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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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zu drücken. Damit war sie nicht allein. »Fernbedienungsentzugssyndrom« hatte der Standardspruch über ihre alltäglichen Überlebensanstrengungen gelautet, bis keiner mehr darüber lachen konnte. Janie vermisste die Bequemlichkeiten ihres Zuhauses aus alter Zeit, genauso wie ihr wunderbares Auto, Telefone, Stereoanlagen, zuverlässige Kühlgeräte, Klimaanlagen, Insektensprays, Heizungen, für die man kein Holz heranschaffen musste, und, und, und …
    Aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung vor dem beschlagenen Fenster und wischte mit dem Ärmel ihres Pullovers über die Scheibe. Durch die feuchten Streifen, die stehen blieben, erhaschte sie einen Blick auf ihren Sohn Alex, der durch den Schnee rannte. Sarah war bestimmt nicht weit hinter ihm. Unwillkürlich stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen, und all jene Annehmlichkeiten, nach denen sie sich eben noch gesehnt hatte, verloren plötzlich an Bedeutung.
    Mit seinen sieben Jahren war Alex flink und geschickt, aber manchmal war er, wie alle Jungen, kaum zu bremsen und zog sich zum Entsetzen seiner Mutter, der Ärztin, die üblichen blauen Flecken, Kratzer und Schürfwunden zu. Vom Tag seiner
Geburt an war er auch in solchen Momenten eine Augenweide und Quelle der Freude gewesen, wenn es sonst nichts zum Freuen gab. An den dunklen Wintertagen konnte man immer auf ihn zählen, wenn man sich das Herz erwärmen lassen wollte. Er schien instinktiv zu wissen, wann Janie oder Tom Kummer hatten und er sie mit seinem zahnlückigen Grinsen aufheitern konnte.
    Dass es ihn gab, war dem Zusammenspiel zweier Kräfte zu verdanken: starkem Willen und wunderbringender Wissenschaft. Als sie vor acht Jahren die Tore zur Außenwelt geschlossen und sich vor dem Sturm namens Mr Sam verschanzt hatten, war Janie mit ihren fast fünfzig schon weit über die Zeit einer natürlichen Empfängnis hinaus gewesen, ganz abgesehen davon, dass sie sich hatte sterilisieren lassen. Es gab viele Tage, an denen sie sich fragte, was sie sich eigentlich dabei gedacht hatte, als sie darum bat, ihr dieses Wesen in den Bauch zu implantieren. Sie hatte festgestellt, dass die Erziehung von Kindern in einer Welt ohne Maschinen die Arbeit junger Frauen war.
    Er ist so schön, dachte sie, als sie ihn beim Spielen beobachtete. Sie klopfte gegen die Fensterscheibe, und ihr Sohn blickte zu ihr hin. Ein reizendes Lächeln trat auf sein Gesicht. Als er ihr winkte, fiel ihm der Schneeball, den er gerade zurechtgeklopft hatte, aus den Händen. Bei dem Versuch, ihn zu fangen, zerdrückte er ihn. Janie sah ihn hinter der Scheibe lachen.
    Er lief durch den Schnee zur Hintertür. Gleich darauf vernahm Janie das Quietschen der Angeln und den heiteren Klang von Kinderlachen.
    »Tritt deine Füße ab!«, rief sie, »und wasch dir die Hände!« Früher, als ihre Tochter Betsy … ruhe in Frieden … noch klein gewesen war, hätte sie keinen Gedanken an den Dreck auf dem Boden verschwendet, weil der Staubsauger ihn in null Komma nichts entfernt hätte. Jetzt kehrten Janie und Sarahs Mutter Caroline den Boden mit Strohbesen, die sie selbst banden, und klopften die Teppiche mit Teppichklopfern
aus, genau wie die Hausfrauen vor hundert Jahren; nur so ließ sich der Dreck entfernen.
    Die Wäsche hätten sie genauso gut auf Steine schlagen können, so schwer war sie ohne Wasch- und Bleichmittel sauberzukriegen, aber zumindest hatten sie einen Solartrockner - die lange Wäscheleine, die zwischen zwei mächtigen Baumstämmen im Hof gespannt war. Wenn die Abenddämmerung hereinbrach, kamen Tom und Carolines Mann Michael von der Arbeit nach Hause; sie zogen ihre verschwitzten Socken aus, schlüpften in die Schafslederpantoffeln und setzten sich an den Tisch. Das Abendessen, das ihre Frauen zubereitet hatten, wurde aufgetragen. Nach dem Essen saßen die Männer noch bei den Kindern und sahen sich deren Hausaufgaben an, während die Frauen abspülten.
    Ganz wie in den guten alten Zeiten.
    Janie legte das kopf- und fußlose Hühnchen in einen Bräter. Das arme Ding würde von Rüben und Karotten begleitet werden, sonst gab es nicht viel; sie rationierten die Kartoffeln, weil die noch das ganze Frühjahr über reichen mussten. Sie hatten schon ein paar Kartoffeln mit Keimen in eine Nährlösung gelegt, damit sie sprießen und ausgepflanzt werden konnten, sobald die Erde nicht mehr gefroren war.
    Sie sah noch einmal zum Fenster hinaus auf den verhassten Schnee und dachte: … wenn es jemals wieder so weit kommt.
    Alex hüpfte in die

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