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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Gesicht war auch so unverkennbar.
    Cryptosporidium, giardia …
    »Hör auf!«, sagte sie laut zu sich selbst, solche Überlegungen waren eine Berufskrankheit. Jellybean drehte Janie ihren riesigen Kopf zu und wieherte leise.

    »Nicht du. Ich.« Sie schöpfte das kühle Nass mit bloßen Händen aus dem Fluss und trank, bis sie keinen Tropfen mehr in sich hineinbekam.

    Im Schutz der Dunkelheit führte Lany sie zu der Stelle, wo sie die Pferde zurückgelassen hatten. Und auch wenn sie zu der Überzeugung gelangt war, dass sie sich in den Händen von guten Leuten befand, war Lany Dunbar insgeheim erleichtert, dass sie am Waldrand nur ihr Pferd vorgefunden hatten, aber keine Spur mehr von Janie oder Jellybean.
    »Sieht so aus, als hätte Ihre Freundin das getan, was Sie an Ihrer Stelle getan hätten«, sagte Bruce.
    Mittlerweile wird Janie schon ein ganzes Stück entfernt sein, dachte Lany, hoffentlich ist sie sicher auf dem Weg nach …
    Orange oder zum Berg?
    Sie hob ein Bein, um auf das Pferd zu steigen, aber Bruce packte sie am Arm. »Warum nehmen Sie es nicht einfach am Zügel?«
    Sie befanden sich in Begleitung von mehreren jungen Männern, die dafür sorgten, dass sie sich nicht widersetzte. Und jetzt machten diese Männer alle einen Schritt nach vorne. »Ich werde nicht abhauen«, erklärte sie ihm.
    Er lächelte. »Das habe ich auch nicht angenommen. Aber ein Pferd ohne Reiter macht sehr viel weniger Lärm beim Laufen.«
    Das war ein vernünftiges Argument. »Stimmt. Tut mir leid.«
    Sie gingen einen anderen, offenbar kürzeren Weg zurück. Auf das Campusgelände gelangten sie durch eine Garage, die sich im rückwärtigen Teil eines der Gebäude befand. Einer der Männer nahm die Zügel von Lanys Pferd und führte es weg.
    »Wir sollten Ihnen ein Zimmer geben«, sagte Bruce. »Sie werden möglicherweise eine Weile bei uns bleiben.«
    Er brachte sie in ein ehemaliges Studentenzimmer, das ganz typisch eingerichtet war. »Hier ist Ihr Badezimmer«, sagte er
und deutete auf eine Tür. »Vielleicht wollen Sie sich frisch machen. Die Handtücher sind nicht benutzt. Morgen früh wird Sie jemand abholen. Dann sprechen wir weiter.« Er wandte sich zum Gehen. »Eine angenehme Nacht. Schlafen Sie gut.«
    »Moment«, sagte Lany, als er schon an der Tür war. »Noch eine Frage.«
    Er drehte sich um, und sein zerstörtes Gesicht versetzte ihr erneut einen Schrecken.
    »Warum Adler? Wenn man sie nicht abrichten kann …«
    Er sah sie an, die Hand an der Klinke. »Sie können nicht einfach ein paar Flugzeuge besteigen und das Zeug runterfallen lassen. Der Verkehr unter den Menschen ist sehr viel beschränkter, als er das einmal war, das heißt, die Koalition kann sich nicht darauf verlassen, dass sich das Bakterium durch einen normalen sozialen Umgang rasch verbreitet. Adler fressen Nagetiere«, sagte er. »Die Behältnisse, die wir an ihren Füßen befestigen, verzeichnen den bakteriellen Befall ihrer Beutetiere.«
    »Die Adler fressen infizierte Nager, erkranken aber selbst nicht?«
    »Nein, sie haben ein anderes Immunsystem. Die meisten Vögel werden nicht krank von den Erregern, die sie mit sich herumtragen, außer der Vogelgrippe natürlich. Sie sind möglicherweise Überträger, aber da sie weitgehend für sich bleiben, muss man sich deswegen kaum Gedanken machen. Wir schützen uns auf jede mögliche Art, wenn wir mit ihnen umgehen.«
    »Aber wie kommen Sie an die Daten heran? Senden die Behältnisse irgendein Signal aus?«
    »Nur eines, das den Standort des Vogels anzeigt. Wir wissen daher, wo sich die einzelnen Vögel aufhalten, aber das Signal verrät uns nichts über eine mögliche Kontamination; dazu müssen wir die Behältnisse untersuchen. Was wir auch tun, wenn sie zurückkehren.«

    Sie sah ihn erstaunt an. »Sie kehren zurück, so wie Brieftauben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie kehren zurück, weil sie wissen, dass sie hier etwas zu fressen bekommen und weil sie sich hier paaren können. Wir lassen nur Weibchen frei; die ausgewachsenen Männchen bleiben bei uns. Adler gleichen allen anderen Spezies - sie nehmen den kürzesten Weg zur genetischen Kontinuität. Es gibt dort draußen nicht genug wild lebende Männchen, um all die Damen, die wir freilassen, zu bedienen. In ein paar Jahren werden einige der jungen Männchen, die gerade dort draußen ausgebrütet werden, alt genug sein, um sich auf freier Wildbahn zu paaren, aber bis dahin werden die Weibchen immer wieder hierher zurückkehren. Zumindest tun das

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