Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Sekunden war alles vorbei. Ich war der Einzige, der sich nicht gerührt hatte. Ich hatte keine Kampfausbildung und verstand nichts vom Krieg– ich war nur ein dummer Junge, der sich in eine Situation gebracht hatte, die ihn überforderte. Bevor ich auf die Idee kam, einen Angstschrei auszustoßen und in Deckung zu gehen, war das Gefecht bereits vorbei und das Killerkommando besiegt.
    Das Kampfgeschrei verstummte. Rauch stieg in die Luft.
    Ich blickte prüfend an mir hinab, um mich zu vergewissern, dass alle wichtigen Körperteile noch dran waren. »Wow!«, sagte ich.
    Bastille stand mit gezogenem Schwert und zusammengekniffenen Augen vor mir. Wahrscheinlich hatte sie mir gerade das Leben gerettet.
    »Sehen Sie, Majestät«, sagte ich. »Sie können den Bibliothekaren nicht trauen! Wenn Sie aufgeben, werden sie einfach…«
    Ich verstummte, weil ich erst in diesem Augenblick bemerkte, dass Mallo gar nicht mehr neben mir stand. Ich suchte den König verzweifelt und fand ihn schließlich auf der Mauer liegend, über seiner Gemahlin, auf die er sich schützend geworfen hatte. Keiner von beiden bewegte sich.
    Einige Krieger schrien entsetzt auf und eilten zu ihrem Königspaar. Andere riefen nach Hilfe. Ich drehte mich benommen um und sah die Attentäter tot daliegen.
    Das war ein richtiger Krieg, in dem Leute wirklich starben. Plötzlich fand ich das alles gar nicht mehr lustig. Leider überraschte mich das Schicksal gleich darauf mit einem ziemlich guten Witz.
    »Sie leben noch«, sagte Bastille, die mit den Kriegern neben dem König und der Königin kniete. »Sie atmen. Sie scheinen nicht einmal verwundet zu sein.«
    »Die Waffen der Bibliothekare machen die Opfer oft nur bewusstlos«, erklärte ein Krieger. »Sie versuchen Mokia zu erobern, aber sie wollen uns nicht ausrotten. Sie wollen über uns herrschen. Deshalb benutzen sie Waffen, die uns ins Koma fallen lassen.«
    Ein anderer Mokianer nickte. »Leider kennen wir kein Gegenmittel– unsere Betäubungswaffen funktionieren anders und erfordern ein anderes Gegenmittel. Nur die Bibliothekare können diese Opfer wieder aufwecken, wenn der Krieg vorbei ist. Dann werden sie sie in kleinen überschaubaren Gruppen ins Leben zurückholen und einer Gehirnwäsche unterziehen, damit sie vergessen, dass sie einmal frei waren.«
    »Davon habe ich schon gehört«, sagte Kaz und kniete sich neben den König. Wann war Kaz zurückgekommen? »Bei der Eroberung anderer Königreiche haben die Bibliothekare es genauso gemacht. Eine brutal effektive Taktik– wenn sie unsere Leute ins Koma versetzen, müssen wir all diese Opfer füttern und pflegen, was uns schnell an unsere Grenzen bringt. So ist unser Widerstand leichter zu brechen. Das ist viel effektiver, als Gegner einfach zu töten.«
    Einer der Krieger nickte. »Wir müssen Tausende von schlafenden Opfern versorgen. Natürlich haben wir mit unseren Betäubungsspeeren auch viele Bibliothekare ins Koma versetzt. Doch jede Seite kennt nur das Gegenmittel gegen ihre eigenen Betäubungswaffen.«
    Wir traten zurück, als ein mokianischer Arzt erschien. Überraschenderweise trug er einen weißen Kittel und eine Brille. Er hatte ein großes Stück Glas dabei, das er hochhielt und dazu benutzte, den König und die Königin zu untersuchen. »Keine inneren Verletzungen. Sie liegen nur im Bibliothekarskoma.«
    »Ich hätte eher einen Medizinmann erwartet«, sagte ich leise zu Kaz.
    »Wieso?«, fragte er. »Der König und die Königin wurden doch nicht verhext oder so was.«
    »Bringt sie in ihre Gemächer«, ordnete der Arzt an, der neben dem Königspaar stand. »Und verdoppelt die Wachen. Wenn die Bibliothekare wissen, dass die beiden im Koma liegen, werden sie sie entführen wollen.«
    Einige Krieger nickten. Andere standen auf und blickten sich verwirrt um. Draußen begannen die Riesenroboter ihre Felsbrocken zu werfen. Einer knallte mit solcher Wucht gegen die Glaskuppel, dass die ganze Stadt zu beben schien.
    »Wer hat jetzt das Kommando?«, fragte ich und sah mich um.
    »Der Hauptmann der Stadtwache ist heute gefallen«, sagte ein Krieger. »Und kurz vor ihm der letzte Feldgeneral.«
    »Die Prinzessin muss die Regentschaft übernehmen«, sagte ein anderer.
    »Aber sie ist nicht in der Stadt.«
    »Der Rat der Könige muss der Ernennung eines Thronfolgers zustimmen«, sagte ein weiterer. »Bis dahin gibt es keinen offiziellen König. Zum Stellvertreter des Königs wird in diesem Fall der ranghöchste Adlige in der Stadt.«
    Die Gruppe

Weitere Kostenlose Bücher