „Von mir erfährst du nichts!“, platzte ich heraus.
    „Ich hab’s gewußt!“
    Er schlug sich mit der flachen Hand auf den Schenkel und grinste. „Du und Mary! Ihr seid zwei richtige kleine Teufel! Beide habt ihr den Plan ausgeheckt. Das hätte ich der alten Mary nicht zugetraut.“
    „Das erzähle ich dir später. Aber nun möchte ich doch gerne wissen, was hast du eigentlich mit Robbie beredet?“
    „Nun gut“, begann Stephen. „Ich wartete auf deinen Gemahl im Schutze der Nacht.“

    Als Robbie in den von Fackeln erhellten Burghof heraustrat, trat Stephen aus dem Dunkel des Schattens hervor.
    “Mister MacDonald“, flüsterte er, „ich hätte Sie gerne unter vier Augen gesprochen.“
    Ohne sich etwas anmerken zu lassen, trat Robbie aus der Menge heraus, feixte noch mit dem Einen oder Anderen herum, schlenderte in die Richtung, aus der die Bitte kam und verschwand.
    „Kommen Sie bitte hier entlang.“
    Hastig verschwanden die beiden Gestalten in einem kleinen Durchgang und drückten sich in eine Nische.
    „Nun“, raunte Robbie, „was gibt’s denn so Wichtiges?“
    „Ich muß Sie warnen. Unter den Teilnehmern ist jemand, der es nicht sehr gut mit Ihnen meint.“
    „Sie meinen, es will mich jemand umbringen?”, fragte Robbie gerade heraus und ohne Umschweife.
    „Ja. Genau das.“
    „Wer?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Und woher wissen Sie dann, daß es jemand von denen da draußen sein soll?“ Robbie war mißtrauisch. Warum sollte gerade ein Engländer ihn warnen? Und was hätte Stephen davon?
    „Ich weiß es, weil ich Ihre Feinde kenne“, antwortete Stephen unbeirrt und mit fester Stimme.
    „So? Sie meinen Campbell?“
    „Wenn Sie nicht mit seiner Meinung mitziehen, ist er sicherlich ein Kandidat. Doch wird er sich nicht dazu herab lassen, Sie gerade auf der Jagd zu töten. Nein. Es ist jemand anders. Jemand, der mit Lord Peter Templeton bekannt ist.“
    Nun war die Bombe heraus. Unmerklich und ohne eine Miene zu verziehen trat Robbie einen Schritt zurück und packte Stephen am Wams.
    „Sagten Sie Lord Templeton? Er ist hier? In Schottland?“
    „Sir, ich vermute es. Und Sie dürfen mich wieder loslassen!“
    „Entschuldigen Sie. Verzeihung.“ Robbie trat zurück. „Es war nur der Schreck. Aber, sagen Sie, ist er hier? Sind Sie sich sicher?“
    „Ich bin ihm auf den Fersen gewesen bis zur Grenze und habe dann seine Spur verloren. Ich vermute, daß er sich hier in der Gegend aufhält. Ich weiß, daß ihm das House Balnairn gehört und warte nun, daß er sich dort wieder niederläßt, dann schnappe ich ihn mir.“
    „Wenn das stimmt, dann ist Susanna in Gefahr. Ich werde hier bleiben.“ Robbie wandte sich in Richtung Ausgang, doch Stephen hielt ihn am Arm zurück.
    „Nein! Tun Sie das nicht! Sie dürfen sich nicht auffällig verhalten, sonst schöpft Campbell auch noch Verdacht. Ich werde auf sie aufpassen.“
    Sie sahen sich einige Sekunden lang an und Robbie begann zu lächeln.
    „Wirklich? Das würden Sie tun? Sie hält große Stücke auf Sie und ich bin mir sicher, daß sie in Ihrer Obhut gut aufgehoben ist.“
    „Sie vergessen, daß ich sie einst geliebt habe.“
    Robbie fixierte ihn, was Stephen verlegen zu Boden blicken ließ. „Aye. Und Sie tun es noch immer. Das ist für mich Grund genug, Ihnen zu vertrauen.“
    „Das können Sie, Mister MacDonald. Sie ist für vier Tage mein Augapfel.“
    Er hielt ihm die Hand hin und ohne zu zögern schlug Robbie ein. „Lassen Sie uns unser Bündnis hiermit besiegeln. Ihre Entlohnung bekommen Sie, wenn ich in meiner Heimat bin!“
    „Deswegen tue ich es nicht. Mir geht es hauptsächlich um das Wohl von Susanna.“ Er verbeugte sich leicht. „Und natürlich auch das Ihre.“
    Stephen trat unruhig von einem Bein auf das Andere, was Robbie sofort bemerkte.
    „Gibt es noch etwas, was Sie mir sagen wollen, Mister Miller?“
    „Ja. Es ist mir etwas unangenehm. Es gehen

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